»Ein meisterhaftes und spannungsreiches Kammerspiel.« Adam Soboczynski, Die ZEIT Vier Tage vor dem Höhepunkt des Sommers, dort, wo sich Louis Arthur Schongauer, einst düsterer Deutscher in Hollywoodfilmen, nach dem Tod seiner Frau zurückgezogen hat. Jetzt will er nur noch mit seiner Hündin leben, inmitten alter Oliven oberhalb des Gardasees. Doch dann strandet eine Reisebloggerin beim Wenden in seiner Zufahrt und am nächsten Tag erwartet er eine Autorin, die ihn mit einem Porträt aus der Vergessenheit holen will: zwei Frauen mit Gespür für die Wunden in seinem Leben. Umso wichtiger wird ihm nun sein Tier, für das es nur ein Hier und Jetzt gibt. In Bodo Kirchhoffs neuem Roman geht es um die Sehnsucht nach dem Menschen, der uns erkennt, und die Abgründe, die sich auftun, wenn wir dieser Sehnsucht folgen.
Bodo Kirchhoff Reihenfolge der Bücher
Dieser Autor befasst sich mit der Komplexität menschlicher Verbindungen und untersucht, wie Einzelpersonen Intimität in ihren Beziehungen gestalten und organisieren. Seine Erzählungen fangen häufig die unstillbare Sehnsucht nach Liebe ein, die er als die einzige ernsthafte Krankheit beschreibt, mit der man alt werden kann, und bieten den Lesern tiefe Einblicke in die Dynamik romantischer und platonischer Bindungen. Kritiker haben seine meisterhafte Darstellung dieser Themen gelobt und seine Werke oft als eine Art fortgeschrittenes Brevier über die Kunst des Liebens bezeichnet. Seine gefeierten Meisterwerke werden für ihre Tiefe und ihre Betrachtung des menschlichen Bedürfnisses nach Verbindung gewürdigt.







- 2024
- 2023
Erzähl vom Ungeheuer, bittet das Kind am Abend den Vater. Zum ersten Mal sind Quint und sein Sohn Julian allein auf Reisen; die Mutter, eine Übersetzerin, hat beruflich in Paris zu tun. Das Ziel ist Tunis, aber für Quint ist es keine Urlaubsreise: Er sucht Helen, die junge Frau, die ein Jahr auf Julian aufgepasst hat und dann plötzlich verschwand. Einziges Lebenszeichen ist eine Postkarte aus Tunis, wo sie in einem kleinen Hotel an der Medina wohnte und ein Heft mit Aufzeichnungen hinterließ. Quint bezieht mit seinem Sohn im selben Hotel ein Zimmer. Und während er Julian vom Ungeheuer erzählt, dringt mehr und mehr das Ungeheure in seine Welt: Da ist die Wirtin des Hotels, Madame Melrose, der Quint in einem unbedachten Moment erliegt, und ein unheimlicher Hotelgast, Dr. Branzger, nach eigener Aussage Exilant aus der nicht mehr existierenden DDR. Aber vor allem ist da das Heft von Helen, eine einzige Abrechnung mit Quint. Als immer wieder beschriebene Seiten unter der Tür von Quints Zimmer durchgeschoben werden, muss er das Schlimmste befürchten. Bodo Kirchhoff erzählt in seiner auf einem früheren Roman basierenden Novelle Nachtdiebe von einem Mann, der innerhalb weniger Tage und Nächte, in einem Schrecken ohne Ende, aus lebenslangem Kindertraum erwacht. Eine aberwitzige Hoffnung treibt ihn in die Medina von Tunis, wo er gespenstischen Menschen und einer unerwarteten Liebe begegnet.
- 2021
»Einer der großen Erkunder der Liebe.« Jan Ehlert, NDR Warum gibt es mich, und ist es ein Glück oder ein Unglück, dass es mich gibt? Das fragt sich der ehemalige Zeitungsredakteur auf eine unfassbare Tat hin, inzwischen zurückgezogen an einem fernen afrikanischen Grenzort, um mit einem Bericht Rechenschaft abzulegen. Er erzählt von dem, was ihm in den Wochen zuvor, erst in Kalabrien, dann in Rom, später in Mailand und zuletzt im Schwarzwald zugestoßen ist, nachdem er auf einer Erinnerungsreise – um mit dem Verlust einer Liebe abzuschließen – einer über das Meer geflüchteten Afrikanerin begegnet, die, anders als er, noch das Glück sucht und für ihn zur übermächtigen Gegenwart wird.
- 2018
Dämmer und Aufruhr
Roman der frühen Jahre
»Bodo Kirchhoff hat einen schrecklichen, manchmal auch zärtlichen, in jedem Fall eindrucksvollen Roman geschrieben.« Julia Encke, ›Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung‹ Ein Autor wohnt in einem kleinen Hotel am Meer, in jenem Zimmer, in dem seine Eltern einst glückliche Tage verbracht haben. Er schreibt dort an der Geschichte seiner frühen Jahre, zu der auch die gescheiterte Ehe seiner Eltern gehört. Der Krieg hatte sie zusammengewürfelt, die junge Schauspielerin aus Wien und den Kriegsheimkehrer mit verlorenem Bein, der vor dem Nichts stand. Sie wollten der Enge ihrer Zeit entfliehen, jeder auf seine Art, aber daran zerbrach ihre Ehe. Der kleine Sohn kam ins Internat, ein Drama nahm seinen Lauf, mit beklemmender wie betörender Gewalt.
- 2017
Betreff: Einladung zu einer Kreuzfahrt
- 125 Seiten
- 5 Lesestunden
Ein Schriftsteller wird zu einer Kreuzfahrt eingeladen, nicht als zahlender Passagier, sondern als sogenannter »Gastkünstler«. Lohn sind ein anständiges Honorar, die Außenkabine mit Balkon, freie Verpflegung und andere Annehmlichkeiten. Doch in der umfangreichen Anlage lauert das Kleingedruckte, das genau gelesen sein will. Der Eingeladene macht es sich mit einer Antwort an die Agentin der Reederei nicht leicht – einer Antwort, in der ebenso scharfsinnig die Situation des Schriftstellers in Zeiten einer weltweiten Vergnügungssucht auf den Punkt kommt wie auch die stille Sehnsucht nach einer Vollmondnacht in der Karibik zu zweit...
- 2016
Widerfahrnis
Eine Novelle
»Bodo Kirchhoff ist ein Meistererzähler, sein ›Widerfahrnis‹ trifft uns alle.« Literarische Welt Reither war bis vor Kurzem Verleger in einer Großstadt, nun lebt er in einem idyllischen Tal am Alpenrand. Eines Abends klingelt es bei ihm – und sein Leben wird ein anderes. Binnen drei Tagen ist er in Sizilien und die, mit der er dorthin fährt, ist Leonie Palm, zuletzt Besitzerin eines Hutgeschäfts. Beide verbindet, dass sie nicht mehr auf die große Liebe vorbereitet sind. Als am Mittelmeer das Glück über sie hereinbricht, schließt sich ihnen ein Mädchen an, das kein Wort redet und einfach nur da ist. Kirchhoff erzählt in seiner großartigen Novelle die Geschichte von einem doppelten Sturz: in die Liebe, ohne ausreichend lieben zu können, und in das Mitmenschliche, ohne ausreichend gut zu sein. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis!
- 2014
Verlangen und Melancholie
- 443 Seiten
- 16 Lesestunden
Hinrich, dem ein »e« zum eleganteren Heinrich fehlt, erhält einen Brief mit schwarzem Rand – wer kann da gestorben sein? Er hat nur vage Vermutungen und scheut sich, den Brief zu öffnen; ihn bewegt schon genug seit dem Ausscheiden bei einer großen Zeitung, dort einmal zuständig für Regionalkultur. Die Tage und Nächte gehören jetzt ihm und der Frage, warum sich Irene, seine Frau, vor Jahren das Leben genommen hat. Und mit jedem neuen Warum kommen die Erinnerungen: an Irene, die Übersetzerin italienischer Literatur, etwa die Gedichte Pasolinis, an die Sommer in Italien, an Orte wie Rom oder Pompeji, und nicht zuletzt an Irene als Mutter seiner nun erwachsenen Tochter Naomi. Deren Sohn Malte hilft Hinrich gerade durchs Abitur, und sein Enkel überredet ihn zu einem Abenteuer: Sie lösen ein Konto in der Schweiz auf und schaffen das Schwarzgeld über die Grenze – Geld, das Hinrich auf keinen Fall behalten will und das ihn nach Polen reisen lässt, zu jemandem, der es gebrauchen kann. In Warschau aber holt ihn sowohl das Leben mit Irene als auch die Zeit mit einer früheren Geliebten auf eine Weise ein, die alles auf den Kopf stellt, woran er geglaubt hat. »Verlangen und Melancholie« ist eine Geschichte von Liebe und Verrat, in der mit wachsender Spannung unerbittlich die Frage nach dem Warum eines Freitods gestellt wird. Erst als mit der Antwort offenliegt, welches Leben sich der Mensch, den man am besten zu kennen glaubte, genommen hat, setzt das Verzeihen ein.
- 2012
Die Liebe in groben Zügen
- 669 Seiten
- 24 Lesestunden
Vila und Renz, ein Paar mit erwachsener Tochter und engen Freunden, Wohnung in Frankfurt und Haus in Italien – so weit alles gut, wäre da nicht die Sehnsucht nach Liebe: die einzige schwere Krankheit, mit der man alt werden kann, sogar gemeinsam. Noch aber sind Vila und Renz nicht alt, auch wenn sie erfahren, dass sie Großeltern werden. Sie sind nach außen erfolgreich und nach innen ein Paar, das viel voneinander weiß, aber nicht zu viel – ein ausbalancierter Zustand bis zu dem Tag, an dem Vila mit ungeahnter Intensität einen anderen zu lieben beginnt. Mane trinkt nur einmal im Leben, ohne dabei zu sterben, sagt sie über ihren Zustand – den Renz kaum bemerkt, sieht er doch in Vilas Geliebtem nur den Mann, der ihr Sommerhaus für den Winter gemietet hat, um dort ein Buch über Franz von Assisi und die heilige Klara zu schreiben und deren lebenslanges, höchstens im Stillen erfülltes Verlangen nacheinander. »Die Liebe in groben Zügen« ist ein Roman über die drei großen Liebesprojekte: Ehe, Leidenschaft und Glauben, und ihre Reibung an den Kräften der Zeit. Bodo Kirchhoff verbindet zwei welterschließende Liebesgeschichten mit der Geschichte einer frühen, lebensverengenden sexuellen Erfahrung. Im Mittelpunkt steht Vila: eine Frau, die alle Gefühle auslebt, vor denen andere zurückschrecken. Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2012
- 2009
Erinnerungen an meinen Porsche
- 222 Seiten
- 8 Lesestunden
Brandaktuell - Bodo Kirchhoffs neuer 'Schundroman' Kirchhoffs Protagonist, ein bis vor kurzem erfolgreicher Investmentbanker, sitzt seit einer Attacke auf sein männlichstes Teil im Rollstuhl. Unter abgehalfterten, von Depressionen heimgesuchten Prominenten hängt er in einer Kurklinik im Schwarzwald den Zeiten ungehemmter Sex- und Geldvermehrung nach. Bis eine neue Patientin auftaucht, die mit einem Buch über Hämorrhoiden soviel Erfolg hatte, dass sie schwermütig wurde. Bodo Kirchhoff verschränkt vier verrückte Liebesgeschichten mit dem Kollaps eines verrückten Systems - ein aberwitziger Kommentar zu den Krisen in der Welt des Geldes und der Literatur.
- 2007
Eros und Asche
Ein Freundschaftsroman
Was ist ein Freund, was bedeutet es, einen Freund zu haben seit Schultagen, einen besten Freund, mit dem man Reisen plant, träumt, sich über Bücher austauscht, die ersten Liebeserfahrungen teilt, später Pläne fürs Leben schmiedet, den man dann im Erwachsenwerden immer mehr aus den Augen verliert, mit dem man nur dann und wann telefoniert, ein Freund aus alten Tagen, der irgendwann seine Arbeit aufgibt, dann schliesslich auch seine bürgerliche Existenz, der immer melancholischer wird, krank, und unversehens, gerade 58-jährig stirbt? Bodo Kirchhoff erzählt in Eros und Asche von seiner lebenslangen Freundschaft zu einem tragisch Begabten, der es am Ende vorzog, sich mit all seinem Wissen und all seiner Anziehung einzuschliessen. Er erzählt von frühen Höhepunkten und Krisen, die bis in die Gegenwart reichen, und dem Sterben des Freundes zu einem Zeitpunkt, als die alte Intensität noch einmal Auftrieb bekam, inmitten einer eigenen intensiven Phase. Und so wurde aus einer Chronik der laufenden Erinnerungen auch eine Chronik des laufenden Geschehens, mit dem Ergebnis eines grossen Freundschaftsromans, der zwei Leben ebenso bewegend verbindet, wie zwei Zeiten.








