Queere Bewegungen haben in Österreich erfolgreich für gleiche Rechte gekämpft, aber ihre Errungenschaften werden heute wieder in Frage gestellt. Ather #8 verfolgt elf Spuren durch ein Wiener Bewegungsarchiv und zeigt, wie queere Menschen in der Vergangenheit ihre Erfahrungen mobilisiert haben – als Ressourcen gegen heteronormative Denksysteme.
Erst in jüngster Zeit richtete die Forschung ihren Fokus auf die Geschichte jener Personen, die in der NS-Zeit wegen gleichgeschlechtlicher Handlungen verfolgt wurden. Elf Beiträge beleuchten in diesem Band die ideologisch begründete Jagd auf Homosexuelle als »Volksfeinde«, die juristische Dimension der Ausgrenzung, die Stereotypisierung weiblicher Homosexueller und die unterschiedlichen Arbeitsweisen von Kripo und Gestapo. Die Akten der Jugendgerichtsbarkeit werden analysiert und die intersektionale Verfolgung jüdischer Homosexueller dargestellt. Beiträge über die Funktion von medizinischen Gutachten in Gerichtsverfahren gegen und die Bedrohung durch die sogenannte »freiwillige Entmannung« schließen den Sammelband ab. QWIEN, das Zentrum für queere Geschichte, legte in den letzten zehn Jahren auf der Basis von Strafakten eine umfangreiche Opferdatenbank an und begann die Schicksale der Verfolgten zu erforschen. Das Buch erscheint gleichzeitig mit der Eröffnung des Denkmals ARCUS (Schatten eines Regenbogens) für Männer und Frauen, die Opfer der Homosexuellen-Verfolgung in der NS-Zeit wurden. Es befindet sich im Zentrum Wiens, am Karlsplatz.
Seit einigen Jahren gibt es verstärkt Bemühungen, das Schicksal von Männern und Frauen, die in Wien in der NS‐Zeit wegen gleichgeschlechtlicher Handlungen verfolgt wurden, zu erforschen. Quellen sind fast ausschließlich Strafakten. Um Lebensgeschichten und biografische Zusammenhänge zu rekonstruieren, muss man diese oft gegen den Strich oder zwischen den Zeilen lesen, da die Sprache der Dokumente abwertend ist, die Verfolgten nicht dem »gesunden Volksempfinden« entsprachen und aus der Gesellschaft ausgestoßen waren. Bis dato konnten über 1 400 männliche und rund 80 weibliche Beschuldigte nachgewiesen werden. Die Geschichten von etwa 50 Verfolgten werden in diesem Band erzählt, meist sind es sogenannte »kleine« Menschen, die in einem von Armut und Erwerbsdruck gezeichneten Alltag ihre Sexualität zu leben versuchten. Viele waren an Politik desinteressiert, manche aber auch Mitglieder in nationalsozialistischen Organisationen oder rassistischen Verbänden. Einzelne waren jüdischer Herkunft. Bis heute jedenfalls sind all diese Biografien Marginalien der Stadtgeschichte oder werden als solche behandelt. Dieses aufwendig illustrierte, biografische Lesebuch will diesen Zustand ändern.
Die Stadt ohne diskutiert die Dynamiken, die von der Polarisierung der Gesellschaft zum Ausschluss einzelner Gruppen führen. Der Titel nimmt Bezug auf den satirischen Roman „Die Stadt ohne Juden“ von 1922 über die Vertreibung der Juden aus Wien. Die Beiträge reflektieren die Vergangenheit und setzen sie in Bezug zu aktuellen Entwicklungen.1922 entwarf Hugo Bettauer in seinem satirischen Roman Die Stadt ohne Juden das Szenario einer vollständigen Vertreibung der Juden aus Wien. Das Buch und dessen Verfilmung von 1924 sind Zeugnisse einer frühen kritischen Beschäftigung mit dem zeitgenössischen Antisemitismus. Ausgehend davon zeigt Die Stadt ohne anhand historischer und aktueller Beispiele, wie eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft zum Ausschluss einzelner Gruppen führen kann. Der Katalog erscheint zur gleichnamigen Ausstellung des NS-Dokumentationszentrums München und des Jüdischen Museums Augsburg Schwaben, ergänzt durch historische Essays und Reflexionen über die Gegenwart.
Die Arbeit analysiert die Hotelling-Regel und deren Entwicklung über die ersten 50 Jahre nach ihrer Veröffentlichung. Sie bietet eine theoretische Einführung und vertieft sich in aktuelle empirische Untersuchungen sowie neuere Erkenntnisse. Besonderes Augenmerk liegt auf der neuesten Literatur, die zur Diskussion und zum Verständnis dieser wirtschaftspolitischen Theorie beiträgt.
„Das schwule Wien“ nimmt mit zu den Hotspots der Stadt. Die heutige Szene wird dabei genauso beleuchtet wie jener Teil des geschichtsträchtigen, prunkvollen Wiens, das von homosexuellen Männern geprägt wurde. In hundert Stationen gibt Andreas Brunner einen kurzweiligen Einblick in die Geschichte schwuler Männer in Wien und streift dabei alle wichtigen Highlights aus Kunst, Kultur und Szene. Prinz Eugen oder Erzherzog Ludwig Victor, die zu den bekanntesten schwulen Persönlichkeiten der Wiener Geschichte zählen, kommen dabei genauso vor wie die Erinnerung an Homosexuelle, die wegen ihrer Sexualität verfolgt wurden. Neben Klassikern wie dem noblen „Kaiserbründl“ oder dem Donnerbrunnen am Neuen Markt führt der Band auch zu versteckten Orten mit schwuler Vergangenheit oder Gegenwart. Ein Wien-Buch für alle, die diese unbekannte Facette der Stadt entdecken wollen!
Die Entwicklung der Optionsbewertung durch F. Black, M. Scholes und R. C. Merton im Jahr 1973 führte zur Herleitung einer parabolischen partiellen Differentialgleichung, die für die Berechnung europäischer Optionen genutzt wird. Das Buch beleuchtet die Herausforderungen bei der exakten Ermittlung von Optionswerten, insbesondere durch die Unsicherheiten bei Volatilität und Zinssatz. Während die Monte-Carlo-Methode weit verbreitet ist, wird hier die komplexere polynomiale Chaosentwicklung vorgestellt, die effizientere Näherungslösungen ermöglicht und auf historischen Entwicklungen basiert.
Lange Zeit war der Gedenkdiskurs über homosexuelle und transgender Opfer des Nationalsozialismus vom Kampf um die Anerkennung als Opfergruppe geprägt. Dieser Band - gemeinsam herausgegeben von QWien und der WASt - setzt neue Impulse für das Gedenken an die Verfolgung von Lesben, Schwulen und Transgenderpersonen während der NS-Zeit. Aufbauend auf den bisherigen Bemühungen zur Realisierung eines permanenten Gedenkzeichens sowie auf den Erfahrungen mit temporären Mahnmalen in Wien betten die Beiträge dieses Bandes den Wiener Diskurs in internationale Entwicklungen ein. Der Bogen spannt sich von grundlegenden Überlegungen zur Gedenkpolitik über historische Fragen bis hin zu ästhetischen und kunstkritischen Auseinandersetzungen
Dieses Buch der Pädagogischen Hochschule Bern enthält Beiträge zur Diskussion der Bedeutung von externer Schulevaluation für Bildungspolitik und Schulentwicklung, zur Positionierung der externen Schulevaluation im schulischen Qualitätsmanagement und zur konkreten Umsetzung auf Projektebene sowie zur Dokumentation der praktischen Verfahren der externen Schulevaluation und der aggregierten Erfahrungen aus abgeschlossenen Evaluationsprojekten.