Ayalas Diktatorenroman ist ein vielstimmiges Meisterwerk, das die politischen Wirren Lateinamerikas der 50er Jahre beleuchtet. Der Rollstuhlpatient Luis Pineda, als Chronist, dokumentiert Gewalt und Korruption, hinterfragt jedoch auch seine eigene Rolle und die Grenzen zwischen Schuld und Mitläuferschaft.
Francisco Ayala Reihenfolge der Bücher
Francisco Ayala war ein spanischer Schriftsteller und Lehrer, dessen Werke sich häufig mit Themen wie Macht und Machtmissbrauch auseinandersetzten. Anstatt den spanischen Bürgerkrieg direkt darzustellen, untersuchte er dessen Auswirkungen anhand anderer historischer Perioden und Lebensbereiche. Ayala besaß eine scharfe Einsicht in die menschliche Natur und gesellschaftliche Strukturen, was sich in seinen umfangreichen Essays und fiktionalen Schriften zeigt. Sein Schreiben spiegelt eine tiefe Betrachtung der Universalität von Konflikten und der Herausforderungen menschlicher Existenz wider.






- 2006
- 2003
Francisco Ayala gilt in seiner Heimat längst als literarische Jahrhundertgröße. Sein polyphones Werk spiegelt und gestaltet ein an Erfahrungen reiches Leben. Der spanische Erzähler und Essayist ist mit »Der Kopf des Lammes« nun auch hierzulande als einer der großen modernen Klassiker zu entdecken. Ein Frühgereifter: Schon mit neunzehn Jahren schrieb er seinen ersten Roman und gehörte in Madrid dem Kreis um Ortega y Gasset an. Von der Franco-Diktatur ins Exil getrieben, wurde Ayala zu einem Wanderer zwischen den Welten. Sein sieben Jahrzehnte umspannendes Schaffen hat die moderne Literatur Spaniens nachhaltig geprägt. Die Bandbreite reicht vom Surrealismus der Jugend über den experimentellen Stil der großen Romane bis hin zur gereiften Klassizität des Spätwerks. Der Auswahlband belegt Ayalas Stilvielfalt mit fünfzehn repräsentativen Erzählungen, allesamt hellsichtige Illustrationen der Moderne. In ihnen erweist sich der Autor ebenso als Meister der untergründigen Melancholie wie als kritischer Chronist unserer Zeit. Hinter der «herb-süßen Erinnerung an sehr glückliche Tage» verbergen sich innere Leere und gesellschaftliche Entfremdung einer Epoche, in der es keine verbindlichen Werte mehr zu geben scheint. Diesem Schmerz steht eine tiefe Sehnsucht entgegen, ein humaner Einspruch. Das Œuvre Francisco Ayalas ist hier erstmals in deutscher Übersetzung zugänglich gemacht: mit »Jasminduft«, »Der Bernini-Engel«, »Ein Weihnachtsfest im Land der Ungläubigen«, »Unser Garten«, »Eine Affengeschichte«, »Nachahmung und Vergeltung«, »Der Verhexte«, »Die Entführung« u.a.
- 1989
Die Usurpatoren
- 233 Seiten
- 9 Lesestunden
- 1966