»Kein Fluss« – dabei bestimmt in diesem neuen Roman von Selva Almada doch der Fluss alles, was geschieht. Drei Männer, die zum Angeln fahren und mit den Bewohnern im benachbarten Ort beim abendlichen Tanzfest fast tödlich aneinander geraten. Warum? Männersachen? Frauengeschichten? Dahinter verbirgt sich viel mehr, auch deshalb ist das dunkle Wasser viel mehr als ein Fluss, aus dem riesige Rochen gefischt werden und in dem Männer verschwinden. Die Argentinierin Selva Almada hat ihre lakonische Stilistik, die so vieles mitteilt, was vielsagend verschwiegen wird, nochmals um virtuose Umdrehungen gesteigert. Niemand beschwört die verhängnisvolle Männerwelt Lateinamerikas mit solch zarter Wucht wie diese unvergleichliche Autorin.
Selva Almada Reihenfolge der Bücher
Selva Almada ist eine argentinische Autorin, die sich in ihren Werken mit den harten Realitäten des ländlichen und städtischen Lebens auseinandersetzt, oft mit einem Fokus auf weibliche Charaktere und ihre komplexen Beziehungen. Ihr Stil zeichnet sich durch rohe Ehrlichkeit und scharfe Einblicke in die menschliche Psyche aus. Almada erforscht Themen wie Identität, Gewalt und Verlangen, wobei ihre Prosa eine starke lyrische Qualität besitzt. Ihr Schreiben wird für ihre einzigartige Stimme und ihre Fähigkeit, die Essenz menschlicher Erfahrung einzufangen, gefeiert.





- 2023
- 2016
Weit, trocken und öde ist die Pampa. Wer mit dem Auto liegen bleibt, für den ist guter Rat teuer. Auch für Menschen mit direktem Draht zu Gott, wie den Prediger samt schlecht gelaunter Tochter und übler Familiengeschichte, dessen klappriger Wagen hier den Geist aufgibt. Zum Glück auf dem Schrottplatz eines alten Gringo, der im Verlauf eines Tages und einer Nacht nicht nur das Auto repariert, sondern, umtost von einem nächtlichen Wirbelsturm, mit seinem ungebetenen Gast einen denkwürdigen Zweikampf austrägt, während sich zwischen seinem schweigsamen, kaum geschlechtsreifen Sohn und der Tochter des Gottesmannes ganz andere Beziehungen anbahnen. Ein Roman aus Argentinien - klar und nüchtern wie die Gegend, in der er spielt, geschrieben in einer lakonischen und wunderbar unverputzten Prosa,