Touristenfrühstück erzählt von einem Mann, einer Frau und einem Neugeborenen auf der Suche nach einem Zuhause. Es ist die älteste Geschichte und zugleich ein Journal unserer Tage. Der Flaneurroman spielt im schwerelosen Raum zwischen Berlin und Tbilissi, zwischen Gegenwart und Erinnerung, Geborgenheit und Fremde. „Mit Zazas Worten begann ich meinen eigenen Boden zu ertasten und mich zu fragen, ob er fester ist als seiner, ob unsere Brücken nicht bloß Hängebrücken wären, nicht aus Beton und Stahl, wie wir oft hofften. Die pointierten Passagen über den Berliner Alltag und die Erinnerungen an eine vergangene Welt führen zur unweigerlichen Frage: Was bedeutet Identität, die wir meist für sicher halten? Woraus setzt sie sich zusammen, aus Erfahrungen, Bildern, Gerüchen, Erinnerungen, Auseinandersetzungen, Verletzungen, aus welchen Worten ist sie gestrickt?“ NINO HARATISCHWILI »Ich hatte lange Angst, Berlin wird zu gemütlich. Zaza Burchuladze wird das verhindern.« BOV BJERG »Touristenfrühstück beschreibt, wie Nostalgie in der heutigen Zeit ihre Bedeutung verlieren kann und wie scheinbar bedeutungslose Dinge zum Kern der Nostalgie zurückführen. Erinnerungen und gegenwärtige Eindrücke schwirren als polyphone Zeilen umher, klanglos, in der Hoffnung, die einst begrabene Musik zu wecken.« KHATIA BUNIATISHVILI »Was soll man über Berlin schon Neues sagen? Doch plötzlich kommt ein frecher Georgier daher und eröffnet einem diese unglaublic
Zaza Burchuladze Bücher
Zaza Burchuladze ist ein zeitgenössischer georgischer postmoderner Schriftsteller und Dramatiker. Sein Werk zeichnet sich durch einen experimentellen Ansatz in Sprache und Form aus und erforscht Themen wie Identität, Realität und menschliche Existenz in der modernen Welt. Durch seinen einzigartigen Stil fängt er die Komplexität des gegenwärtigen Lebens ein und bietet den Lesern provokative und anregende Erlebnisse.




Stell dir vor, es ist Krieg und du bist falsch angezogen. In einer Realität, in der echt und gefälscht nicht mehr zu unterscheiden sind, manipulieren Konzerne und Regierungen die Medien, während Menschen ihre Körper und Gefühle kontrollieren. Diese gefährliche Realität 2.0 wird durch den Namen adibas verkörpert. Wladimir Sorokin beschreibt das Werk als bewegend, komisch und tieftraurig. Juri Andruchowytsch teilt im Vorwort mit, dass er lange kein beeindruckendes Buch gelesen hatte, bis er adibas entdeckte. Im Kontext des Krieges zwischen Russland und Georgien sind die russischen Truppen vor Tiflis stationiert. Doch die wohlhabenden Hipster und Womanizer der Stadt ignorieren die Nachrichten und flüchten sich in hemmungslosen Sex, Drogen und Musik, um ihre eigene Realität zu kreieren. Der Krieg bleibt für sie ein Phänomen der Medien, während sie zwischen Alltag und Ausnahmezustand umherstreifen. So entsteht ein Panorama aus Fake-Nachrichten, Fake-Brüsten und Fake-Gefühlen, während die Vergangenheit, die vielleicht authentischer war, dennoch nicht besser erscheint. Zaza Burchuladze thematisiert provokant und mit scharfem Humor das Gefühl, in einer endlosen Imitation gefangen zu sein, während die Tiflisser Tristesse selbst vom Krieg kaum beeinflusst wird. Oder vielleicht doch?
Eine Frage des Glaubens. Das junge georgische Paar Nino und Niko Gorosia führt aus Langeweile in ihrer Küche eine Geisterbeschwörung durch. Und der Geist erscheint wirklich. Es ist Georges Gurdjieff, der große Esoteriker und Scharlatan des 20. Jahrhunderts. Zur Bestürzung der Gorosias macht er keine Anstalten, wieder zu verschwinden. Als sie ihn bitten, sich an den Haushaltungskosten zu beteiligen, verfällt Gurdjieff auf seine probaten Mittel: Betrug, Kidnapping, Hypnose. Auf einmal scheint alles möglich, nur eine Frage des Glaubens, und die Gorosias träumen vom großen Aufstieg. »Der aufblasbare Engel« erzählt mit feiner Ironie von Schuld ohne Sühne im Georgien der Nullerjahre, wo Erfolg und Kriminalität so eng verbunden sind wie Glauben und Aberglauben. „Zaza Burchuladze gilt in seiner Heimat als einer der wichtigsten Autoren seiner Generation. Dass er seit einiger Zeit in Berlin lebt, liegt an seinen Gegnern: Religiöse Extremisten verbrannten einst seine Romane und Essays.“ Spiegel Online
Zoorama
Roman