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Bookbot

Ré Soupault

  • Green, Renate
29. Oktober 1901 – 12. März 1996
Geistige Brücken
Ré Soupault - Norwegen 1936
Geistige Freiheiten
Französische Märchen I-II. Märchen vor 1800; Volksmärchen des 19. und 20. Jahrhunderts
Französische Märchen
Ré Soupault, das Auge der Avantgarde
  • Der Katalog präsentiert Ré Soupaults vielfältige Fotoreportagen aus Ländern wie Frankreich, Spanien, Tunesien, Norwegen und Deutschland. Ré Soupault (1901 - 1996, geb. als Meta Erna Niemeyer) studierte von 1921 bis 1925 am Bauhaus in Weimar und wurde von bedeutenden Lehrern wie Paul Klee und Wassili Kandinsky geprägt. 1923 nahm sie an der ersten großen Bauhaus-Ausstellung teil. Über Werner Graeff lernte sie den Avantgarde-Filmer Viking Eggeling kennen, für den sie den Film 'Diagonal Symphonie' realisierte. In erster Ehe war sie mit dem Dadaisten Hans Richter verheiratet, was ihr Zugang zur russischen Avantgarde und Künstlern wie Man Ray verschaffte. Ab 1929 lebte sie in Paris und war mit Philippe Soupault verheiratet. Ihr fotografisches Werk, das zwischen 1934 und 1942 entstand, wurde erst 1988 entdeckt und erlangte weltweite Berühmtheit, als sie 1994 zum 'Mois de la Photo' in Paris eingeladen wurde. Ihre Arbeiten zählen zu den bedeutendsten der Fotografie des 20. Jahrhunderts, wobei sie die Prinzipien des Neuen Sehens in ihren Fotografien umsetzte. Im Zentrum ihrer Momentaufnahmen steht das Verhältnis zwischen Individuum und Masse. Ihre humanistische Sichtweise verbindet sich mit einem Gespür für Proportionen und geometrische Formen. Die Retrospektive im Zeppelin Museum zeigt zahlreiche, bisher unveröffentlichte Aufnahmen und wird von Textbeiträgen begleitet. Diese Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung 'Ré Soupault

    Ré Soupault, das Auge der Avantgarde
  • Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Ré Soupault mittellos nach Europa zurück und arbeitete in Basel. Sie verfasste über fünfzig Radio-Essays für verschiedene Sender und beschäftigte sich mit Themen wie Philosophie, Frauenemanzipation und Literatur. Der Band enthält neue Essays sowie unveröffentlichte Texte aus ihrem Nachlass.

    Geistige Freiheiten
  • Ré Soupault reiste 1936 mit ihrem Ehemann Philippe Soupault durch Skandinavien, einschließlich Norwegen, und machte etwa 160 Fotografien. Viele dieser Bilder werden in diesem Buch erstmals veröffentlicht und zeigen ihren klaren, vom Bauhaus beeinflussten Blick auf Landschaften und Porträts von Fischverkäufern.

    Ré Soupault - Norwegen 1936
  • Ré Soupault kehrte 1948 aus den USA nach Europa zurück. Sie hatte von der Schweizer Büchergilde, die am 15.5.1933 in Zürich gegründet worden war, den Auftrag bekommen, Romain Rollands Kriegstagebücher ins Deutsche zu übersetzen. Ré Soupault lebte bis 1957 in Basel. In dieser Zeit übersetzte sie u. a. Lautréamonts Die Gesänge des Maldoror, Werke von Tristan Tzara sowie von Philippe Soupault und studierte von 1951 bis 1957 bei Karl Jaspers. Parallel dazu begann sie mit dem Schreiben von Radio-Essays, die in schweizerischen und deutschen Rundfunkanstalten (u. a. SWR, HR, BR, Radio Bremen, Freier Sender Berlin) bis in die 1980er Jahre gesendet wurden. Sie beschäftigte sich mit historischen und aktuellen Themen. Ihre Essays zeichnen sich durch fundierte Recherchen, inhaltliche Klarheit, Esprit und einen Stil aus, der das Lesen auch heute noch – aufgrund der Auswahl ihrer Themen – kurzweilig und zu einem Leseerlebnis macht, das der banalen Geschwätzigkeit unserer Zeit etwas entgegenzusetzen hat.

    Geistige Brücken
  • Am 16. Oktober 1951 ist Ré Soupault – nach 1.500 Kilometern Reiseweg – zurück in Basel. Ihr Tagebuch ist die Zeitkapsel einer Reise durch das vom Krieg zerstörte Elsass, Saarland und Süddeutschland.
Mit einem Velosolex, einem motorisierten Fahrrad, das einen klappbaren Zweitakt-Hilfsmotor besaß, hatte sie sich nach einem Besuch bei Verwandten in Rheinland-Pfalz auf den Weg zu geschäftlichen Terminen nach Stuttgart und München gemacht. Die Reisegeschwindigkeit des Velosolex lag bei 15 bis 20 Stundenkilometern. Preiswert war es, da eine Zwei-Liter-Mischung aus Öl und Benzin für 300 Kilometer reichte. Es hatte keinen Tacho, keinen Rückspiegel, keine Federung, keine Satteltaschen. Ihr wichtigstes Gepäckstück trug Ré Soupault dennoch stets bei sich: ihre Reiseschreibmaschine. Mit ihr hielt sie ihre Reise fest, die Begegnungen auf der Landstraße, die Suche nach Übernachtungsmöglichkeiten, ihre Arbeit beim Süddeutschen Rundfunk, die Theaterabende in Stuttgart.

    Überall Verwüstung. Abends Kino
  • Als erster Europäerin war es Ré Soupault unter polizeilicher Aufsicht erlaubt, im »Verbotenen Viertel« von Tunis Frauen zu fotografieren, die von ihren Ehemännern oder der Familie verstoßen waren und sich aus Armut prostituieren oder betteln gehen mußten, um überleben zu können. Erweiterte Neuauflage. Unsere inzwischen vergriffene erste Ausgabe dieses Fotobands von 1988 war zugleich die erste Veröffentlichung aus dem fotografischen Werk von Ré Soupault. Es folgten zwei weitere Fotobände sowie zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Inzwischen ist Ré Soupault als eine der bedeutendsten Fotokünstlerinnen der dreißiger Jahre anerkannt. Aus Anlaß ihres 100. Geburtstags in diesem Jahr geben wir eine erweiterte Neuausgabe heraus, die weitere, bisher nicht bekannte Fotografien aus ihrem Nachlaß enthält.

    Frauenportraits aus dem "Quartier réservé" in Tunis
  • Zum 100. Geburtstag der Surrealismus-Bewegung (2019) veröffentlichen wir zwei Texte, die Dadaismus und Surrealismus im Zusammenhang zeigen. Ré Soupaults Essay Tristan Tzara, Begründer des DADA wurde am 25.12.1968 als Feature im Abendstudio des Hessischen Rundfunks gesendet, ihr Essay Wir haben uns geirrt: Die wahre Welt ist nicht, was wir geglaubt haben - Die Entstehung des Surrealismus, am 11.6.1974. Der 8. Februar 1916 gilt als das Grundungsdatum von DADA in Zürich. Hans Arp, Hugo Ball, Viking Eggeling, Richard Hülsenbeck, Marcel Janco, Hans Richter, Tristan Tzara und viele andere gründeten mitten im Ersten Weltkrieg eine Bewegung, die bis heute an Einfluß in Gesellschaft, Kunst, Film und Literatur nicht verloren hat. Im Frühjahr 1919, einige Monate nach Ende des Ersten Weltkriegs, schrieben Philippe Soupault und André Breton im Hotel Grands Hommes in Paris den ersten surrealistischen Text der Literaturgeschichte Les champs magnétiques (Die magnetischen Felder). Zusammen mit Louis Aragon – der Dichter Guillaume Apollinaire hatte die drei jungen Männer miteinander bekannt gemacht – begründeten sie die Surrealismus-Bewegung. Sie wurden die »drei Musketiere« genannt. Auch der Surrealismus hat an Aktualität nicht verloren.

    Vom Dadaismus zum Surrealismus