Ralph Dutli ist ein deutschsprachiger Schweizer Lyriker und Essayist, dessen Werk sich primär der Poesie widmet. Er versteht sich als Essayist, der bestrebt ist, die Essenz dichterischer Kunst durch tiefgehende Analyse einzufangen. Sein Schreibansatz ist introspektiv und konzentriert sich auf die Kontemplation über das Wesen der Dichtkunst. Er übersetzt zudem russische Literatur und hat das Werk Ossip Mandelstams intensiv erforscht.
Marina Zwetajewa ist eine der großen Liebeslyrikerinnen der Moderne. Ohne Kompromisse strebte sie eine Intensität an, die ihrem romantischen Absolutheitsanspruch genügen sollte. Das mündete in große Dichtung, während die sogenannte Lebenswirklichkeit hinter den Idealen nicht nur zurückblieb, sondern sich als zunehmend feindlich erwies.
Kein anderer Baum ist so eng verbunden mit der Entwicklung der mediterranen und europäischen Kultur, der Religion und der Demokratie, der Medizin, des internationalen Tauschhandels, des Sportes, der Kunst, der Literatur. Der Olivenbaum ist ein vielverzweigter Urbaum, an dessen luftigen Ästen, wenn nicht alles, so doch vieles von dem hängt, was die menschliche Kultur der letzten Jahrtausende hervorgebracht hat. Der Olivenbaum ist ein archaischer Zauberer, die zarte Olive eine trickreiche Zauberin.
Ossip Mandelstam ist ein Mythos – ein Märtyrer der Poesie, der für seine Dichtung mit dem Leben bezahlte. Wenn jemand berufen ist, eine Biographie von Ossip Mandelstam zu schreiben, dann ist es Ralph Dutli. Seit zwanzig Jahren übersetzt er das Werk des einzigartigen russischen Dichters. Er kennt jede Zeile, sein feines Ohr hat jeder Modulation seiner Lyrik nachgehorcht. Dutli schenkt uns ein facettenreiches Porträt des genialen Poeten. »Ein herrlicher Dichter, der größte von allen, die in Russland unter der Sowjetherrschaft zu überleben versuchten.« Vladimir Nabokov
Ein Roman über Kindheit, Krankheit und Kunst. Über die Wunden des Exils in Paris, die Ohnmacht des Buchstabens und die überwältigende Macht der Bilder. Chaim Soutine, der weißrussisch-jüdische Maler und Zeitgenosse von Chagall, Modigliani und Picasso, fährt am 6. August 1943 in einem Leichenwagen versteckt von der Stadt Chinon an der Loire ins besetzte Paris. Die Operation seines Magengeschwürs ist unaufschiebbar, aber die Fahrt dauert aufgrund der Umwege – um die Kontrollposten der Besatzungsmacht zu meiden – viel zu lange, nämlich 24 Stunden. In einem Strom bizarrer Bilder, die der verfolgte Maler im zeitweiligen Morphin-Delirium vor sich auftauchen sieht, erzählt der Roman halb historisch, halb fiktiv Episoden aus Soutines Kindheit in Smilowitschi bei Minsk, die ersten Malversuche in Wilna, den beharrlichen Traum von Paris, der Welthauptstadt der Malerei. Er beschwört die unwahrscheinliche Freundschaft mit Modigliani, den plötzlichen Erfolg und das Ende der goldenen Pariser Jahre. Der Maler, der an die Macht der Milch als einziges Heilmittel glaubt, fährt aber auch in ein »weißes Paradies«, eine Mischung von Klinik und Gefängnis, in der es zu merkwürdigen Begegnungen und Ereignissen kommt. Ein mysteriöser »Gott in Weiß« erklärt ihn für geheilt, verbietet ihm aber das Malen. Doch in einem Paradies ohne Malerei ist dem Künstler nicht zu helfen. Er beginnt heimlich wieder zu malen – und ist bereit, dafür den geforderten Preis zu zahlen … Ausgezeichnet mit dem Düsseldorfer Literatur Preis 2014. Ausgezeichnet mit dem Preis der LiteraTour Nord 2014. Ausgezeichnet mit dem Rheingau Literatur Preis 2013. Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2013. Nominiert für den Schweizer Buchpreis 2013. »Ein sehr gelungener Roman über die nie versiegende Leidenschaft zur Malerei,« (Maria Panzer, Lesart 4/2013)
Kulturgeschichte eines göttlichen und verteufelten Metalls
Im dritten Teil seiner Trilogie widmet sich Ralph Dutli dem "ewigen" Metall Gold, das in Religion, Mythos, Kunst und Literatur verehrt wird. Er erkundet Golds Symbolik von Glanz und Gier sowie die Gedanken der Dichter über seine Bedeutung. Eine facettenreiche Kulturgeschichte voller überraschender Episoden.
Der neue Gedichtband des Wortkünstlers Ralph Dutli Sehen, Hören und Fühlen, der Traum, die Kunst und die Liebe finden Eingang in die musikalischen Verse des »Ohren-Menschen« Ralph Dutli, der in einem Essay schrieb: »Laute lenken, Laute denken«. Poesie ist laut diesem Dichter Magie, »von einer zarten und irren, rätselhaften Euphorie«. Vom unvergänglichen Stoff in Salz-Gedichten (»Salz ist das Kleingeld der Ewigkeit«) bis zu fragilen, emblematischen Tierwesen, von Leuchtkäfern im japanischen Hotaru-Fest und Tintenfischen - die auch Dichter sind! - bis zu einer »Bienen-Partitur« wird dem Stetigen und Flüchtigen nachgespürt in den »Heiligen Müllhalden« der Welt. »Alba« vereint in zehn Zyklen Gedichte aus anderthalb Jahrzehnten. Verse aus verschiedenen Zeiten, Sprachen und Räumen holt der Heidelberger Dichter Ralph Dutli zu sich: Seine Lyrik ist durchwoben von Stimmen der Weltpoesie von Catull und Dante bis Rimbaud und Robert Frost. Er zehrt von diesem poetischen »Mundvorrat« in eingestreuten Übertragungen aus dem Okzitanischen der Troubadours, dem Französischen der Renaissance-Dichter und anderen mehr. Aus Ralph Dutlis Gedichten spricht staunenmachende Vielseitigkeit und große lyrische Kraft. wir sind bis an die Zungen unbewaffnet sing! Lust! bleck! die Zähne! die Liebe ist ein Fleck wir haben den Fleck nachthell geleckt