Rankes Entourage
Freunde, Schüler, Kollegen - und eine Frau. Neue Aspekte der Ranke-Forschung, Bd. 4






Freunde, Schüler, Kollegen - und eine Frau. Neue Aspekte der Ranke-Forschung, Bd. 4
Neue Aspekte der Ranke-Forschung, Bd. 3
Beziehungsgeschichtliche Historikerportraits
Neue Aspekte der Ranke-Forschung, Bd. 1
Leopold von Ranke ist die Lichtfigur der modernen Geschichtswissenschaft des 19. Jahrhunderts. Für viele gilt er als Gründungsvater. Viel ist über ihn geschrieben worden, aber noch immer ist nicht alles gesagt: Heinz Duchhardts neuer Sammelband vereinigt Aufsätze zum persönlichen Umfeld Rankes und zur Rezeptionsgeschichte seiner großen Werke, in der Hauptsache zu seiner „Wissenschaftspolitik“ in seiner mittleren Lebensperiode. Die Studien schöpfen aus den Berliner Archivbeständen des Geheimen Staatsarchivs und des Akademiearchivs, die bisher noch kaum ausgewertet werden und die somit vielfältig neues Licht auf Rankes Verhältnis zu den preußischen Wissenschaftsorganisationen werfen, denen er angehörte bzw. in denen er mitwirkte. Ein wichtiger Beitrag zur preußischen Institutionengeschichte des 19. Jahrhunderts und zu bislang wenig beachteten Aspekten der Biografie von Leopold von Ranke.
Politische Geschichtsschreibung im Kaiserreich
Die letzte anderthalbe Lebensdekade Leopold von Rankes zählt zu den von der Forschung am eklatantesten vernachlässigten Phasen seines Schaffens. Der „Alte Ranke“ ergänzt die bisherige Ranke-Forschung fundamental und wendet sich an Interessenten, die sich mit der Disziplingeschichte beschäftigen und für die es ein Faszinosum ist, auch das (nicht unproblematische) Ende einer glanzvollen akademischen Karriere nachzuvollziehen. In 12 Kapiteln und einem Epilog zeichnet Duchhardt gekonnt das Bild des alternden und an seinem Ruf arbeitenden Rankes nach, der mit seinen „Sämtlichen Werken“ und der „Weltgeschichte“ noch einmal in den Fokus des ganz großen Publikums gelangte. Aber Ranke war in dieser letzten Schaffensperiode nicht nur Wissenschaftler, sondern auch: ein homo politicus, Produktiver, Kranker, Eitler, ein Priester seiner Anliegen. Heinz Duchhardt gelingt es, einen wichtigen Baustein zu einer allgemeinen, weit über Rankes Biografie hinausweisenden „politischen Geschichtsschreibung im Kaiserreich“ vorzulegen. Ein großer Lesegenuss und eine hintergründige Studie über den Wissenschaftsbetrieb des ausgehenden 19. Jahrhunderts.
Theodor Wiedemann und die Bücher-Werkstatt des Altmeisters
Erfahrung und Bewältigung von Augenleiden im frühen 20. Jahrhundert
Mit erstaunlicher Haufigkeit waren im ausgehenden 19. und der ersten Halfte des 20. Jahrhunderts Historiker von hochgradiger Sehschwache oder sogar volliger Erblindung betroffen. Anhand von sieben Fallbeispielen beschreibt Heinz Duchhardt exemplarisch das Schicksal junger wie alter Wissenschaftler. Dabei berucksichtigt er nicht nur umfangreiches Quellenmaterial, sondern wurdigt auch die ophthalmologischen Befunde, um so nach den Ruckwirkungen auf die jeweilige Psyche der Betroffenen zu fragen. Dabei zeigt sich, dass die Historiker trotz der korperlichen Beeintrachtigung ausnahmslos weiter wissenschaftlich tatig blieben - in einem Fall sogar mehr als vier Jahrzehnte. Duchhardt vermag es, den Biographien der Historiker mit seiner Studie eine weitere Facette hinzuzufugen, die in etlichen Fallen bisher vollig ubersehen wurde. Der Band stellt somit einen Beitrag sowohl zur Wissenschaftsgeschichte als auch zur Disability History dar.
Heinz Duchhardt beleuchtet in seinem Buch die turbulente Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg (1618-48) aus europäischer Perspektive. Er thematisiert die inneren und äußeren Krisen, konfessionelle Spannungen und die Angst vor Chaos, die in eines der traumatischsten Ereignisse der Vormoderne mündeten.
Zur Kulturgeschichte und Ikonographie des Friedens in der Vormoderne
In sieben teils längeren, teils kürzeren Studien geht der seit Jahrzehnten vielfach ausgewiesene Mainzer Historiker Heinz Duchhardt in einer kulturgeschichtlichen Perspektive Erscheinungsformen des Friedens in der Vormoderne nach: seiner bildlichen und publizistischen Spiegelung, dem von der Symbolik vorgegebenen Rahmen (in den sich Friedensschlüsse und ihre Visualisierung einfügen), den aus dem kollektiven Gedächtnis herausgefallenen Friedenskongressen, den Nebenfiguren, die am Kongressort weilten, aber den Lauf der Dinge nicht bestimmten. In der lebhaft gewordenen Historischen Friedensforschung setzen die Abhandlungen neue Akzente und geben Impulse für die zukünftige Forschung. Heinz Duchhardt, emeritierter Professor und zuletzt Direktor des Instituts für Europäische Geschichte Mainz (1994–2011) und Präsident der Max Weber Stiftung (2009–2015), ist Autor zahlreicher Bücher zur Frühen Neuzeit, zur „Sattelzeit“ und zur Zeitgeschichte. Er ist Mitglied verschiedener europäischer Akademien und Träger zweier ausländischer Ehrendoktorate.