Man schreibt das Jahr 1975. Der Ort: Bombay. Hier treffen vier Menschen aufeinander, deren Schicksale im Mittelpunkt des Romans stehen. Dina Dalal, eine Frau Anfang Vierzig und seit fast zwanzig Jahren verwitwet; Maneck Kohlah, ein junger Student aus dem Gebiet des Himalajas; Ishvar Darji, ein unglaublicher Optimist und sein widerspenstiger junger Neffe Omprakash - zwei Schneider, die vor den unerträglichen Verhältnissen auf dem Land in die Stadt geflohen sind. Diese vier lernen sich kennen, achten und lieben und werden doch vom Schicksal wieder auseinandergerissen.Rohinton Mistry holt weit aus und erzählt von den Lebenswegen, die diese Menschen zu dem gemacht haben, was sie sind. Seine großen erzählerischen Bögen führen den Leser von den grünen Tälern des Himalaja bis in die Straßen von Bombay. Er erzählt von Rajaram, dem Haarsammler; dem geschäftstüchtigen Bettlermeister, Herr über eine Bettlerarmee; oder Mr. Valmik, einem Korrekturleser, der eine Allergie gegen Druckerschwärze entwickelt.»Laß mich ein Geheimnis verraten«, sagt Mr. Valmik zu Maneck. »So etwas wie ein uninteressantes Leben gibt es nicht.« Und dies trifft zu auf die Schicksale, die Rohinton Mistry meisterhaft miteinander verknüpft. »Das Gleichgewicht der Welt« läßt den indischen Subkontinent vor den Augen der Leser entstehen - und es ist ein gewaltiges wie auch gewaltsames Bild einer Gesellschaft, die nur auf den ersten Blick fremd erscheint.
Rohinton Mistry Bücher
Rohinton Mistry gilt als eine herausragende Stimme unter Schriftstellern indischer Abstammung, die auf Englisch schreiben, bekannt für seine tiefgründigen Erkundungen menschlicher Beziehungen und gesellschaftlicher Kämpfe. Seine Erzählungen entfalten sich oft vor dem Hintergrund politischer Unruhen und tauchen tief in die Komplexität von Familien- und Berufsleben ein. Mistry gestaltet meisterhaft Charaktere, die Widrigkeiten mit Widerstandsfähigkeit meistern und zeigt ein scharfes Auge für die Feinheiten des menschlichen Daseins. Seine literarischen Beiträge zeichnen sich durch tiefes Einfühlungsvermögen und einen sorgfältigen Erzählstil aus.







Als geachteter Patriarch der Familie: so würde Nariman Vakeel in Bombay gern seinem Alter entgegensehen. Aber die Harmonie in seiner Familie ist brüchig. Er lebt bei seinen Stiefkindern, die ihm vorwerfen, ihre verstorbene Mutter nie richtig geliebt zu haben. Als er nach einem Unfall gepflegt werden muss, schieben sie ihn zu seiner Tochter Roxana ab, die mit ihrem Mann Yezad und zwei Kindern in einer engen Wohnung lebt. So sehr Roxana ihren Vater liebt, so sehr auch Yezad und die Kinder versuchen, den alten Mann in ihr Leben aufzunehmen, wird die Situation doch zur Belastung - und die Versuche, das Leben zu bewältigen, haben dramatische Folgen. Yezad wird von dem ganz Bombay ergreifenden Lotteriefieber erfasst und verspielt sein knappes Gehalt, dann will er seinen Chef für eine Lokalpolitikerkarriere begeistern, um so selbst befördert zu werden. Nariman flüchtet sich immer mehr in Erinnerungen an seine erste verbotene Liebe zu der Christin Lucy, und Roxana versucht heimlich eine Versöhnung mit den Stiefgeschwistern zu erreichen. Und dann scheint es, als könne alles gut werden.
Jede Wohnung im Mietshaus am Firozsha-Platz ist für den jungen Kersi wie eine Zauberschachtel, in der sich Schicksale entfalten, mit anderen verbinden, überraschend kreuzen. Da ist der Rechtsanwalt Rustomji, der durch die Kapriolen seiner Wasserleitung zum Märtyrer seiner Verdauung wurde, aber zu geizig ist, einen Klempner zu organisieren. Da ist Najamai, die den einzigen Kühlschrank des Stockwerks besitzt und den Nachbarn darin Platz einräumt, um genauestens über deren Eßgewohnheiten, finanzielle Krisen und geplante Feste informiert zu sein. Da ist die Dienerin Jaakaylee, die einen Geist entdeckt und so erfolgreich Angst davor hat, daß ihm andere im Haus auch begegnen. Kersi ist zu Hause in dieser Welt, in der jeder jeden kennt, und doch träumt er mit seinen Freunden vom Studium im Ausland. Erst als er tatsächlich im kühlen Wohlstand Kanadas lebt, steigt die Erinnerung an den lebhaften, geräuschvollen, engen, stimmenerfüllten Firozsha-Platz in ihm auf - eine Sehnsucht, die ihn nicht mehr verläßt. Wie in einem kostbaren Gewebe sind die Schicksale der Menschen dieses Hauses verbunden, ein Muster, das sich durch die skurrilen, humorvollen, eigenwilligen und höchst individuellen Figuren erst langsam enthüllt. Von wohletablierten Honoratioren bis zu kleinen Dienstboten, die im Grunde alle nichts Schöneres kennen, als genußvoll die Angelegenheiten ihrer Nachbarn zu diskutieren: Rohinton Mistry zeigt die ganze Fülle Indiens.
So eine lange Reise
Ein Indien-Roman
Ein großer Familienroman über das moderne Indien Gustad Noble wohnt mit seiner Familie in einem Wohnblock am Rande von Bombay. Er ist mittlerer Bankbeamter, gläubiger Parse, besorgter Vater und ein treuer Freund. Seine Familie steht im Mittelpunkt von Rohinton Mistrys Roman, der einfühlsam und humorvoll das Leben der Menschen in der indischen Metropole schildert. Im Schicksal von Gustad spiegelt sich die ganze zeitgenössische Gesellschaft Indiens in ihren Wünschen und Widersprüchen. »Ein reiches, menschliches Buch, zweifellos einer der besten Romane über Indien.« The Spectator
Set in mid-1970s India, this narrative follows four unlikely characters brought together by unforeseen circumstances after the government declares a 'State of Internal Emergency'.
Set in the mid-1970s in India, A Fine Balance tells the story of four unlikely people whose lives come together during a time of political turmoil soon after the government declares a 'State of Internal Emergency'. Through days of bleakness and hope, their circumstances - and their fates - become inextricably linked in ways no one could have foreseen. Written with compassion, humour and insight, A Fine Balance is a vivid, richly textured and powerful novel by one of the most gifted writers of our time.
Un perfecto equilibrio
- 719 Seiten
- 26 Lesestunden
Estamos en 1975, en una ciudad india junto al mar. El gobierno acaba de declarar el estado de emergencia, y dada la escasez de vivienda cuatro personas se ven obligadas a compartir un pequeño apartamento. Forman un cuarteto especial: Dina, una costurera de cuarenta años viuda desde hace veinte y decidida a no volverse a casar. Maneck, que dejó su pueblo de montaña obligado por sus padres a abandonar el hogar para estudiar en la ciudad. El optimista Ishvar y su sobrino Omprakash, dos sastres que han huido de la terrible violencia de castas que existe en su pequeña aldea de origen. Unidos sólo por el hilo impersonal de la necesidad común, estos cuatro personajes ven cómo sus vidas se entretejen de manera inexplicable e inseparable. La confianza, el humor y el afecto, que crecen gradualmente entre ellos, se convierten en un baluarte contra los rigores y las maquinaciones de la vida diaria, manteniéndolos unidos tanto para lo bueno como para lo malo.


