roce 1913 vyšlo poprvé, způsobilo značný rozruch pro svůj radikální výklad náboženství jakožto neurotického symptomu. Jedná se o soubor čtyř statí, v nichž Freud zkoumá některé aspekty života přírodních národů a dává je do souvislosti s duševním životem neurotiků. Asi nejslavnější je poslední stať, kde Freud víru v bohy a totem odvozuje od prehistorické události, při níž skupina ze skupiny vyloučených synů zabila svého otce alfa-samce a následně ho snědla, aby vstřebala jeho moc. Když se svůj čin synové snažili odčinit, učinili z mrtvého otce totem a zavedli zákaz jeho pojídání. Prvotní – a v zastřenější podobě jakékoli – náboženství je tak vlastně snahou odčinit prvotní zločin. Málokdo dnes takové interpretaci věří, ale přesto se stala slavnou a nedílnou součástí studia člověka a náboženství. Doslov Václav Soukup.
Ludvík Hošek Bücher



Immer wieder hat Sigmund Freud, der weltberühmte Vater der Psychoanalyse, auch im Bereich der Kulturtheorie gearbeitet und vielbeachtete philosophisch-anthropologische Schriften vorgelegt. Dieser Band versammelt die beiden in solcher Hinsicht bekanntesten und wichtigsten seiner Werke: In „Totem und Tabu“ (1912/13) befasst Freud sich mit der Anwendbarkeit psychoanalytischer Erklärungsmuster auf die Entwicklung primitiver Völker, in „Das Unbehagen an der Kultur“ (1930) untersucht er den Zusammenhang von Lustprinzip und Triebabwehr in modernen Gesellschaften.
Das Unbehagen in der Kultur und andere kulturtheoretische Schriften
- 188 Seiten
- 7 Lesestunden
Im Nachwort zu seiner »Selbstdarstellung« reflektierte Freud 1935 über seine kulturtheoretischen Schriften und bemerkte, dass sein Interesse nach einem langen Umweg über Naturwissenschaften, Medizin und Psychotherapie wieder den kulturellen Problemen galt, die ihn als Jüngling faszinierten. Diese Erkenntnis erweckte den Eindruck, dass Freud aus Altersweisheit zur Kultur gefunden habe, was jedoch irreführend ist. Bereits als Wissenschaftler beschäftigte er sich intensiv mit gesellschaftlichen Phänomenen. Alfred Lorenzer und Bernard Görlich betonen in ihrer Einleitung, dass das »hysterische« Unglück in einen spezifischen kulturellen Kontext eingebettet ist, in dem Bedürfnisse und intime Lebensentwürfe mit gesellschaftlichen Normen und Verboten in Konflikt stehen. Diese Konfliktstruktur bringt die soziokulturelle Dimension ins Spiel. Die Schriften des vorliegenden Bandes zeigen, wie sich Freuds Auffassung von der Wechselwirkung zwischen Individuum und Kultur im Laufe der Jahre differenzierte. Ein zentrales Thema ist der Antagonismus zwischen Kultur und Triebleben. In seinen frühen Arbeiten betrachtete Freud diesen Konflikt vor allem im Hinblick auf den Sexualtrieb, während er später den Fokus zunehmend auf Aggressions- und Selbstvernichtungstriebe richtete. Diese Verschiebung erklärt die anhaltende Relevanz von Freuds kulturtheoretischem Denken in der heutigen Zeit.