Das Zimmer
Roman
Helen Garner ist eine gefeierte australische Autorin, die Fiktion und Sachbuch auf meisterhafte Weise verbindet. Ihr Schreiben zeichnet sich durch eindringliche Beobachtungsgabe, intensive Leidenschaft und feinen Humor aus. Garner versteht es, die Essenz menschlicher Erfahrung einzufangen, indem sie verborgene Bedeutungen in Gesten und Dialogen aufdeckt, die den Leser unweigerlich fesseln. Ihr unverwechselbarer Stil, bekannt für seine bemerkenswerte Satzkonstruktion, festigt ihre Position als eine herausragende literarische Stimme.







Roman
»Ich sah es in den Nachrichten. Nacht. Gebüsch. Wasser, verschwommene Lichter, ein Hubschrauber. Männer mit Warnwesten und Schutzhelmen. Hier war etwas Entsetzliches passiert..« Robert Farquharson bekommt sein Leben einfach nicht auf die Reihe. Seit einiger Zeit lebt er getrennt von seiner Familie. Am Abend des Vatertags im Jahr 2005 fährt er die drei Söhne zurück zu seiner Exfrau Cindy, als sein Wagen von der Straße abkommt und in einen See stürzt. Nur er kann sich aus dem Auto befreien ... Tragischer Unfall oder Racheakt – diese Frage wird die australische Justiz und Öffentlichkeit in den folgenden Jahren beschäftigen – und sie wird für Helen Garner geradezu zur Obsession. Sie verfolgt den Prozess durch alle Instanzen und erzählt die Geschichte eines Mannes und seines kaputten Leben und das unerhörte und unvorhersehbare Gerichts-Drama auf der Suche nach Gerechtigkeit.
In Helen Garners Erzählungen "Ehre" und "Die Kinder anderer Leute" werden die komplexen Beziehungen zwischen Liebe, Freundschaft und individuellen Lebensentwürfen beleuchtet. Frank und Kathleen bleiben trotz Trennung eng verbunden, während die Freundschaft zwischen zwei Frauen zerbricht, als neue Herausforderungen auftreten. Zwei einfühlsame Familiengeschichten.
Athena und Dexter führen ein glückliches Leben in einem Melbourner Haus mit Garten, ganz konzentriert auf den kleinen Kosmos ihrer Ehe und die Erziehung der beiden Söhne. Plötzlich taucht die chaotische Elizabeth auf, ein Relikt aus Dexters Vergangenheit. Zu ihrem Gefolge gehören die pubertierende Schwester Vicky und der anziehende Rockmusiker Philip mitsamt seiner zwölfjährigen Tochter Poppy. Erst vorsichtig, dann immer enger verschränken sich ihre Beziehungen. Noch bevor es ihnen bewusst wird, verändert das Zusammentreffen mit Elizabeths Patchworkfamilie Athenas und Dexters Leben von Grund auf. Das Haus an der Bunker Street ist die scharfe Zeichnung eines Beziehungsmosaiks moderner Zeiten - einfühlsam, ehrlich und meisterhaft erzählt.
Für drei Wochen will Nicola bei ihrer Freundin in Melbourne wohnen, um sich einer alternativen Krebstherapie zu unterziehen; das Zimmer steht bereit. Doch Helen trifft es völlig unvorbereitet - wie desolat Nicolas Zustand ist, wie kräftezehrend ihre Pflege, wie barbarisch die Bedingungen jener obskuren Therapie, wie wundergläubig ihre todkranke Freundin und vor allem, mit welch hilflosem, unbändigem Zorn sie selbst auf all dies reagiert. Mit entwaffnender Wahrhaftigkeit beschreibt Helen Garner diese unerträgliche Situation, in der Freundschaft, Verantwortung, ja ein Leben auf dem Spiel stehen. Doch sie setzt der Verzweiflung ein Maß an kluger Menschlichkeit und beherztem Witz entgegen, die Das Zimmer zu einer bewegenden und tröstlichen, auf wunderbare Weise heilsamen Lektüre machen.