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Bookbot

Rosmarie Waldrop

    24. August 1935

    Rosmarie Waldrop ist eine zeitgenössische amerikanische Dichterin, Übersetzerin und Verlegerin, deren Werk sich durch einen experimentellen Ansatz in Sprache und Form auszeichnet. Sie erforscht die Grenzen zwischen Bedeutung und Klang und widmet sich oft Themen wie Erinnerung, Geschichte und persönlicher Identität. Waldrop nutzt Fragmentierung und unkonventionelle Syntax, um eine einzigartige literarische Landschaft zu schaffen. Durch ihre Schriften und ihre Tätigkeit als Mitherausgeberin und Verlegerin von Burning Deck Press hat sie die Avantgarde- und experimentelle Poesie maßgeblich beeinflusst.

    Curves to the Apple
    Hölderlin-Hybride
    Das Proben der Symptome
    Voller Fehl
    Pippins Tochters Taschentuch
    Ins Abstrakte treiben
    • Von der Goldmünze mit dem Fürstenkopf über das Papiergeld bis hin zum digitalen Geldstrom heutiger Bezahlsysteme verläuft die Entwicklungslinie einer zunehmenden Entmaterialisierung des gesellschaftlichen Lebens. Auch von der Erfindung der Null und der Entdeckung des Fluchtpunkts in der Malerei führen ähnliche Linien in unsere zusehends durch 0 und I bestimmte Gegenwart. Diese Tendenz zum Abstrakten wird in Rosmarie Waldrops Buch poetisch untersucht, indem sie die von Brian Rotman beschriebenen Beobachtungen aus der Position einer Frau neu artikuliert – einer Frau, die ihren eigenen Körper ins Spiel bringt und mitbedenkt. Er ist der unhintergehbare Endpunkt des Abstrahierens, ein konkreter Körper, den es nach anderen Körpern verlangt. Es ist eine drängende, existentielle Frage, denn die Autorin verhandelt hier auch ihr eigenes Medium: 'sobald erst einmal die metapher ausgeschöpft ist, sozusagen ihre prägung verloren hat, funktioniert sie wie bloßes metall, nicht länger münze. sagt nietzsche. als ob es dasselbe wäre, ein buch zu greifen und seinen inhalt zu begreifen. es gegen meine stirn zu reiben, dass es hineingeht.' Waldrops poetische Sprache, sinnlich und abstrakt, schlägt aus dieser Engführung Funken, die irritieren und ein Feuerwerk an Denkanstößen bieten. Ein grandioser Text, der zugleich tut, was er verhandelt.

      Ins Abstrakte treiben
    • Hätten Josef und Frederika Seifert mal besser nicht geheiratet!? Der Ort ist Kitzingen am Main, es sind die späten Zwanziger. Josef ist Kriegsveteran und Lehrer, sehr ins Metaphysische entrückt, Frederika rasend frustrierte Sängerin, rasend frustrierte femme fatale, die, unfähig zu den spirituellen Sublimationen ihres Mannes, bereits wenige Wochen nach der Trauung eine Affäre mit seinem besten Freund beginnt. Ist dieser Seitensprung an allem schuld, was folgen wird? Das fragt – ein halbes Jahrhundert später – Lucy, die älteste Tochter, in Briefen an ihre Schwester (oder ist es ihre Halbschwester?). Hätte ihre Mutter nur ein Machtwort sprechen müssen, was die Musik Richard Wagners angeht, damit sich alles ganz anders entwickelt? Und hat der Umstand, dass Frederikas Liebhaber Jude war, Josefs Faszination für den Nationalsozialismus weiter entfacht? Rosmarie Waldrop hat einen agilen, feinsinnigen und derben Roman geschrieben. Über eine marode Familie im anschwellenden Nationalsozialismus. Über Sehnsüchte, Enttäuschungen und Verrat. Über kleine Ursachen und große Wirkungen. Und über die beharrliche Ambivalenz einer nicht wirklich zu bewältigenden Vergangenheit.

      Pippins Tochters Taschentuch
    • Voller Fehl

      Edmond Jabès, erinnert und wiedergelesen

      Voller Fehl
    • «Das Proben der Symptome» zeigt Rosmarie Waldrop unvergleichlich fein und konzentriert in treffsicheren Sätzen. Ihre Kunst schenkt Motive und Wendungen, die das Herz wie mit dem Schraubenzieher umdrehen, zugleich vertraut und fremdelnd mit Welt wie mit Jenseits. «Alles Meta- physische,» schreibt sie, «lebt in der Grammatik», die Grammatik aber lebt im Körper, der Körper im Geist. Diese ménage à trois portraitiert sie hier in der guise von Symptomen, situiert in ihrem Leben, in Miniaturen, deren Statements alle Scharniere sind, Türen, Stimmen; wo die Wirklichkeit landen kann, mitten im Realismus, mitten in der Möglichkeit, mitten im gewissen, zeitoffenen Tod.

      Das Proben der Symptome
    • Der Zyklus von Prosagedichten, 2003 erschienen in dem Band „Blindsight“, geht aus von Sätzen oder von grammatikalischen Satzmustern von Friedrich Hölderlin, die, nach ihrer Auswanderung in die amerikanische Sprache, durch die Übersetzung von Thomas Schestag wieder ihren Weg zurück in die deutsche Sprache finden. „Was tun“, schreibt Thomas auf dem Umschlag zu dieser zweisprachigen Ausgabe, „Auswandernde der Sprache, die sie mitnehmen. Die sie mitnimmt. Einwandernd. An. Wie nehmen sie, wie nimmt sie, Sprache wahr. Wie. Genau. Was gehört, im Augenblick des Aufbruchs, wem. Migranten, Wörter, Wandersprachen. Die vielleicht dort, von wo sie ausgehn, mitgenommen, nur dem Anschein nach zuhause, eingeboren, angestammt, verwurzelt waren. Warten. Denn welches Wort, unter Wörtern, wäre keines, das aufbricht. Weglos. Unterwegs.“ Rosmarie Waldrop, 1935 in Deutschland geboren, ist 1958 nach Amerika ausgewandert, wo sie eine bekannte Autorin, Übersetzerin und Verlegerin wurde.

      Hölderlin-Hybride
    • Curves to the Apple

      • 272 Seiten
      • 10 Lesestunden
      4,7(183)Abgeben

      Rosmarie Waldrop's Curves to the Apple brings together three highly praised and influential titles: The Reproduction of Profiles, Lawn of Excluded Middle, and Reluctant Gravities. Though originally published separately, these prose poems have always been intended as a loose trilogy of thought and feelingor of thought manifested as feeling. The author comments: "Just as the title Curves to the Apple combines the organic and geometry (not to mention myth and history of science) the poems navigate the conflicting, but inextricable claims of body and mind, especially the female body and feelings in a space of logic and physics. The poems could all be called dialogic, reaching out across a synaptic (sometimes humorous) gap to a possible 'you' (though it may be rhetorical, another point of view in the same mind). But while the 'I' dominates the first two volumes, the third gives both voices equal space and chance."

      Curves to the Apple
    • Lavish Absence

      Recalling and Rereading Edmond Jabès

      • 150 Seiten
      • 6 Lesestunden
      4,5(42)Abgeben

      The book offers a personal and insightful look into the life of a significant French writer through the perspective of his translator. It explores the nuances of the writer's work and character, highlighting the challenges and triumphs of translating his literary contributions. The narrative delves into the relationship between the writer and translator, revealing the deeper connections formed through language and interpretation.

      Lavish Absence
    • A philosophical verse masterpiece that melds astrophysics with art and grief by the American maestra of the prose poem.

      The Nick of Time
    • Hanky of Pippin's Daughter

      • 150 Seiten
      • 6 Lesestunden
      5,0(1)Abgeben

      The protagonist's letters to her sister in Germany reveal a haunting exploration of her parents' lives, particularly how their "ordinary" existence contributed to Hitler's rise. The narrative delves into her father's latent anti-Semitism, exacerbated by her mother's affair with a Jewish man who faced persecution. As the story unfolds, a grim realization dawns upon the narrator: she and her sisters are echoing their mother's troubled sexual legacy, leading to a profound examination of family dynamics and historical complicity.

      Hanky of Pippin's Daughter
    • The latest book of prose poems by one of America's premier philosophical poets. For the title of her newest collection of prose poems, Rosmarie Waldrop adopts a term"blindsight" used by the neuroscientist Antonio R. Damasio to describe a condition in which a person actually sees more than he or she is consciously aware. "This is one reason," explains Waldrop, "for using collage: joining my fragments to other people's fragments in a dialogue, a net relation that might catch a bit more of the 'world.'" The collectionthe author's fourth with New Directionsis divided into four thematic sections. The first, "HÜlderlin Hybrids," resonates against the German poet's twisted syntax, while using rhythmic punctuation in counterpoint to sense. "'As Were,'" says Waldrop, "began with looking at the secondary occupations of artistsfor example, Mallarme teaching English, Montaigne serving as mayor of Bordeauxbut this soon gave way to playing more generally with particular aspects of historical figures." The title section, "Blindsight," is most consistent in its use of collage, juxtaposing words and images to jolting, epiphanic effect. "Cornell Boxes," in contrast, has a formal unity, inspired by the constructions of Joseph Cornell, each prose poem "box" composed in a structure of fours: four paragraphs of four sentences each, with four footnotes.

      Blindsight