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Pier Paolo Pasolini

    5. März 1922 – 2. November 1975

    Pier Paolo Pasolini war ein italienischer Dichter, Romanautor, Kritiker und Journalist, dessen Werk oft schockierende Bilder mit einer katholisch-marxistischen Perspektive verband, um die Leere der modernen Gesellschaft aufzudecken. Bekannt war er für seine leidenschaftliche Kritik am Kapitalismus und seinen Wunsch nach gesellschaftlichem Wandel, was ihm viele Feinde einbrachte. Seine Schriften, oft provokativ und mehrdeutig, spielten mit tabuisierten Themen und erforschten die dunkleren Seiten der menschlichen Existenz. Pasolinis Prosa ist geprägt von einem starken sozialen Gewissen und dem unermüdlichen Streben nach Wahrheit, egal wie unbequem sie sein mag.

    Pier Paolo Pasolini
    Der Zorn
    Dunckler Enthusiasmo. Friulanische Gedichte
    Wer ich bin.
    Ketzererfahrungen
    Reisen in 1001 Nacht
    Rom, Rom
    • 2025

      Dialoge mit Pasolini

      • 240 Seiten
      • 9 Lesestunden

      Von 1960 bis 1965 beantwortet Pier Paolo Pasolini – kontroverser Autor von »Ragazzi di Vita«, angehender Filmemacher und Lieblingsfeind der Konservativen – Briefe seiner Leserinnen und Leser. Die Rubrik »Dialog mit Pasolini« in der linken Wochenzeitschrift ›Vie nuove‹ sammelt unterschiedlichste Stimmen aus ganz Italien: kalabrische Kommunisten und Bergarbeiter aus Grosseto, bürgerliche D’Annunzio-Verehrer und immer wieder junge Menschen, die mit ihren politischen Überzeugungen und denen der anderen ringen. Sie bitten um Rat, Wahlempfehlungen oder literarische Urteile, stellen Fragen zu Sexualität oder zum Erbe des Faschismus; manche äußern heftige Kritik an Pasolinis Werken, andere loben ihn ausdrücklich. Die Briefeschreiber erzählen von sich selbst, ihrer Arbeit, ihren Ängsten. Und Pasolini erwidert: leidenschaftlich, persönlich, mit aller Hoffnung auf die Jugend. Durch dieses einzigartige Archiv populärer Rede – hier erstmals ins Deutsche übersetzt – entsteht das facettenreiche Bild einer enorm politisierten italienischen Nachkriegsgesellschaft: zwischen Wirtschaftsaufschwung und Massenprotest, Konformismus und Bildungshunger, industrialisiertem Norden und vergessenem Süden.

      Dialoge mit Pasolini
    • 2025

      PASOLINI / VITALI: WIDERSPRECHEN

      Der Zeit Widersprechen

      • 116 Seiten
      • 5 Lesestunden

      Florenz, 6. September 1975. Am runden Tisch der Festa deU’Unità verteidigt Pasolini seine Thesen zum Konsumfaschismus. Doch etwas an jenem Abend lässt seine Rede aus ihren pessimistischen Bahnen ausbrechen. Überwältigt von der Präsenz zahlreicher Jugendlicher, »Träger einer lebendigen Kultur der Freiheit«, äußert er die Vermutung, dass das negative Bild, das er sich in den letzten Jahren von der Gegenwart gemacht hatte, widerlegt werden könne. In der Bereitschaft Pasolinis, sich und seine Thesen öffentlich zur Diskussion zu stellen, kommt ein dialektisches Moment zur Geltung, das auch in den düstersten seiner Reden zur anthropologischen Mutation wie ein Irrlicht aufscheint. Der Literaturwissenschaftler Fabien Vitali zeigt in seinem Essay, dass Pasolinis Kulturkritik nicht allein auf der Wortebene zu begreifen ist, sondern im Rahmen einer Praxis des Dialogs und der Erfahrung des Anderen. Als solche liest Vitali sie neu: als performative Geste des Widerspruchs, als »Brüskierung festgefahrener Denkordnungen« – und stellt die Frage nach den Möglichkeiten eines anderen gesellschaftlichen Selbst

      PASOLINI / VITALI: WIDERSPRECHEN
    • 2023

      Pier Paolo Pasolinis Nachlass barg über Jahrzehnte einen ungewöhnlichen Schatz: einen Zyklus von Sonetten, an denen der Autor zwischen 1971 und 1973 arbeitete. Auslöser für diese Liebes-, Schmerz- und Schmähgedichte war ein »Unfall im Kosmos« – Ninetto Davoli, Pasolinis langjähriger Begleiter und Protagonist vieler seiner Filme, hatte sich von ihm abgewandt und beschlossen, seine Freundin Patrizia zu heiraten. In 112 Anläufen, die sich wie Notrufe aneinanderreihen, sucht der verzweifelte Pasolini das Zwiegespräch mit dem abtrünnigen Geliebten. Leise Liebeserklärungen folgen auf blindwütige Tiraden und Vorwürfe, zärtliches Pathos der Erinnerung weicht beleidigtem Rückzug. Immer wieder lässt die Fassungslosigkeit des Verlassenen die Form der Sonette ausufern – literarischer Anspruch und menschlicher Schiffbruch bleiben untrennbar verwoben. Theresia Prammer hat Pasolinis späte Sonette einfühlsam und in all ihrer Sprengkraft ins Deutsche übertragen.

      Ein Unfall im Kosmos
    • 2022

      Nur fünf Wochen vor seinem Tod stellte Pier Paolo Pasolini die letzte Fassung des Treatments zu seinem Filmprojekt "Porno - Theo - Kolossal" fertig, dessen Anfänge bis Mitte der 1960er Jahre zurückreichen. Es sollte sein letzter Film werden, nach dem er sich ganz dem Schreiben widmen wollte. Sein gewaltsamer Tod in der Nacht auf den 2. November 1975 durchkreuzte alles. ? Das provisorisch gebliebene Drehbuch erschien posthum, erst knapp fünfzehn Jahre nach Pasolini Tod. Es wird hier erstmals in deutscher Übersetzung mit ausführlichem Kommentar und begleitenden Texten vorgelegt. 00Hinter dem provozierenden Titel verbirgt sich ein Roadmovie, in dem ein alter Gelehrter aus Neapel (designierter Hauptdarsteller: Eduardo De Filippo) den Stern des neu- oder wiedergeborenen Messias aufgehen sieht. Zusammen mit seinem kauzigen Diener (Ninetto Davoli) folgt er ihm ? wie die Weisen aus dem Orient in der Kindheitsgeschichte des Matthäusevangeliums. Seine transkulturelle Reise führt Pasolinis ?Magierkönig? durch verschiedene teils mythische, teils reale Städte. Der Weg führt von Neapel nach Sodom (Rom), Gomorra (Mailand) und Numantia (Paris) und endet am Rande der archaischen Stadt Ur im Zweistromland von Euphrat und Tigris. Im Zuge dieser Reise versammelt und bearbeitet Pasolini alle seine großen Lebensthemen und seine Kultur-, Gesellschafts- und Ideologiekritik. In ihrem thematischen Reichtum und der angedachten Vielgestaltigkeit der Inszenierung ? im weiten Bogen von Komödie bis Apokalyptik ? ist bereits die literarische Fassung des "Porno - Theo - Kolossal"-Projekts aus heutiger Sicht ein Schlüsselwerk für Pasolini: Es sollte die ?Summe? und der Schlussstein seines Filmschaffens werden

      Porno-Theo-Kolossal
    • 2022

      Pier Paolo Pasolini in persona

      Gespräche und Selbstzeugnisse

      Interviews gebe er nur widerwillig, erklärte Pasolini. Dennoch hat er seit Mitte der fünfziger Jahre eine beträchtliche Anzahl gewährt: in großen Tages- und Wochenzeitungen, in Magazinen wie der Vogue, in Gesprächsbänden und zunehmend auch im Fernsehen. Er erzählt Dacia Maraini von seiner Kindheit, er spricht über alten und neuen Faschismus, seine Schwierigkeiten mit den 68ern, über antidemokratische Massenmedien, Sex als Metapher und über sein liebendes Irrewerden an Italien – bis zum letzten Interview wenige Stunden vor seinem Tod. Die Interviews bezeugen nicht nur die erstaunliche mediale Präsenz eines öffentlichen Intellektuellen, der sich manchmal sogar selbst befragt. Sie begleiten und ergänzen das vielfältige Schaffen des künstlerisch-publizistischen Multitalents Pasolini. In den Gesprächen erprobt er Thesen, setzt sich gegen Kritik an seinen Romanen und Filmen zur Wehr, verkörpert gleichsam den linken Ketzer, den maßlos angefeindeten und mitunter selbst maßlosen Polemiker. Vor allem aber zeichnet diese Auswahl von Gesprächen – sowie kaum bekannten autobiografischen Texten – ein facettenreiches Bild des Menschen Pasolini, dessen Wunsch nach Nähe und Dialog verzweifelt lebendig bleibt.

      Pier Paolo Pasolini in persona
    • 2021
    • 2021

      Nach meinem Tod zu veröffentlichen

      Späte Gedichte. Zweisprachige Ausgabe

      3,8(4)Abgeben

      Zu Beginn der sechziger Jahre hat Pasolini in Rom Fuß gefasst, er hat zwei gefeierte Romane veröffentlicht und sich eine neue, flammende Leidenschaft erschlossen, das Kino. Doch der Ort, an dem sich seine Passion, die sozialen und politischen Verhältnisse der Welt festzuhalten, am dringlichsten äußert, ist seine Lyrik. Kompromisslos wirft Pasolini den eigenen Körper in den Kampf, prangert die verlogenen Ideologien der Machthaber an und protestiert gegen die Seelenlosigkeit des Kapitalismus. Zugleich sind seine Gedichte eine Liebeserklärung an den Menschen, an das römische Subproletariat, es sind Verse voller Nostalgie, Zärtlichkeit und Solidarität.Nach meinem Tod zu veröffentlichen versammelt erstmals unübersetzte und aus dem Nachlass erschlossene späte Gedichte Pasolinis – Gedichte von äußerster politischer Luzidität und belebendem Pathos. Es ist das Protokoll einer Krise linken Denkens, das rund sechzig Jahre nach seinem Entstehen an Dringlichkeit und Anmut nichts eingebüßt hat.

      Nach meinem Tod zu veröffentlichen
    • 2015

      Zwei der wichtigsten Prosastücke des jungen Pasolini – wiederentdeckt zum 40. Todestag. Die beiden vorliegenden Texte sind prägend für das spätere Werk von Pier Paolo Pasolini. Kleines Meerstück erzählt von einer Kindheit in den Gassen des friaulischen Sacile und von den einsamen Spielen am Ufer des Po bei Cremona. Die Bilderwelt eines homerischen Meeres dient dem kindlichen Alter Ego des Autors als psychischer Spiegel. Romàns hingegen ist Pasolinis erste Hinwendung zum Realismus mit dessen klassischen Figuren – arme Bauern, Pächter, Tagelöhner – ebenso wie zum Leitmotiv seines ganzen Werkes: soziale Gerechtigkeit, Religiosität und Homosexualität, entwickelt anhand der Figuren des Dorfschullehrers und des jungen Kaplans.

      Kleines Meerstück
    • 2014
    • 2014

      Jede dieser Geschichten ist eine zärtliche Liebeserklärung an die Stadt Rom und ihre Bewohner, besonders an die benachteiligten unter ihnen, die in den Vorstädten leben und ins Zentrum kommen, um – unter Anwendung aller möglichen faulen Tricks – etwas Geld zu verdienen: als Röstkastanienverkäufer, als Fischhändler, als Kofferträger. Und um sich zu vergnügen, einen Kopfsprung vom Ponte Sisto in den Tiber zu wagen, für 150 Lire Boot zu fahren oder auch nur mit dem Oberleitungsbus auf der Via del Mare, während die Zeit verglüht im kalten Funken des Leitungsdrahts oder zu Staub zerrinnt in der kargen Landschaft am Stadtrand. Pier Paolo Pasolini schreibt einen anderen Baedeker Roms, denjenigen seiner Bewohner, der grausam und gefährlich sein kann – und dann wieder mild, im weichen Licht des Abends auf der Tiberinsel und am Ufer von Trastevere. Der junge Dichter bemächtigt sich der Stadt, ihrer Armut und ihrer Schönheit. Er erzählt uns, wie alles zusammenkommt – Lebensängste und Zukunftsträume, Überlebenstaktiken und Dolce Vita. Mit einer Biographie Pasolinis und zahlreichen Rom-Fotos der 1950er Jahre.

      Rom, Rom