Marek Nekula Bücher







Auf Grund von Biographie, Werk, Sprachreflexion, Lektüre, Schulstoff und Gebrauchstexten befaßt sich das vorliegende Buch mit Franz Kafkas (1883-1924) Sprachen im Hinblick auf ihre instrumentellen Rollen als Mittel der Kommunikation und symbolischen Funktionen, die man unter dem Stichwort Sprachidentität zusammenfassen kann. Bei dem ersteren liegt der Schwerpunkt auf Deutsch und Tschechisch, bei dem letzteren kommen auch Jiddisch und Hebräisch hinzu. Sowohl Kafkas Sprachkompetenz als auch sein Sprachverhalten werden in den zeitgenössischen Kontext gestellt und vor diesem Hintergrund auch interpretiert.
Tschechische Sprachwissenschaft
Eine Einführung
Die Einführung in die tschechische Sprachwissenschaft vermittelt aktuelles Basiswissen zum Tschechischen, das sowohl die deutsche slawistische als auch die tschechische bohemistische Tradition berücksichtigt und diese an die aktuelle allgemein-sprachwissenschaftliche Forschung anbindet. Das Lehrbuch basiert auf mehrjähriger Erfahrung der Verfasser in der Leitung universitärer Einführungskurse zur tschechischen und slawischen Sprachwissenschaft. Die einzelnen Kapitel decken alle Sprachebenen ab, von Phonologie und Morphologie bis hin zu Kapiteln zur Semantik, Pragmatik und Soziolinguistik sowie einem Serviceteil Korpuslinguistik. Dem sprachspezifischen Teil steht eine allgemeine Einführung zur Sprachwissenschaft und zur Einordnung des Tschechischen innerhalb der slawischen Sprachen gegenüber. Jedes Kapitel beinhaltet Aufgaben, die im Anhang mit Lösungsvorschlägen aufgeschlüsselt werden. Die Literaturliste soll die Leser an selbstständige linguistische Lehr- und Forschungsaufgaben heranführen. Das Lehrbuch wird mit weiterführenden Aufgaben und Materialien auf der Verlagshomepage ergänzt.
Zeitschriften als Knotenpunkte der Moderne/n
Prag – Brünn – Wien
Zeitschriften sind ein für die Moderne charakteristisches Medium. Der Band geht der Rolle nach, die sie bei der Selbstverständigung der Moderne spielen, d. h. bei deren kritischer Selbstrepräsentation und der Herausbildung des modernen Publikums. Der Fokus liegt auf Zeitschriften, die um die Jahrhundertwende sowie in der frühen Avantgarde in zentraleuropäischen urbanen Zentren wie Prag/Praha, Brünn/Brno und Wien erschienen sind. Sowohl im Sinne der Konzeptualisierung und Verhandlung der Moderne als auch der Vernetzung und ästhetischen Durchdringung mittels Übersetzungen und Rezensionen, die auf anderssprachige literarische Felder auch jenseits Zentraleuropas abzielen, fungieren sie als Knotenpunkte der Moderne/n. Für Zentraleuropa charakteristisch ist die (zeitweise) Mehrsprachigkeit einiger Zeitschriften wie ‚Moderní revue‘ oder ‚ReD‘, in denen Texte jeweils in Originalsprache abgedruckt werden. Mit Rückgriff auf die Mehrsprachigkeit dieses sprachlich heterogenen und sprachlich vor allem nach Westen offenen Raumes wird eine weltoffene Modernität inszeniert und deren Publikum geformt.
Sprachen in multinationalen Unternehmen auf dem Gebiet der Tschechischen Republik
- 84 Seiten
- 3 Lesestunden
Tod und Auferstehung einer Nation
Der Traum vom Pantheon in der tschechischen Literatur und Kultur
- 726 Seiten
- 26 Lesestunden
Das Pantheon – verstanden als Gedächtnisort für die Großen eines Volkes – spielt bei der Konstruktion und symbolischen Konstituierung von Nation eine bedeutende Rolle. Das Buch untersucht die konkurrierenden und variierenden sprachnationalen und transethnischen Pantheons in den böhmischen Ländern. Ruhmeshallen, Begräbnisstätten und Denkmäler werden zu literarischen Pantheons in Beziehung gesetzt. Funktion und Komposition von architektonischen Pantheons und Sammlungen von Biographien sind durchaus vergleichbar. Dies gilt auch für die nationale Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts, in der die großen Schriftsteller kanonisiert wurden. Zentral ist dabei der Wiedergeburtsmythos der tschechischen Nation, die nach der Verewigung ihrer selbst im Pantheon strebt.
Deutsch in multilingualen Stadtzentren Mittel- und Osteuropas
- 211 Seiten
- 8 Lesestunden
Marek Nekula: Franz Kafka's Languages. Monolingualism, bilingualism, or multilingualism of a Prague Jew? Verena Bauer: Regionalismen in Franz Kafkas Deutsch reflektiert vor dem Hintergrund des städtischen Kontexts Prags Boris Blahak: Zum Erscheinungsbild von Franz Kafkas gesprochenem Deutsch. Die Autokorrekturen in den Manuskripten der literarischen Werke liefern Indizien für , austrophone‘ Mündlichkeit Peter Ernst: Die Tschechen in Wien und ihr Einfluss auf das Wienerische. Eine kritische Bestandsaufnahme Manfred M. Glauninger: „Essekerisch“ und (Budapester) „Josefstädterisch“ – urbane „k. k.“-Nonstandard-Varietäten des Deutschen im Vergleich Hermann Scheuringer Deutsche Sprachkultur in Bukarest Stefaniya Ptashnyk: Sprachen im Konflikt: Zur diskursiven Reflexion der Galizischen Polyglossie in Lemberger Zeitungen des ausgehenden 19. Jahrhunderts Jörg Riecke: Deutsch in Lodz und ‚Lodzer Deutsch‘? Grundzüge einer Geschichte der deutschen Sprache in Lodz im 19. und 20. Jahrhundert Grażyna Łopuszańska: Danziger Stadtsprache Ineta Balode: Muttersprache als Identitätsmerkmal der Deutschbalten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Der Titel kann ab Januar 2013 über die Südost Verlags Service GmbH, Waldkirchen, bezogen werden. Der Band untersucht die sprachlichen, kulturellen und religiösen Identitäten sowie die soziale Stellung der Juden im sprachnational polarisierten Böhmen im 19. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg. Thema sind das Alltagsleben jüdischer Familien, die Situation jüdischer Studenten in Prag, für das Judentum relevante politische Parteien sowie jüdische Selbstentwürfe. Eine wichtige Rolle spielen Sprache und Literatur der Prager Dichter Kafka, Brod und Langer sowie das Spannungsfeld von Assimilation, Diaspora und Zionismus.
System der Partikeln im Deutschen und Tschechischen
Unter besonderer Berücksichtigung der Abtönungspartikeln
In der vorliegenden Arbeit werden die beiden Systeme der Partikeln aus synchronischer Perspektive verglichen, wobei der Vergleich ihrer Struktur, unter Verwendung von umfangreichem Material durchgeführt, an der Konfrontation ausgewählter deutscher und tschechischer Partikeln demonstriert wird. Es wird mit einem differenzierten Äquivalenzbegriff gearbeitet, der die funktionellen, strukturellen und relationellen Äquivalenzen und Unterschiede der Partikelsysteme sowie einzelner Partikeln zum Vorschein kommen läßt. In der Arbeit wird ebenfalls die Frage gestellt, ob die Parallelen durch spontane Annäherung verursacht worden sind, die auf die strukturell-typologischen Eigenschaften der beiden Sprachen und auf ihre Entwicklung zurückgeführt werden kann, oder ob hier die Tatsache von Bedeutung ist, daß die deutschen und tschechischen Muttersprachler in den tschechischen Ländern im intensiven gesellschaftlichen und kulturellen Kontakt miteinander lebten. Diese Frage gewinnt an Bedeutung im Kontrast mit anderen, v. a. ostslawischen Sprachen, die sich durch das bis heute produktive enklitische Partikelsystem auszeichnen, das im Tschechischen in den Hintergrund gedrängt wurde.