Für was es sich zu kämpfen lohnt Die Menschen seines süditalienischen Heimatortes kennen ihn nur als "den Gärtner". Er führt ein zurückgezogenes Leben, umgeben von Büchern, Blumen und Bäumen. Sein einziger Freund ist der Blumenverkäufer Selim, ein illegaler Einwanderer, der sich wie er nach dem Himmel im Süden sehnt. Bis unerwartet Laila in sein Leben tritt, eine junge Prostituierte. Sie erinnert ihn an seine lange verdrängte Vergangenheit: Zwanzig Jahre zuvor war er seiner großen Liebe nach Argentinien gefolgt, um mit ihr gegen die Militärdiktatur zu kämpfen. Ein Kampf, der ein tragisches Ende nahm. Nun wird er erneut vor Entscheidungen gestellt, die längst getroffen schienen, und gezwungen, für die Frau zu kämpfen, die er liebt.
Erri De Luca Bücher
Erri De Luca ist ein Schriftsteller, dessen Werke tief in seinen Lebenserfahrungen verwurzelt sind. Als Autodidakt beherrscht er mehrere Sprachen, darunter Hebräisch und Jiddisch, und seine Leidenschaft für das Bergsteigen spiegelt sich in seiner Prosa wider. Sein Schreiben, das in jungen Jahren begann, zeichnet sich durch eine einzigartige Perspektive auf die menschliche Verfassung aus. Obwohl er selbst nicht gläubig ist, hat er mehrere biblische Bücher ins Italienische übersetzt und verschiedene Aspekte des Judentums erforscht. Seine Werke, die oft von seiner Arbeit als Arbeiter und seinen Reisen inspiriert sind, zeigen seine starke und unverkennbare Stimme.







„Erri De Luca ist der beste Autor des Jahrzehnts.“ Corriere della Sera Ein kleines Bergdorf in Italien. Hier lebt der namenlose Erzähler recht unbehelligt als Bildhauer, Restaurator und Bergführer, bis er eines Tages einen ungewöhnlichen Auftrag übernimmt: Er soll die lebensgroße Statue eines gekreuzigten Jesus „entkleiden“. Dem in Marmor gehauenen Gottessohn wurde nachträglich ein Lendenschurz übergestülpt, nun soll er wieder in seiner ganzen Nacktheit erscheinen. Der selbst nicht sehr gläubige Erzähler ist ratlos – handelt es sich um einen Akt der Blasphemie? Er wendet sich an den Bischof, spricht mit einem Rabbiner und einem muslimischen Arbeiter, sucht Antworten auf die Frage nach den Grenzen von Leben und Kunst in der Religion. Eindrucksvoll und sprachmächtig schildert De Luca, wie sich dem Bildhauer während seiner Arbeit die Erfahrung des Glaubens immer tiefer erschließt.
De Lucas herrliche Erzählung kann als Antwort auf unlösbare Fragen verstanden werden ... Das Leben scheint ihm mächtiger zu sein als alle Sinnfragen. Und sein Buch bietet hierfür den berührensten Beweis.
Erri de Luca wird für sein politisches Engagement und seine poetische Sprache mit Pasolini und Italo Calvino verglichen. Seine Erzählungen thematisieren Erinnerung, Vergangenheit, Schuld und Tod und reflektieren gleichzeitig die Gegenwart.
Annette Kopetzki, 1954 in Hamburg geboren, lehrte an den Universitäten Rom und Pescara. Sie übersetzt seit vielen Jahren Belletristik und Lyrik aus dem Italienischen, darunter Werke von Pier Paolo Pasolini, Erri de Luca, Andrea Camilleri, Roberto Saviano, Edmondo De Amicis und Alessandro Baricco. 2019 wurde sie vom Deutschen Literaturfonds mit dem Paul-Celan-Preis für herausragende Literaturübersetzungen ausgezeichnet.
Worin liegt die Faszination des Bergsteigens? Der Schriftsteller Erri de Luca - mit über fünfzig Jahren selbst zum Alpinisten geworden - unterhält sich mit Nives Meroi, einer der drei Frauen, die über die Hälfte aller Achttausender bestiegen haben. Beiden geht es nicht um Rekorde, nicht um das „Bezwingen“ der Berge. Ihre nächtlichen Gespräche im Zelt handeln von der Mühsal des Bergsteigens, von Abenteuern und tödlichen Gefahren und vom Gipfel, der nicht Ziel, sondern erst die Hälfte der Reise ist. Ein Buch, das wichtige Fragen des Lebens berührt und auch die in Bann schlägt, die die eisigen Höhen lieber vom Tal aus betrachten.
Ein Sommer vor fünfzig Jahren, auf einer Insel im Golf von Neapel: Dies ist der Sommer der Veränderungen für den zehnjährigen Ich-Erzähler, der spürt, dass sein Körper nicht mehr zu dem passt, was in seinem Kopf und in seinem Bauch vor sich geht. Ob das mit dem ››Mädchen aus dem Norden« zu tun hat, das ebenfalls Krimi lesend unter seinem Sonnenschirm liegt? Sie wird es jedenfalls sein, die ihm erklärt, dass man beim Küssen, anders als die Fische, sehr wohl die Augen schließt. In seinem bislang persönlichsten Buch verschränkt Erri De Luca seine Kindheitserinnerungen mit den Gedanken des heute reifen Künstlers.
Mit der klaren, bildreichen Sprache des Südens erzählt Erri De Luca die Geschichte eines Waisenjungen, der im Schatten des Vesuvs erwachsen wird. Es ist zugleich eine Liebeserklärung an seine Stadt Neapel: an ihre morbide Schönheit und an ihre freiheitsliebenden, stolzen Bewohner. Der Tag vor dem Glück: Das ist der Tag, an dem es dem kleinen Waisenjungen gelingt, den Ball hinter dem Fuß der marmornen Statue hervorzuangeln - jetzt darf er bei den Großen mitspielen. Es ist auch der Tag, an dem er unter einem alten neapolitanischen Mietshaus ein geheimes Verlies voller Bücher entdeckt, in dem ein Jude den Krieg überlebte. Und es ist der Tag, an dem das geheimnisvolle Mädchen Anna ihren Platz am Fenster im dritten Stock verlässt und ihm entgegengeht. Don Gaetano, portiere in eben jenem Mietshaus, wird bald sein väterlicher Freund. Er weist ihn nicht nur in die Geheimnisse des Kartenspiels ein, sondern auch in die Kunst des Gedankenlesens. Und er zeigt ihm, wie man in einer Stadt überlebt, in der Glück und Verderbnis so nah beieinander liegen. Einer der schönsten, erfolgreichsten Romane des italienischen Bestsellerautors nun auf Deutsch.
Im Italien der 50er Jahre wird ein Jugendlicher durch die Liebe zu einer Jüdin mit den Greueln des Krieges konfrontiert. Er wächst in eine Beschützerrolle hinein, die bald auf eine harte Probe gestellt wird.
Ein flirrend kalter, strahlender Novembertag, hoch in den Bergen. Zum letzten Mal nimmt der alte Wilderer den steinigen Weg auf sich: Über dreihundert Tiere hat er im Lauf seines Lebens erlegt, lange schon lebt er als Eremit. Nur ein einziges fehlt ihm noch: der König der Gamsen, dieses starke, beinahe unbezwingbare Tier, dessen Mutter er einst ins Tal wuchtete ... Sprachgewaltig und poetisch erzählt Erri De Luca das Duell zwischen dem alten Jäger und dem stolzen „König der Gamsen“, zwei willensstarken Einzelgängern.



