Muna verliebt sich in Magnus, einen Französischlehrer, und erlebt mit ihm eine intensive, aber problematische Beziehung. Nach Jahren der Trennung treffen sie sich wieder, doch ihre Liebe wird von Kälte und Gewalt überschattet. Muna kämpft darum, trotz der Schwierigkeiten an der Beziehung festzuhalten.
Terézia Mora Bücher







Nicht sterben
- 159 Seiten
- 6 Lesestunden
Terézia Moras Frankfurter Poetik-Vorlesungen beginnen mit einem starken Bild. Sie erzählt, wie sie unlängst mit ihrer kleinen Tochter im Kino war, um sich einen Zeichentrickfilm anzusehen. Darin musste eine Familie von Steinzeitmenschen ihre Höhle verlassen und sah sich mit einem Mal einer fremden und bedrohlichen Welt gegenüber. Ähnlich fühlt Terézia Mora sich als Autorin von jeher in eine Welt von Störungen und Irritationen ausgesetzt, der sie sich erwehren muss, die aber auch zu Antriebskräften ihres Schreibens werden. Wie sich dies gestaltet, darüber spricht sie in ihren Vorlesungen. Detailliert erzählt sie von ihren Romanfiguren, wann sie ihnen begegnet ist und welchen intimen Umgang sie mit ihnen, fiktiven Freunden teilweise schon seit Kindertagen, pflegt. Und sie kommt auch auf einen wesentlichen Aspekt ihres Schreibens zu sprechen: das Drastische, und weswegen ihre Geschichten immer radikale Wendungen nehmen. Indem Terézia Mora so dem existentiellen Ursprung sowie den Bedingungen und Grundlagen ihres Schreibens nachgeht, ist ihr neues Buch auch ein Nachdenken über die autobiographischen Hintergründe ihrer Entwicklung als Autorin. Dies macht »Nicht sterben« zu einer ebenso erhellenden wie faszinierenden Hinführung zu ihrem Werk und zur Literatur im Allgemeinen.
Sieben Jahre hat Terézia Mora regelmäßig ihre Gedanken und Beobachtungen in einem Blog festgehalten - von ihrem 43. bis zum 50. Geburtstag. Kurze Texte, in denen die vielfach preisgekrönte Autorin (Deutscher Buchpreis, Georg-Büchner-Preis) spontane Eindrücke festhält und »Glücksmomente« im Alltag sucht. Einträge, in denen sie ebenso klug wie kurzweilig über unsere Zeit reflektiert. »Fleckenverlauf« enthält Momentaufnahmen, die weit über eine Ideensammlung für spätere Werke hinausgehen. Ein Tage- und Arbeitsbuch, das Terézia Moras literarisches Schaffen kunstvoll ergänzt.
Eine idyllische Familiensaga sollte man nicht erwarten, wenn Péter Esterházy die Erbschaft seines klingenden Namens antritt. Der Titel, inspiriert von einer Sammlung sakraler Gesänge, gewinnt in Esterházys literarischer Chronik seiner aristokratischen Familie eine vielschichtig ironische Dimension. Harmonia Caelestis besteht aus zwei Teilen: Das erste Buch, „Numerierte Sätze aus dem Leben der Familie Esterházy“, versammelt 371 Textabschnitte, die ohne Chronologie durch die Jahrhunderte springen. Es ist ein Vexierspiel aus historischen Episoden und Anekdoten, in denen der Vater als allgegenwärtige Chiffre fungiert. Das zweite Buch, „Bekenntnisse einer Familie Esterházy“, erzählt von ihrem Schicksal im 20. Jahrhundert, geprägt von Enteignung und Unterdrückung. Der Kontrast zwischen Glanz und Niedergang birgt dramatisches Potenzial, das Esterházy meisterhaft in Sprache setzt. Humor sprüht oft an überraschenden Stellen, etwa wenn banale Alltagsgegenstände in alte Register wertvollen Mobiliars eindringen. Esterházy bewahrt sich in tragischen Episoden vor Pathos und zeigt einen scharfen Blick für Menschliches, das auch vor dem Grausamen und Lächerlichen nicht zurückscheut. Nach fast zehn Jahren Arbeit ist das Ergebnis ein großes Werk: ein literarisches Denkmal und fesselnde Studie der menschlichen Natur im Spannungsfeld zwischen Herkunft und Zukunft.
Ist das Leben ein ewiger Balanceakt? Darius Kopp drohte an seinem Unglück zu zerbrechen. Drei Jahre sind vergangen, seit seine Frau Flora, seine große Liebe, gestorben ist. Der IT-Experte ist mit Floras Asche durch Europa gereist und schließlich auf Sizilien gelandet. Dort taucht eines Tages unverhofft seine 17-jährige Nichte auf. Das Mädchen ist allein unterwegs und weicht ihm nicht mehr von der Seite. Lorelei braucht Darius‘ Hilfe – und er die ihre. Mit ihr geht er zurück nach Berlin. Und lernt, sein Glück daran zu messen, was man durch eigenen Willen verändern kann - und was nicht.
Ausgezeichnet mit dem Georg-Büchner-Preis 2018. Ein junger Mann kann nicht mehr in seine osteuropäische Heimat zurückkehren – dort wird Krieg geführt. Er lebt am gesellschaftlichen Rand einer großen deutschen Stadt und ist ein Genie im Erlernen von Sprachen, obwohl er ein nur geringes Interesse daran hat, überhaupt zu sprechen. Höllenfahrt und Passionsgeschichte: Terézia Mora hat einen großen Roman (einen Großstadtroman) geschrieben, der seine Helden in tiefe Abgründe stößt und dennoch nicht böse endet … Ausgezeichnet mit dem „Preis der Leipziger Buchmesse“, sensationeller Erfolg bei Literaturkritik und Lesern.
Ausgezeichnet mit dem Georg-Büchner-Preis 2018. Ein Ausflug ans Meer soll ein junges Paar zusammenführen. Ein Nachtportier fühlt sich heimlich zu seiner Halbschwester hingezogen. Ein japanischer Professor verliebt sich in eine Göttin. In »Die Liebe unter Aliens« erzählt Terézia Mora von Menschen, die sich verlieren, aber nicht aufgeben, die verloren sind, aber weiter hoffen. Von Frauen und Männern, die sich ihre wahren Gefühle nicht eingestehen können. Mit präziser Nüchternheit spürt Terézia Mora in jeder der zehn Geschichten Empfindungen nach, für die es keinen Auslass zu geben scheint, und erforscht die bisweilen tragikomische Sehnsucht nach Freundschaft, Liebe und Glück.
Terézia Mora, 1971 in Ungarn geboren, lebt seit 1990 in Berlin. Dort schreibt sie Drehbücher und übersetzt aus dem Ungarischen. „Seltsame Materie“ ist ihr erster Erzählband. 1997 erhielt sie den Würth-Literaturpreis für ihr Drehbuch „Die Wege des Wassers in Erzincan“ sowie den Open-Mike-Literaturpreis der Berliner LiteraturWERKstatt für die Erzählung „Durst“. 1999 wurde sie mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet.
Für diese Erzählungen wurde sie mit dem Open-Mike-Literaturpreis, dem Ingeborg-Bachmann-Preis (1999) und dem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis (2000) ausgezeichnet. 2004 erschien der Roman 'Alle Tage', der ausnahmslos von der Kritik gelobt wurde und grossen Anklang bei den Lesern fand. Für den Roman erhielt sie den Mara-Cassens-Preis für das beste Roman-Debüt des Jahres, den Kunstpreis Berlin, den LiteraTour-Nord-Preis und den Preis der Leipziger Buchmesse.
Der einzige Mann auf dem Kontinent
- 379 Seiten
- 14 Lesestunden
Umgeben von globalen Wirtschaftskatastrophen kämpft ein Mann darum, sein Lebensidyll zu verteidigen, obwohl er die Realität nicht länger ignorieren kann: Die Firma, für die er arbeitet, ist zusammengebrochen, und seine Ehe steht auf der Kippe. Die Geschichte folgt Darius Kopp, einem Anfang vierzigjährigen, verheirateten Vertreter einer US-amerikanischen Firma für drahtlose Netzwerke. Ursprünglich ein gefragter Informatiker aus der DDR, sieht sich Darius als Gewinner der neuen Zeit. Doch die Geschäfte laufen schlecht, und als ein säumiger Kunde eine Kiste mit Geld in seinem Büro hinterlässt, versucht er vergeblich, seine Chefs in London oder Los Angeles zu erreichen, um Rat zu holen. Es scheint, als existiere die Firma nicht mehr. Darius leidet unter dem Verlust seiner Sicherheiten, kann sich jedoch nicht eingestehen, dass auch seine Ehe mit der hypersensiblen Flora in Gefahr ist. Während er um das nackte Überleben kämpft, wird ihm klar, dass er nicht nur beruflich, sondern auch privat vor dem Aus steht. Die Autorin thematisiert in diesem hochaktuellen Roman die Zerbrechlichkeit von Lebensentwürfen in einer vernetzten Welt, in der Krisen sowohl global als auch intim sind.



