Aus dem Inhalt: DAS STEINERNE HERZ Historischer Roman aus dem Jahre 1954 nach Christi TINA oder über die Unsterblichkeit GOETHE und Einer seiner Bewunderer DIE GELEHRTENREPUBLIK Kurzroman aus den Roßbreiten ANHANG Editorische Nachbemerkung / Abkürzungen / Varianten-Apparat
Arno Schmidt-Trucksäss Bücher






Dieser Band versammelt über 150 Briefe von Arno Schmidt, von denen die meisten bislang unpubliziert sind. Die Empfänger reichen von seiner Mutter und Schwester über Kriegs- und Schulkameraden bis hin zu Verlegern und anderen Autoren. Die Korrespondenz bietet prägnante Einblicke in seinen entbehrungsreichen und disziplinierten Alltag und dient der Selbstvergewisserung als Schriftsteller. Schmidt erzählt anschaulich und humorvoll vom Leben und Schreiben. Die Herausgeber haben aus diesem umfangreichen Brief- und Textmaterial eine ausgewogene und durchkomponierte Auswahl getroffen. Trotz des begrenzten Umfangs ist die Sammlung äußerst unterhaltsam und bietet eine kleine Biografie in Briefen. Sie stellt zudem ein Konzert verschiedener Stimmen dar, die Schmidt in diesem Medium nutzt. Dazu gehören die des knarzigen Solipsisten, der eher abweisend wirkt, sowie die des detailverliebten Autors, der hart mit seinen Geschäftspartnern verhandelt. Überraschend sind auch die Stimmen des Mentors, der Hans Wollschläger in die Welt des literarischen Übersetzens einführt, und des Sohnes, der seiner Mutter über den Zustand des Bargfelder Gartens berichtet.
Vor 40 Jahren erschien Arno Schmidts Meisterwerk Zettel's Traum, ein komplexer Roman über die Liebesgeschichte zwischen Daniel Pagenstecher und der sechzehnjährigen Franziska Jacobi sowie Edgar Allan Poes Einfluss. Diese neue Ausgabe präsentiert das Werk lesefreundlich, ohne seinen einzigartigen Charakter zu verlieren.
Reprint der von Arno Schmidt autorisierten Erstausgabe von 1961
Ab 1958 hat sich Arno Schmidt in sein Bargfelder Haus zurückgezogen, um sich ganz auf seine Arbeit zu konzentrieren. In den folgenden, äußerst produktiven Jahren entstand neben den Hauptwerken eine Reihe von kleinen Arbeiten, die das eigene Schreiben und den Kosmos, um den es kreist und in dem es sich entfaltet, pointiert und polemisch beleuchtet.»Sie haben einfach keine Zeit, Kitsch oder auch nur Durchschnittliches zu lesen : Sie schaffen in Ihrem Leben nicht einmal sämtliche Bände der Hochliteratur !« (›Julianische Tage‹)
Ein eher unbekannter Werkkomplex des Autors Arno Schmidt sind die Stürenburg-Geschichten. Sämtlich Erlebnisse des Vermessungsrates a.D. Friedrich Stürenburg, eines behäbigen Mittsiebzigers, der in seinem Haus am Steinhuder Meer regelmäßig einen kleinen Bekannten- und Zuhörerkreis um sich versammelt. Zu ihm gehören Hauptmann von Dieskau, Apotheker Dettmer, Frau Waring, die Witwe eines Schiffsarztes, ihre Nichte Emmeline und Stürenburgs Faktotum Hagemann. Es handelt sich um Schnurren, am Kamin vorgetragen vom Vermessungsrat in geselligem Kreise, von dem nur Emmeline, wenn es deftig zu werden droht, ausgeschlossen wird, »Emmeline! Mein Kind: Hol’ mir doch bitte den Sonnenschirm vom Seeufer!« In den Stürenburg-Geschichten erprobt Arno Schmidt den anekdotischen Effekt, erzeugt auf wenigen Seiten Spannung und endet jeweils mit einer überraschenden Pointe – ein Zyklus wohlgewürzter Gruselanekdoten in romantischer Manier.
Das Buch, mit dem Arno Schmidt sich von ›Zettel’s Traum‹ erholte Finstermänner aus Londons Unterwelt, verlorene Söhne und verzeihende Väter, halbgelehrte Handwerker, stotternde Prediger, Wanderschauspieler und fahrendes Volk, zarte Kindsbräute und verliebte Ladys, die Frau in Eisengrau, Lady Frost und Pudel Toby: Edward Bulwer-Lytton, Zeitgenosse und Freund von Charles Dickens, entfaltet in diesem umfangreichen Roman das bunte Panorama der viktorianischen Gesellschaft. Der vermögende Lord Darrell und die von ihm geliebte Lady Montfort werden ebenso Opfer hinterhältiger Intrigen wie die arme Schauspielerin Sophie und ihr Anbeter Lionel Haughton: Jasper Losely heißt der gewissenlose Dieb und Erpresser, der dafür sorgt, dass sie alle immer wieder aneinander irre werden. Voller Ränke und Volten steckt Edward Bulwer-Lyttons Porträt der Londoner Gesellschaft um 1850. Hinter der rasanten Handlung steht für den zeitlebens politisch engagierten Autor die Frage, welche Handlungsmöglichkeiten den Menschen im gesellschaftlichen Gefüge des 19. Jahrhunderts überhaupt bleiben. Die Armen, die Reichen, die Findigen und die Demütigen – was werden sie aus ihrem Leben machen? Arno Schmidts Übersetzung verleiht den Figuren ihre je eigene Sprache – eine Meisterleistung, die beim ersten Erscheinen 1971 dem Roman zu Kultstatus verholfen hat.
Reprint der von Arno Schmidt autorisierten Erstausgabe von 1958


