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Jiří Gruša

    10. November 1938 – 28. Oktober 2011

    Jiří Gruša (Pseudonyme Jaroslav Konečný, Josef Balvin und Samuel Lewis; * 10. November 1938 in Pardubice, Tschechoslowakei; † 28. Oktober 2011 in Bad Oeynhausen, Deutschland) war ein tschechischer Schriftsteller, Lyriker, Übersetzer, Dissident und Diplomat.

    Jiří Gruša
    Gebrauchsanweisung für Tschechien und Prag
    Briefe an Olga
    Benes als Österreicher
    Franz Kafka aus Prag
    Der 16. Fragebogen
    Blut ist kein Wasser : Roman
    • Blut ist kein Wasser : Roman

      • 850 Seiten
      • 30 Lesestunden
      4,0(1)Abgeben

      Josef Jedlicka, geboren 1927, lebte seit Ende der sechziger Jahre in München und kehrte in seinem Todesjahr 1990 zurück nach Prag. Im gleichen Jahr erschien auch sein literarisches Hauptwerk 'Blut ist kein Wasser', eine Familienchronik, komponiert wie ein musikalisches Werk mit wiederkehrenden Motiven und Variationen über ein Thema. Verfolgt werden die Schicksale der einzelnen Personen - Tschechen und Deutsche, die im südlichen Mähren zusammenleben - von den vierziger Jahren des 19. bis in die vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Nationale Fragen, Glaubensfragen, politische Fragen - scharfsinnig verbindet Jedlicka die Themen in seinem Roman, erzählt ironisch und mit hintergründigem Witz. 'Blut ist kein Wasser' ist die deutsche Erstübersetzung.

      Blut ist kein Wasser : Roman
    • Jeder Tscheche musste unter dem kommunistischen System immer wieder Fragebögen ausfüllen, in denen er sein Leben dem Regime durchsichtig machte. Diese Gleichschaltung durch Fragebögen ist hier dargestellt, aber zugleich auch eine weitergehende, durch phantastische Elemente angereicherte Betrachtung, die das gesamte menschliche Leben umfasst, nicht nur das der damaligen Zeit. Das kommunistische Regime hatte 1978 sogleich die Kraft des Romans erkannt; der Autor wurde verhaftet und schließlich nach Westen abgeschoben.

      Der 16. Fragebogen
    • Das letzte Buch des im Oktober 2011 verstorbenen Jirí Gruša trägt den Titel „Beneš als Österreicher“ und beschäftigt sich mit der zweifachen Kapitulation eines Mannes, der auch für die Homogenisierung der nationalen Struktur der Tschechoslowakei verantwortlich war. Sein Nachgeben Hitler gegenüber führte zum Komplex des Defätismus, mit dem die Tschechen bis heute Probleme haben. Sein Nachgeben gegenüber Stalin führte den Staat in das sowjetische Imperium. Grušas Buch hat Züge eines Faktenromans. Die Personen sind real, nicht fiktiv. Die Arbeit mit den Fakten ist wissenschaftlich, die mit dem Wort literarisch. Herausgekommen ist eine spannende Lektüre mit Konsequenzen für das tschechische Selbstbild von heute. Das Echo auf die tschechische Fassung deutet darauf hin, dass nun mit einem neuen Blick auf diese Persönlichkeit hingeschaut wird. Und der Versuch, Denkmäler für Beneš zu bauen, wird in Zukunft schwieriger sein. Für die deutsche und österreichische Leserschaft bietet sich hier eine Gelegenheit der Auseinandersetzung mit dieser „verhängnisvollen Gestalt“, ganz ohne Vorverurteilung durch gewisse Nostalgiker.

      Benes als Österreicher
    • Briefe an Olga

      Betrachtungen aus dem Gefängnis

      • 325 Seiten
      • 12 Lesestunden
      3,9(166)Abgeben

      Geboren am 5.10.1936 in Prag, erlangte Havel aufgrund seiner «bourgeoisen» Herkunft nur umständlich eine Ober- und Hochschulbildung. Nach einer Lehre als Chemielaborant und dem Abitur 1954 debütierte er 1955 mit Kritiken in der Zeitschrift «Kveten» und veröffentlichte später in wichtigen tschechischen Literaturzeitschriften. Sein erstes Stück, der Einakter «Rodinný vecer», entstand 1959. Nach der sowjetischen Okkupation widersetzte er sich der neostalinistischen Gleichschaltung, erhielt ein Publikationsverbot und wurde wegen seiner Protestaktionen schikaniert und observiert. 1977 wurde er als Mitbegründer und Sprecher der Charta 77 zu vierzehn Monaten Gefängnis verurteilt. Anschließend folgte Hausarrest aufgrund seiner Bürgerrechtsaktivitäten, einschließlich der Gründung des «Komitees für die Verteidigung zu Unrecht Verfolgter». 1979 wurde er zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt, von denen ihm nur die letzten Monate wegen einer schweren Erkrankung erlassen wurden. Nach der Mitorganisation einer Gedenkveranstaltung für Jan Palach wurde Havel erneut festgenommen und zu neun Monaten verschärfter Haft verurteilt, jedoch im Mai 1989 nach internationalen Protesten entlassen. Am 29.12.1989 wurde er Präsident der CSFR und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Österreichischen Staatspreis für europäische Literatur und den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

      Briefe an Olga
    • Tschech heißt der Stammvater der Tschechen, und mit ihm beginnt Jirí Gruša sein Buch: 'Milch und Honig im Überfluss', meldet Tschech alttestamentarisch aus seiner Heimat. Nach ihm erkannten das auch viele andere, Tschechien wurde zum 'Durchhaus Europas', ein Ort, an dem sich die Kulturen mischten. Herausgekommen ist am Ende laut Gruša der moderne Tscheche, der Bastler, Tüftler und Praktiker, den er als liebenswerten optimistischen Nörgler bezeichnet, ein Nachfahre des braven Soldaten Schwejk. Mit Witz und Hintersinn macht uns Gruša neugierig auf das Tschechien von gestern und heute. Und am Ende sind alle böhmischen Dörfer beseitigt. Die übrigens nennen sich in Tschechien spanische Dörfer. Der Böhme Gruša muss es wissen.

      Gebrauchsanweisung für Tschechien und Prag
    • Mit Scharfsinn und Sprachwitz rückt der tschechische Journalist und Schriftsteller den zahlreichen Klischees der Deutschen über die Tschechen zu Leibe, die sich in jahrhundertelanger gemeinsamer Geschichte herausgebildet haben.

      Gebrauchsanweisung für Tschechien (Česko. Návod k použití)
    • Dieser Band versammelt die wichtigsten Essays und Studien, die Jirí Grusa von 1990 bis zu seinem Tode 2011 verfasste. Nach der Wende hatte er gehofft, in seine Heimat zurückkehren zu können und in seiner Muttersprache wieder publizieren zu können. Es kam anders. Sein Freund Václav Havel bat ihn, Botschafter in Deutschland zu werden. So kam es, dass Grusa keine längeren Texte mehr verfassen konnte, eben wegen seiner diplomatischen Tätigkeit als Botschafter in Bonn und dann in Wien und schließlich als Direktor der dortigen Diplomatischen Akademie. In dieser Zeit sind aber viele kürzere und längere eindrucksvolle Texte entstanden, die mit seiner Tätigkeit der Vermittlung zwischen Tschechien und den deutschsprachigen Ländern zu tun haben, Texte, in denen er die politische und kulturelle Konstellation Mitteleuropas analysiert und deutet, immer getragen vom Wunsch nach Versöhnung und Verständigung. Die deutsch-tschechische Erklärung, die einen Schlussstrich unter das Vergangene ziehen sollte, ist nicht zuletzt sein Werk. Was er zu sagen hat zur politischen und geistigen Situation in Europa, hat seine Gültigkeit nicht verloren. Seine eigenen Erfahrungen, die ihn zum Schreiben drängten, formulierte er in seiner Dresdner Poetik-Vorlesung, es sind die Erfahrungen eines Mitteleuropäers. Bewundernswert sind die Klarheit und die Unabhängigkeit seines Urteils. Nach 2009 blieb ihm nur kurze Zeit für umfassendere Texte. Was uns entgangen ist, belegt der Anfang seiner Erinnerungen an seine Zeit als Botschafter, sie zeigen ihn als witzigen und scharfsinnigen Beobachter, ein Schriftsteller und Diplomat, ein Stilist und Realist zugleich.

      Essays. Bd.2