Robert Schneider ist ein Schriftsteller, dessen Werk tief in die innere Welt und die Komplexität der menschlichen Psyche eintaucht. Sein Schreiben zeichnet sich durch poetische Sprache und scharfen Einblick in das menschliche Dasein aus. Mit Fokus auf Introspektion und existenzielle Themen erforscht Schneider Vorstellungen von Identität, Erinnerung und der Natur der Realität. Seine Prosa ist oft lyrisch und evokativ und lädt den Leser auf eine Reise der Selbstfindung ein.
Nach fast 30 Jahren treffen zwei ehemalige Freundinnen einander wieder. Der Mann, um dessentwillen sie sich damals getrennt haben, ist längst tot. Aber noch immer bestimmt er das Denken und Fühlen derjenigen, die ihn nicht bekommen hat. Und sie muss der anderen eine Frage stellen, die sie seit Jahren quält... Unerbittlich lotet dieser Roman die dunkelsten Winkel der menschlichen Seele aus.
»Das ist die Geschichte des Musikers Johannes Elias Alder, der zweiundzwanzigjährig sein Leben zu Tode brachte, nachdem er beschlossen hatte, nicht mehr zu schlafen.« So beginnt der Debütroman von Robert Schneider, mit dem ihm vor 30 Jahren ein literarischer Welterfolg gelang. Der Auftaktsatz nimmt die Geschichte über das Leben eines Genies in der Enge eines österreichischen Bergdorfs vorweg: Schon als Kind ist der 1803 geborene Elias Außenseiter, sein außergewöhnlich scharfes Gehör und sein musikalisches Talent sorgen bei den Dorfbewohnern für Aufsehen und Argwohn. Die unerfüllte Liebe zu seiner Cousine Elsbeth quält ihn im Laufe der Jahre, und sie treibt ihn an. Bei einem Orgelwettbewerb in Feldberg improvisiert Elias über den Bach-Choral »Komm, o Tod, du Schlafes Bruder« und entfacht eine ungeahnt starke Wirkung auf sein Publikum und sich selbst. Der Roman wurde in Dutzende Sprachen übersetzt, erfolgreich verfilmt und ist einer der großen Klassiker der Gegenwart.
In 101 Geschichten führt uns Robert Schneider in alte chinesische Dynastien, an das südliche Ende des Central Parks in New York, zum Präsidenten aus dem Land der blauen Berge, in ein Dorf im Wallis oder im Vorarlberg, zu Schah Abbas dem Großen aus der Dynastie der Safawiden oder auch direkt ins Märchenland.Dort lässt er etwa zwei Schuhe trefflich über rechts und links streiten, und darüber, ob heutzutage diese politischen Kategorien noch taugen. Erdbeeren mokieren sich über eine ins Beet gefallene Zitrone oder Einkaufswagen debattieren über die Grenzen der kapitalistischen Wirtschaft und kommen auf Adorno zu sprechen.Schneider macht uns bekannt mit Podrhasky, der dem Tod begegnet, und mit einem Obdachlosen, der sich mittels großer religiöser Gesten Kleingeld erbettelt und einen ziemlich coolen Teenager zumindest ein wenig verunsichert oder ihm gar eine Erkenntnis vermittelt.Viele Geschichten laufen auf eine Art Fabelmoral hinaus, oder besser: Sie scheinen darauf hinauszulaufen. Denn oft, fast immer, dreht Schneider die kurzen Geschichten, lässt das Unerwartete, das Gegenläufige einbrechen und weitet so den Horizont der Texte, verschränkt Authentisches und Erfundenes. Dabei scheut er weder das Pathos noch die Ironie, die er zuweilen ins Übersteigerte und Absurde führt.
Auf einem Klassenausflug in den Vatikan verläuft sich die kleine Loredana und landet unverhofft im Arbeitszimmer des Papstes. Bei Pistazieneis kommen die beiden ins Gespräch und schliessen Freundschaft miteinander. Der Papst fühlt sich durch die kleine Besucherin an seine Jugend erinnert und Loredana fasst Vertrauen und erzählt von ihrem Kummer über den Verlust ihres Vaters
Er wollte das Paradies und brachte die Hölle Die Zeit scheint aus den Fugen im 16. Jahrhundert, als Luther wider den Papst predigt und verzweifelte Menschen nach Münster strömen, wo die Wiedertäufer den Gottesstaat verwirklichen. Ihr prophetischer König ist Jan Beukels. Die düstere Geschichte vom Gottsucher, der zum Despoten wird, hat in Robert Schneider ihren sprachmächtigen Autor gefunden. „Fesselnd, farbenprächtig und reich an historischen Details.“ Brigitte „Robert Schneider hat die historische Geschichte des Jans Beukels zu einem gewaltigen Roman geformt. Es ist ihm dabei ein Lehrstück über die Mechanismen und das Wesen von Diktaturen gelungen.“ Münchner Merkur „Schneider bleibt weiterhin ein Stilmagier.“ Die Welt
Im Jahre 1922 im kleinen Vorarlberger Dorf St. Damian. Die 7-jährige Antonia wächst in heiler Welt mit ihren drei Schwestern auf. Der Vater vergöttert seine fünf Frauen, fördert besonders Antonias deutliche Musikalität und ihren \"betörenden\" Sopran. Er lebt weit über seine Verhältnisse, einige Jahre später macht er bankrott, verschwindet spurlos, der Hof wird versteigert, Antonia an einen Menschenhändler verkauft, der sie mit nach Amerika nimmt. Unterwegs lernt Antonia Balthasar kennen, autistisch, missbraucht, offenbar stumm, die beiden leben im sozialen Abseits, Rauschgift, Prostitution, die Ausweglosigkeit scheint vorprogrammiert. Aber es ist die Musik, die den märchenhaft anmutenden zweiten Teil des Buches beherrscht und die Wende bringt.
„Das ist die Geschichte des Musikers Johannes Elias Alder, der zweiundzwanzigjährig sein Leben zu Tode brachte, nachdem er beschlossen hatte, nicht mehr zu schlafen.“ Mit seinem atemberaubenden Debütroman über das Leben und Sterben eines musikalischen Genies in einem österreichischen Bergdorf, der mittlerweile in der 30. Auflage erscheint, gelang Robert Schneider ein sensationeller Welterfolg.
Ausgerechnet am Heiligabend des Jahres 1992 entdeckt ein Naumburger Organist im morschen Gehäuse der Kirchenorgel ein unbekanntes Werk von Bach Kemper wirft dieser sensationelle Fund aus der Bahn. Je genauer der eigenbrötlerische Musikforscher und Organist die Melodien analysiert, desto unerklärlicheres trägt sich zu. Bald ahnt er, dass die Partitur ein Geheimnis birgt: Sie ist nicht allein Musik, sondern vermag Erinnerungen an Vergangenes, Verdrängtes und Zukünftiges zu beschwören. Bach schien am Ende seines Lebens eine Art kosmisches Gesetz entdeckt zu haben, an dem die Seele des Menschen gesunden kann - oder in die tiefste Verzweiflung stürzen. Während Kemper zwischen Alpträumen und Euphorie taumelt, treffen vier Experten der Bachgesellschaft ein. Sie überwachen die Restaurierung der Orgel, auf der Bach selbst einmal gespielt hat. Nun muss sich Kemper entscheiden, ob er sein Wissen mit ihnen teilen will, denn bisher sind nur der kleine Bruder und die heimlich verehrte Lucia eingeweiht.
Die Luftgängerin erzählt die Geschichte der Maudi Latuhr, des letzten Herzmenschen der fiktiven Stadt Jacobsroth. 1969 beginnend, wirkt sich die Erzählung durch drei Jahrzehnte hindurch bis in die letzten Tage des Jahrtausends. Die rheintalische Welt als Folie des Romans zeichnet den Seelengrund einer kleinen großen Welt. Es ist von gekränkten Seelen, von unbegangenen Wegen des Herzens, von der Angst, zu sich selber zu stehen, erzählt. In diesen Kosmos wird Maudi Latuhr hineingeboren. Ihr Wesen ist es, die Sehnsucht in den Menschen wachzuhalten, das Leuchten der Seele. Lebenspläne scheitern an ihrem Ideal. Der Sinn dessen, was geschieht, bleibt verborgen. Böses mischt sich in das Leben und hofft darauf, entzaubert zu werden. Ein Bürgerkrieg kennt in seiner Wirkungsgeschichte die Kränkung als ihren Anfang. In entmenschter Zeit gelangt die Liebe schließlich dahin, wo ihr Suchen einen Augenblick lang Erlösung findet. Versöhnung geschieht im Sich-finden-Lassen von einer schon verloren geglaubten Liebe. Ein Buch für feine Seelen. -- Ernst Ritter