Im Zentrum des Romans steht ein Haus, die 'Villa Kahena'. Sie trägt den Namen der legendären Berberkönigin und Armeeführerin, die sich im 7. Jahrhundert an der Spitze ihres Volkes, der Beni Dscher, der Invasion des Maghreb durch die Araber entgegenstellte. Erbaut wurde das stattliche Haus zu Beginn des 20. Jahrhunderts von einem Siedler aus Malta, Louis Bergagna, in der fiktiven algerischen Stadt Kirtha. In der Villa kreuzen sich die Wege dreier Generationen, die durch ein Geheimnis miteinander verbunden sind. Ihrer Geschichte und dem Geheimnis auf der Spur ist gegen Ende des Jahrhunderts der Journalist Hâmid Kaïm, der seine Kindheit in der Villa verbracht und sie von seinem Vater geerbt hat. Das Haus und die Schicksale ihrer Bewohner stehen als Metapher für Algerien und seine Geschichte – einer Geschichte, die seit der Antike geprägt ist von Invasionen, einem Gemisch von Kulturen, von Kriegen, Gewalt und enttäuschten Hoffnungen. Villa Kahena ist vieles in einem: ein Abenteuer- und ein Liebesroman, ein historischer und ein politischer. Eine Familiensaga vor dem Hintergrund von 100 Jahren algerischer Geschichte. Geschrieben in einer Sprache, die durch ihre poetische Kraft und ihren Reichtum beeindruckt.
Salim Bachi Reihenfolge der Bücher




- 2006
- 2003
Der Hund des Odysseus
Roman aus Algerien
Hussain, Student und kurzzeitig Nachtportier in einem dubiosen, von zwei frommen Brüdern geführten Hotel, irrt durch die Strassen von Kirtha, einer imaginären Stadt in Algerien mit dem Namen der alten numidischen Hauptstadt und deutlichen Zügen von Algier, Constantine und Annaba. Auf seiner Odyssee nimmt die Stadt, Quelle des Imaginären, der Erinnerung und der Emotionen, den desillusionierten jungen Mann, wie die meisten seiner Generation ohne Perspektive, ohne Arbeit und Geld, mit ihren Mythen und ihrer wechselvollen Geschichte gefangen, konfrontiert ihn mit der alltäglichen Gewalt. Nicht genug: Sie lässt ihn auch in seinen erotischen Phantasien und in den Lebensgeschichten von Freunden und Kollegen umherirren, beispielsweise derjenigen seines Kommilitonen Saif, der dem Angebot des Geheimdiensts, das Studium zu unterbrechen und Terroristenjäger zu werden, nicht widerstehen konnte. Salim Bachis Erstling ist ein in jeder Beziehung aussergewöhnliches Werk. Dem Autor gelingt das Kunststück, die Seele eines Landes und eines Volkes einzufangen. Meisterlich bewegt er sich zwischen Mythos, Geschichte und repressiver Gegenwart. Er beherrscht die polyphone Erzählweise, besticht durch stilistische Vielfalt und das Abtauchen in phantastische Abgründe.