Adibas
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Stell dir vor, es ist Krieg und du bist falsch angezogen Es gibt eine neue Realität, in der echt und gefälscht nicht mehr zu unterscheiden sind, eine Realität, in der Konzerne und Regierungen die Medien manipulieren und Menschen ihre Körper und Gefühle. Es ist die Realität 2.0, sie ist gefährlich, der Name dafür ist: adibas „Zaza Burchuladze hat ein sehr bewegendes, hochkomisches und zugleich tieftrauriges Buch geschrieben.“ Wladimir Sorokin „In den letzten fünf Jahren hatte ich ein arges Problem damit, dass mir in Interviews immer wieder die Frage gestellt wurde, welches der jüngst von mir gelesenen Bücher mich wirklich beeindruckt hätte. So ein Buch gab es nicht. […] Dann las ich adibas.“ Aus dem Vorwort von Juri Andruchowytsch Es herrscht Krieg zwischen Russland und Georgien. Die russischen Truppen haben Tiflis eingekreist. Doch die Happy Few der Neureichen-Tiflis-Hipster und Womanizer ignorieren die Nachrichten vom Krieg vor ihrer Haustür. Mit hemmungslosem Sex, den verfügbaren Betäubungsmitteln und der Musik aus dem iPod schaffen sie sich ihre eigene Realität. Der Krieg existiert für sie vor allem in Fernsehen, Radio und Internet. Die Augen weit geschlossen, durchstreifen sie die Stadt zwischen Alltag und Ausnahmezustand. En passant entsteht so das Panorama einer Gegenwart aus Fake-Nachrichten, Fake-Brüsten, Fake-Gefühlen und einer Vergangenheit, die vielleicht authentischer war, aber deshalb auch nicht besser. Zaza Burchuladze erzählt provokant und mit scharfem Humor von dem Gefühl, in einer endlosen Imitation gefangen zu sein, der Tiflisser Tristesse. Selbst der Krieg scheint daran kaum etwas zu ändern. Oder vielleicht doch?