Das Handbuch behandelt die multilinguale Literaturlandschaft Bukowina mit ihrem zentralen Ort Czernowitz (Cernăuţi, Černivci, Czerniowce) vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Unter Berücksichtigung unterschiedlicher kultureller, konfessioneller und politischer Orientierungen, Prägungen und Interessen werden sowohl die nationalphilologischen Traditionen und Kanonisierungen als auch die komplexen und kontinuierlichen Austausch-, Übersetzungs- und Verflechtungsprozesse in den Blick genommen. Dabei wird insbesondere auch der rumänische und ukrainische Forschungsstand zu dieser Region betrachtet. Neben der Forschungsgeschichte der Region und theoretischen Konzepten (Interkulturalität und Raum) werden die kultur-, medien- und literaturgeschichtlichen Phasen sowie einzelne Akteure, Themen und Motive behandelt. Eine biographische Übersicht mit Lebensdaten der wichtigsten literarischen Repräsentanten der Bukowina beschließt den Band. - Die Bukowina kann als Paradigma einerpolykulturell und -lingual verfassten Region verstanden werden, deren literarisch-kulturelles Erbe Wirkungen über die politischen Brüche von 1918, 1940/41 bzw. 1944 und 1991 hinaus entfaltet.
Steffen Höhne Reihenfolge der Bücher






- 2023
- 2019
Mit Kulturpolitik in Ostmittel- und Südosteuropa (1945 bis 2015), hervorgegangen aus der gleichnamigen Tagung im Oktober 2016 in Kooperation mit dem Herder-Institut in Marburg, wird die neue Reihe Ostmitteleuropa interdisziplinär eröffnet. Ziel der Reihe ist es, einer interdisziplinären, diachron tiefen und transnationalen Forschung Raum zu geben, die Fokus und Flexibilität des Konzepts Ostmitteleuropa produktiv zu nutzen versteht und neue Forschungsimpulse setzen kann. In dem von Steffen Höhne herausgegebenen Band werden kulturpolitische Entwicklungen und Konzepte in Ostmittel- und Südosteuropa zwischen staatlicher Dominanz und marktwirtschaftlichen Zumutungen und die jeweiligen kulturpolitischen Interdependenzen zwischen den einzelnen Staaten untersucht. Auf der Ebene des öffentlichen Handelns (Cultural Policy) geht es um die für den Untersuchungszeitraum relevanten Inhalte und Resultate von Kulturpolitik (z. B. kulturpolitische Entscheidungsprozesse, Bewertungskriterien, Wirkungen). Auf der Ebene der ungesteuerten Prozesse (Cultural Politics) stehen die relevanten kulturpolitischen Prozesse (z. B. Interessenkonkurrenzen, Akteurshandeln, Orientierungen, Verhaltensmuster, Einflussmechanismen) im Zentrum des Interesses. Auf der institutionellen Ebene (Cultural Polity) schließlich werden die jeweiligen Kontexte in den Blick genommen, z. B. das Normensystem, die rechtlichen Strukturen, der Aufbau staatlicher und außerstaatlicher Institutionen, die Rolle der Auswärtigen Kulturpolitik. Mit dem Thema Kulturpolitik erfolgt unter spezifischer Berücksichtigung der ostmittel- und südosteuropäischen Bedingungen nach 1945 eine umfassende Vermessung dieses in der Regel peripheren Politikfeldes. Dabei werden sowohl endogene als auch exogene Einflüsse in den einzelnen Ländern und Kulturen herausgearbeitet sowie konvergente und divergente Entwicklungen.
- 2019
Der Aufsatzband unternimmt eine Neuverortung von Kafkas Biographie und Werk aus der Perspektive einer für Prag charakteristischen interkulturellen Paradigmatik. Er widmet sich der Bedeutung des interkulturellen Umfelds für Kafkas Leben und Schreiben. Dabei geht es um die spezifischen kulturellen Einflüsse in Prag und den Böhmischen Ländern, die bisher – in essentialisierter Weise – auf die Formel eines Zusammenlebens von Tschechen, Deutschen und Juden gebracht wurde. Hier erscheint eine Neuperspektivierung im Licht der realen, so vielfältigen wie heterogenen Identitätsentwürfe bzw. -optionen im Prag Kafkas sinnvoll, um damit die Einflüsse dieser spezifischen Interkulturalität auf Kafkas Werk vertieft bestimmen zu können. Zugleich wird die wirkungsmächtige These eines »dreifachen Ghettos«, in dem die Autoren der Prager deutschen Literatur gelebt haben sollen (als Deutsche unter Tschechen, als Juden unter Christen sowie als sozial Höhergestellte unter sozial niedriger Gestellten), überprüft.
- 2018
Franz Kafka und die Musik
- 292 Seiten
- 11 Lesestunden
- 2017
Die jährlich in zwei Heften erscheinende, referierte Zeitschrift für Kulturmanagement initiiert und fördert eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Kulturmanagement im Hinblick auf eine methodologische und theoretische Fundierung des Faches. Das international orientierte Periodikum nimmt nicht nur ökonomische Fragestellungen, sondern ebenso sehr die historischen, politischen, sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen und Verflechtungen im Bereich Kultur in den Blick. Explizit sind daher auch Fachvertreterinnen und -vertreter akademischer Nachbardisziplinen wie der Kultursoziologie und -politologie, der Kunst-, Musik- und Theaterwissenschaft, der Kunst- und Kulturpädagogik, der Wirtschaftswissenschaft etc. angesprochen, mit ihren Beiträgen den Kulturmanagementdiskurs kritisch zu bereichern.
- 2016
Max Brod
- 401 Seiten
- 15 Lesestunden
Der Band beabsichtigt einerseits eine kritische Überprüfung des wirkungsmächtigen Konzeptes des Prager Kreises. Andererseits wird das Wirken Max Brods, der zwar eine zentrale Rolle in Prag einnahm, aber in der Forschung immer noch eine marginale Rolle spielt, als Autor, Publizist und Journalist, Übersetzer und Politiker aus literatur-, kultur-, musik- und geschichtswissenschaftlicher Perspektive untersucht. So wird der geniale Kulturmittler, wie man ihn heute bezeichnen würde, inmitten des Prager Kreises neu in den Blick genommen und in seiner Bedeutung für die Prager deutsche Literatur- und Kulturszene umfassend gewürdigt.