Berufstätigkeit und Elternschaft sind ohne Zweifel entwicklungsbedeutsame Lebensthemen. Für die Mehrzahl der Männer steht außer Frage, beide Entwicklungen miteinander verbinden zu können. Für Frauen ist es jedoch auch heute noch keine Selbstverständlichkeit, Berufstätigkeit und Mutterschaft gleichermaßen als Entwicklungspotential zu nutzen. Man muß im Gegenteil davon ausgehen, daß Frauen in ihrer Entwicklung eingeschränkt und behindert werden. Entwicklungspsychologisch ist dies bisher nur unter dem Aspekt der Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes betrachtet worden. Die entwicklungspsychologischen Auswirkungen auf die Frauen blieben unbeachtet. In diesem Band werden nun die Folgen von eingeschränkten Realisierungsmöglichkeit en für entwicklungsrelevante Lebensthemen genauer untersucht. Welche Bedeutung hat das Fehlen von Berufstätigkeit für die Persönlichkeitsentwicklung von Vollzeitmüttern überhaupt? Unterscheidet sich das Spektrum entwicklungsregulativer Handlungsformen bei Vollzeitmüttern von dem der berufstätigen Mütter? Treten bei Vollzeitmüttern insbesondere mit qualifizierter Berufsausbildung Entwicklungsprobleme auf? Gibt es Zusammenhänge zwischen Familienkonstellation und Berufsausübung mit Gesundheit und Wohlbefinden? Die Beiträge dieses Bandes führen wichtige Aspekte dieses Problemfeldes in die entwicklungspsychologische Diskussion ein. MitautorInnen und Beiträge: Leokadia Brüderl: Beruf und Familie. Frauen im Spagat zwischen zwei Lebenswelten Angelika Tölke: Familiengründung, hiermit einhergehende Erwerbsunterbrechungen und normative Rollenvorstellungen Sabine Walper und Sigrid Heinritz: Mütter nach der Kleinkindphase. Zur Gestaltung der Berufsbiographie in unterschiedlichen Bildungsgruppen Petra Strehmel: Mutterschaft und Berufsbiographieverlauf. Entwicklungskonsequenzen bei jungen Akademikerinnen Annette Schröder: Berufstätige Mütter - zur Vereinbarkeit von Ideal und Wirklichkeit Maria Gavranidou und Lind Heinig: Weibliche Berufsverläufe und Wohlbefinden. Ergebnisse einer Längsschnittstudie Hildegard Macha und Bettina Paetzold: Elemente beruflicher Identität von Wissenschaftlerinnen. Vereinbarkeit von Kind und Beruf? Veronika Backmund, Gabriele Vierzigmann, Wolfgang Sierwald und Klaus A. Schneewind: Entscheidung „Kind Ja oder Nein“ und berufliche Orientierung. Geschlechtstypische Differenzierungen Monika Sieverding: Wenn das Kind einmal da ist. Die Entwicklung traditionellen Rollenverhaltens bei Paaren mit ursprünglich egalitären Rollenvorstellungen Anke Ochel: Arbeitsplatz Familie. Selbstbild, Bewältigungsstrategien und Zukunftsperspektiven nichterwerbstätiger Hausfrauen Henning Borchert und Jürgen Collatz: Empirische Analysen zu weiblichen Lebenssituationen und Gesundheit Christiane Papastefanou: Mütterliche Berufstätigkeit in der Übergangsphase zur „Nach- Elternschaft“
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Über die ganze Lebensspanne hinweg setzen sich Menschen mit bedeutsamen Lebenssituationen auseinander. Die damit verbundenen Anforderungen variieren in ihrer Belastungsintensität und ihrer Bedeutsamkeit für die jeweilige Person. So unterscheidet sich der Anforderungscharakter des Übergangs zur Elternschaft deutlich von dem einer lebensbedrohlichen Erkrankung. In den Beiträgen dieses Bandes werden die Prozesse der Auseinandersetzung und Bewältigung mit diesen vielfältigen Lebenssituationen als organisierendes Erklärungsprinzip für entwicklungsbedingte Veränderungen im menschlichen Lebenslauf analysiert. Dabei wird die Vernetztheit von entwicklungspsychologischen, persönlichkeitspsychologischen und klinisch-therapeutischen Aspekten bei der Anwendung der Bewältigungsforschung herausgearbeitet.
Bewältigungsforschung entwickelt sich in den letzten Jahren zu einem weit gespannten und zugleich heterogenen Forschungsfeld. Bewältigungstheorien werden heute zur Erklärung von therapeutischen Prozessen ebenso herangezogen wie zur Analyse von Prozessen der Auseinandersetzung mit kritischen Lebensereignissen, normativen Entwicklungsaufgaben oder auch Alltagsbelastungen. Die Beiträge dieses Bandes geben einen systematisierenden Einblick in die bisherigen Erkenntnisse über Bewältigungsprozesse. Die Autoren nutzen den weiten Begriff der Bewältigung und die komplexe Copingtheorie als einen Rahmen, um zu prüfen, wieweit Forschungen zu Angstverarbeitung, Attribution, Depression, zur gelernten Hilflosigkeit, zu Kompetenz, Kontrollüberzeugung und nicht zuletzt zum Prozeß der sozialen Unterstützung mit Untersuchungen zum Bewältigungsprozeß zusammengeführt werden können. Sie streben darüber hinaus eine theoretische Integration an. Neben der Bedeutung einer sozialwissenschaftlichen Konzeption von Belastungen, auf die einzelne Bewältigungsbemühungen bezogen sind, werden Überschneidungen, Parallelen und Abgrenzungen der Bewältigungs- und der Problemlöseforschung herausgearbeitet. Schließlich werden methodische Probleme bei der Erfassung und Analyse von Belastungs-Bewältigungs-Prozessen thematisiert. Der Band bietet wichtige Ansätze zur theoretischen und methodischen Annäherung benachbarter Arbeitsbereiche der Psychologie.
Selbsterfahrung ist ein wichtiger Bestandteil sowohl der Ausbildung als auch des weiteren Berufslebens eines Psychotherapeuten. Erst die fundierte Selbsteinschätzung und Kenntnis der eigenen Persönlichkeit ermöglicht eine erfolgreiche und zufriedenstellende therapeutische Arbeit. Ein nachhaltiger selbsterfahrender Prozess für Personen aus (psycho-)therapeutischen Berufsgruppen umfasst viele einzelne Puzzleteile, die hier in sechs inhaltlichen Modulen erarbeitet werden können. Diese folgen primär dem verhaltenstherapeutischen Ansatz und beziehen dabei auch Elemente der 3. Welle sowie nahestehender Methoden mit ein, z. B. Schematherapie, CBASP, ACT oder systemische Interventionen. Mit 40 Übungen und 140 Arbeitsblättern zu den Themen: Biografiearbeit Emotionale Kompetenzen Selbstwertstärkung Arbeit mit Selbstanteilen Therapeutenidentität Umgang mit Verlust durch Abschied oder Tod Mit E-Book inside und Arbeitsmaterial