Die städtische Lebensweise ist für unseren Alltag längst selbstverständlich. Und sie ist – weltweit – hoch attraktiv. Studierende, Singles, junge Familien, Geflüchtete, Menschen jeder Altersgruppe und jeglicher Herkunft wollen urban leben. Die städtische Lebensweise hat sich zu einer Lebenskonstruktion, zu einem Urbanitätsnarrativ entwickelt, aufgeladen mit Erwartungen für ein besseres Leben, mehr Anerkennung und neue gesellschaftliche Möglichkeiten. Gleichzeitig steht der urbane Raum aber auch für Segregations‑ und Homogenisierungstendenzen, für überteuerte Mieten und investorengesteuerte Gentrifizierung. Beklagt wird ein Mangel an wohnortnahen Arbeitsmöglichkeiten, das Verschwinden von lokalen Geschäften und Dienstleistungen. Es ist ein massives Konfliktpotential, das jetzt durch die Auswirkungen des Klimawandels zusätzlich forciert wird. Statt endlich den bislang wie selbstverständlich gelebten Alltag zu hinterfragen, werden rein technologische Maßnahmen zeitgeistkonform propagiert oder es wird alles gleich rein profitorientierten Investoren überlassen. Oder man beschwört einfach den status ante und sucht sich Sündenböcke für Fehlentwicklungen. In dieser zunehmend brisanten Situation wäre es entscheidend, sich Klarheit zu verschaffen über das, was eine Stadtgesellschaft mitbringt, was sie ausmacht und worin ihr nachhaltiges Potential besteht, und dann die zunehmenden gesellschaftlichen Herausforderungen gemeinsam kreativ anzugehen. Die (Re-)Konstruktion von lokaler Urbanität kann dazu ein erster Schritt sein.
Wolf-Dietrich Bald Reihenfolge der Bücher






- 2023
- 2015
- 2013
Partizipation in der Einwanderungsgesellschaft
- 190 Seiten
- 7 Lesestunden
Anfang des Jahres 2008 demonstrierten vor allem junge Kalkerinnen und Kalker mit Migrationshintergrund über mehrere Tage gegen ihre Benachteiligung in der Einwanderungsgesellschaft. Dazu fanden Demonstrationen, spontane Treffen, Sitzblockaden, Mahnwachen, Diskussionsrunden und weitere Aktionen statt. Die Ereignisse wurden in den Medien auf städtischer, regionaler und nationaler Ebene diskutiert. In dem Forschungsprojekt ging es unter anderem darum, die Perspektiven und Reaktionen der Beteiligten der Demonstrationen und der verschiedenen Akteurinnen und Akteuren im Stadtteil zu untersuchen. Ziel des Projektes war, an dem konkreten Beispiel der Kalker Ereignisse das Potenzial zivilgesellschaftlicher Aktionen von Menschen mit Migrationshintergrund aufzuzeigen.
- 2011
Neue Vielfalt in der urbanen Stadtgesellschaft
- 237 Seiten
- 9 Lesestunden
Urbane Räume sind Transit- und Kontakträume. Hier treffen Differenzen aufeinander, werden Lebensentwürfe ausgehandelt, globale Entwicklungen auf vielfältige Weise lokal interpretiert und in den urbanen Alltag übertragen. Dabei ist die Großstadt nicht nur Hintergrund oder Bühne solcher Prozesse, sondern zugleich Generator und Katalysator von Mobilität. Die Beiträge dieses Bandes zeigen diese mobile Vielfalt und den gesellschaftlichen sowie den politischen Umgang mit ihr aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
- 2010
Urbanes Zusammenleben
Zum Umgang mit Migration und Mobilität in europäischen Stadtgesellschaften
- 261 Seiten
- 10 Lesestunden
Seit der letzten Globalisierungswelle hat sich die (grenzüberschreitende) Mobilität noch einmal erheblich verstärkt. Die Reaktionen hierauf sind unterschiedlich. Während europäische Stadtgesellschaften auf der Alltagsebene auf die Jahrhunderte lang erworbenen Kompetenzen im Umgang mit Vielfalt zurückgreifen können und so mit der zunehmenden Diversität überwiegend erfolgreich umzugehen vermögen, orientiert sich die öffentliche Debatte weiter an nationalen Vorstellungen, die dem entgegenstehen. Die Arbeit zeigt auf, wie dringend es geboten ist, sich der bewährten urbanen Kompetenz im Umgang mit Vielfalt zu vergewissern und die Gesellschaft von dort aus neu zu entwerfen.
- 2007
Einleitung Einleitung Was heißt hier Parallelgesellschaft? 11 Was heißt hier Parallelgesellschaft? Zum Umgang mit Differenzen Wolf-Dietrich Bukow/Claudia Nikodem/Erika Schulze/Erol Yildiz Die Rede von der Parallelgesellschaft speist sich aus zwei sehr unterschiedlichen Quellen, nämlich einerseits aus der Stadtforschung und andererseits aus einem migrationspolitischen Alarmismus der Medien. Allerdings geben beide Quellen einzeln nicht viel her, nur verknüpft scheint daraus überhaupt eine Debatte entstanden zu sein. Dennoch bleibt es erstaunlich, dass sie sich entfalten konnte und seit nunmehr gut acht Jahren sogar eine beträchtliche Wirkung zeigt. Bis heute gibt es fast keine systematische Auseinandersetzung mit Parallelgese- schaften und so etwas ist wohl auch kaum zu erwarten, weil institutionell geschlossene Gesellschaften in einer globalisierten Weltgesellschaft kaum vorstellbar sind. Doch gehen wir lieber langsam vor und kreisen die Thematik schrittweise ein. Dann wird auch deutlich, an welcher Stelle die Beiträge dieses Sammelbandes einhaken. Aus welchen Quellen wird hier geschöpft? Wie oben erwähnt kann man zunächst einmal zwei Quellen ausmachen, die e- zeln kaum ertragreich genug sind, aber zusammen synergetische Effekte herv- bringen.
- 2006
Biographische Konstruktionen im multikulturellen Bildungsprozess
Individuelle Standortsicherung im globalisierten Alltag
- 240 Seiten
- 9 Lesestunden
Der Sammelband präsentiert Beiträge zu den Themen „Doing Biography“, Konfliktlagen zur biographischen Neuorientierung im Kontext gesellschaftlich definierter Möglichkeiten, nationale Visionen zu rechten Biographien und Unrechtserfahrungen zur biographischen Selbstvergewisserung. Er zeigt somit neue Herausforderungen sowie den großen Bedarf an Bildungsarbeit auf.
- 2005
Zum 90. Geburtstag des Physikers, Forschers und akademischen Lehrers Werner Endres widmen ihm Kollegen und Freunde, die sein Schaffen über viele Jahre begleitet haben, diesen Sammelband mit wissenschaftlichen Aufsätzen. Die Aufsätze beleuchten weite Bereiche der Sprachakustik wie auch der Sprachsignalverarbeitung, also Gebiete, in denen Werner Endres wesentliche wissenschaftliche Beiträge geliefert hat. Zugleich bietet dieser Band einen interessanten Einblick in die Entwicklung dieses Themenkreises in den letzten fünfzig Jahren, dargestellt von Zeitzeugen, die ebenso wie der Jubilar an dieser Entwicklung aktiv mitgewirkt haben. Am Beginn der Sammlung steht ein grundlegender Beitrag zu der Wechselbeziehung zwischen Sprache und Technik, die unseren Umgang mit Sprache in der neueren Zeit prinzipell verändert hat und noch verändert. Es folgen Rückblicke über die Sprachkommunikations- und Sprachtechnologieforschung sowie die Phonetik, die die historische Entwicklung an mehreren universitären Forschungsstätten darstellen. Weitere Artikel über einschlägige aktuelle Forschungsergebnisse spiegeln die Arbeitsgebiete exemplarisch wider. Am Ende des Bandes findet der Leser unter der Überschrift „Daten und Dokumente“ detaillierte Angaben über Lebensweg und Lebensleistung des Jubilars.
- 2005
Wer die öffentliche Diskussion zur jugendlichen Gewalt verfolgt, bekommt klare Aussagen geliefert: Gewalt nimmt in quantitativer als auch qualitativer Perspektive zu. Ähnlich eindeutig - zugleich aber auch widersprüchlich - werden die Zusammenhänge von Sportengagement und Gewaltbereitschaft dargestellt. Vor dem Hintergrund sozialisationstheoretischer und entwicklungspsychologischer Kernannahmen zielt die vorliegende, interkulturell vergleichende Studie darauf ab, den Zusammenhang zwischen Sportengagement und Gewaltbereitschaft in der Altersgruppe der Jugendlichen differenziert zu untersuchen; Weitere Angaben Verfasser: Prof. Dr. Wolf-Dietrich Brettschneider lehrt und forscht an der Universität Paderborn im Department Sport und Gesundheit, Arbeitsbereich "Sport und Erziehung". Zuvor war er Professor an der Sporthochschule Köln, an der Universität Hamburg und der Freien Universität Berlin. Dr. Hans Peter Brandl-Bredenbeck arbeitet seit 1997 an der Universität Paderborn im Departement Sport & Gesundheit und ist dort Leiter der Lehramtsstudiengänge. Jürgen Hofmann arbeitet seit 2000 an der Universität Paderborn im Departement Sport & Gesundheit.