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Bookbot

Andrea Strübind

    Märtyrerbücher und ihre Bedeutung für konfessionelle Identität und Spiritualität in der Frühen Neuzeit
    Die unfreie Freikirche
    Eifriger als Zwingli
    Jan Hus -  600 Jahre erste Reformation
    Entgrenzungen
    Eifriger als Zwingli.
    • Eifriger als Zwingli.

      Die frühe Täuferbewegung in der Schweiz.

      In ihrer Habilitation untersucht Andrea Strübind das Täufertum als radikalreformerische Bewegung der Schweizer Reformation. Sie analysiert die theologischen Lehrinhalte, zentrale Akteure und deren Beziehung zu Zwingli. Strübind betont die Selbstorganisation und das spirituelle Selbstbewusstsein der Täufer sowie die Auswirkungen eines methodologischen Paradigmenwechsels in der Geschichtswissenschaft.

      Eifriger als Zwingli.
    • Die Festschrift ist eine Freundschaftsgabe von in- und ausländischen Weggefährtinnen und Weggefährten der Oldenburger Kirchenhistorikerin Andrea Strübind aus Anlass ihres 60. Geburtstags. Sie spiegelt die breit gefächerte Forschungstätigkeit der Inhaberin des Lehrstuhls für Historische Theologie an der Carl von Ossietzky Universität wider, die von der Reformations- und Täuferforschung über die internationale Kirchliche Zeitgeschichte, die Geschichte der Freikirchen in Deutschland und in den USA bis zur Ökumenischen Bewegung und Bürgerrechtsbewegung in den USA reicht. Dabei zeigt sich auch die Frucht und Relevanz internationaler und ökumenischer Kooperationen. Die Festschrift ist zugleich ein Reflex ihrer Tätigkeit als Herausgeberin zweier Fachzeitschriften sowie als langjährige Vorsitzende der »Jüdischen Studien« an ihrer Universität, die ihr – wie der christlichjüdische Dialog insgesamt – ein Herzensanliegen sind. Der Titel »Entgrenzungen« verdeutlicht, wie Andrea Strübind ihre akademische Tätigkeit versteht, nämlich im Anderen das potenziell Eigene zu sehen, indem man ihm mit Neugier und Wohlwollen begegnet. Dies gilt insbesondere für traditionelle konfessionelle Gehege wie auch für interreligiöse Begegnungsräume, in denen sie immer wieder konkrete Menschen mit ihren Anliegen sieht.

      Entgrenzungen
    • 2017 wird des 500. Jahrestages des Thesenanschlags durch Martin Luther gedacht, der traditionell als Beginn der Reformation betrachtet wird. In dessen Schatten steht hingegen im deutschen Sprachraum der 600. Todestag von Jan Hus, des tschechischen Theologen und Kirchenreformers, der 1415 auf dem Konstanzer Konzil entgegen vorheriger Schutzgarantien als Ketzer verbrannt wurde. In Tschechien gilt dem als nationale Identifikationsfigur verehrten Reformtheologen im Kontext des Jubiläums besondere Aufmerksamkeit. Welchen spezifischen historischen und theologischen Beitrag hat Jan Hus zur Kirchen- und Geistesgeschichte Europas geleistet? Wie wurden sein Leben und sein Werk rezipiert und welche Wirkung entfalteten sie? Welche spezifischen Aspekte der Erinnerungskultur lassen sich im tschechischen und im deutschen Kontext ausmachen? Eine Veröffentlichung im Rahmen des Projekts „Freiheitsraum Reformation“.

      Jan Hus -  600 Jahre erste Reformation
    • Eifriger als Zwingli

      • 617 Seiten
      • 22 Lesestunden

      In der Frühphase der Schweizer Reformation entstand das Täufertum als eine radikalreformerische religiöse Bewegung. Andrea Strübind stellt in ihrer Habilitation theologische Lehrbildung, Trägerkreise sowie die führenden Protagonisten in ihrem Verhältnis zu Zwingli und anderen Reformatoren vor. Die detaillierte Untersuchung der Hauptschriften der frühen Täufer und anderer täuferischer Quellen sowie des Aktenmaterials führt zu neuen Erkenntnissen über diese frühreformatorische Bewegung. Das Täufertum zeichnet sich durch die hohe Bedeutung der Selbstorganisation als Lern- und Lebensgemeinschaft aus. Die von der Reformation proklamierte Schriftautorität und das Prinzip des „Priestertums aller Gläubigen“ fanden zunächst in freien Bibelkreisen ihren strukturierenden Rahmen. Unter den Laien, Männern und Frauen, entwickelte sich ein Selbstbewußtsein, das auf ein eigenständiges Urteilsvermögen in Lehrfragen pochte. Man strebte eine konkrete Kirchenreform an, die alle Bereiche des persönlichen und kirchlichen Lebens umfassen sollte. Ziel der täuferischen Bewegung war die Schaffung einer sichtbaren Kirche der Gläubigen, die sich im ethischen Gehorsam bewährte, in geistlichen Fragen Autonomie von der obrigkeitlichen Gewalt sowie der kirchlichen Hierarchie praktizierte und ihre Verwaltung eigenverantwortlich regelte. In diesem Zusammenhang wird die theologische Entwicklung von der Verweigerung der Kindertaufe bis hin zur Praxis der Glaubenstaufe präzise nachgezeichnet. Die frühe Täuferbewegung propagierte und praktizierte die Gleichberechtigung der Glaubenden, einen an der Bibel gewonnenen rituellen Reduktionismus und eine spirituelle Erlebnisfrömmigkeit. Aus diesem Grund lautete ein zeitgenössisches Urteil über die Täufer, sie seien „eifriger als Zwingli“. Ausgangspunkt der Darstellung ist der methodologische Paradigmenwechsel innerhalb der Geschichtswissenschaft und dessen bedeutsame Auswirkungen auf die Täuferforschung. Seit den 70er Jahren entwickelte sich ein „revisionistisches“ Bild des frühen Täufertums, das die monogenetische normative Sicht der vorwiegend konfessionell bestimmten Studien durch eine polygenetische und pluriforme Sichtweise ersetzte. Die Ergebnisse der revisionistischen Forschung werden von der Autorin kritisch hinterfragt. Sie vertritt einen integrativen Forschungsansatz, der die Bedeutung theologischer Motivationen mit den Ergebnissen der gesellschaftsgeschichtlichen Forschung sachgemäß verbindet. Über die Autorin: PD Dr. habil. Andrea Strübind; 1982-1989 Studium der evangelischen Theologie, Geschichte und Judaistik in Berlin und Jerusalem; 1990 Promotion zum Dr. theol. an der Kirchlichen Hochschule Berlin; 1991-1994 Habilitationsstipendium der Fritz Thyssen Stiftung im Rahmen des „Sonderprogramms Hochschullehrernachwuchs“; 1999 Habilitation und Ernennung zur Privatdozentin für das Fach „Historische Theologie“ an der Theologischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg.

      Eifriger als Zwingli
    • Wer sich mit den durch die Reformation ausgelösten Veränderungen in Kirche und Gesellschaft vor 500 Jahren beschäftigt, darf dabei die dunkle Seite des damaligen Geschehens nicht ausklammern. Die Beiträge im vorliegenden Tagungsband beschäftigen sich interdisziplinär und interkonfessionell mit dem Phänomen religiös motivierter Verfolgung von Christen in der Frühen Neuzeit. Untersucht wird u. a. die Entstehungs- und Druckgeschichte der seit Mitte des 16. Jahrhunderts populär gewordenen Märtyrerbücher, aber auch die Art der darin vorkommenden Darstellungen und Visualisierungen, durch die zum Teil konfessionelle Gemeinschaft gestärkt bzw. eine identitätsstiftende Bekenntniskultur geschaffen wurde.

      Märtyrerbücher und ihre Bedeutung für konfessionelle Identität und Spiritualität in der Frühen Neuzeit