Ein Roman über eine Familie am Scheideweg: über Sehnsucht und Geschwisterliebe, über Lügen, Geheimnisse und Rivalität. Der Auftakt zu Jonathan Franzens Opus magnum «Ein Schlüssel zu allen Mythologien» – einer Trilogie über drei Generationen einer Familie aus dem Mittleren Westen und einem der größten literarischen Projekte dieser Zeit. Es ist der 23. Dezember 1971, und für Chicago sind Turbulenzen vorhergesagt. Russ Hildebrandt, evangelischer Pastor in einer liberalen Vorstadtgemeinde, steht im Begriff, sich aus seiner Ehe zu lösen – sofern seine Frau Marion, die ihr eigenes geheimes Leben lebt, ihm nicht zuvorkommt. Ihr ältester Sohn Clem kehrt von der Uni mit einer Nachricht nach Hause zurück, die seinen Vater moralisch schwer erschüttern wird. Clems Schwester Becky, lange Zeit umschwärmter Mittelpunkt ihres Highschool-Jahrgangs, ist in die Musikkultur der Ära ausgeschert, während ihr hochbegabter jüngerer Bruder Perry, der Drogen an Siebtklässler verkauft, den festen Vorsatz hat, ein besserer Mensch zu werden. Jeder der an einem Scheideweg stehenden Hildebrandts sucht eine Freiheit, die jeder der anderen zu durchkreuzen droht. Jonathan Franzen ist berühmt für seine Gegenwartspanoramen mit ihren unvergesslich lebendigen Figuren. Jetzt, in «Crossroads», einer aus mehreren Perspektiven erzählten Geschichte, die sich im Großen und Ganzen an einem einzigen Wintertag entrollt, nimmt er den Leser mit in die Vergangenheit und beschwört eine Welt herauf, die in der heutigen noch nachhallt. Ein Familienroman von beispielloser Kraft und Tiefe, mal komisch, mal zutiefst bewegend und immer spannungsreich: ein fulminantes Werk, in dem Jonathan Franzens Gabe, im Kleinen das Große zu zeigen, in Erscheinung tritt wie nie zuvor. «Jonathan Franzen ist einer der größten lebenden Schriftsteller, und seine Romane gehören zum Kanon der großen amerikanischen Familien- und Sozialepen.» DER SPIEGEL
Jonathan Franzen Reihenfolge der Bücher
Jonathan Franzen ist ein Autor, dessen Romane sich mit der Komplexität des modernen Lebens auseinandersetzen. Seine Werke erforschen häufig Familiendynamiken, gesellschaftliche Trends und die Suche nach Sinn in der heutigen Zeit. Franzens Prosa ist bekannt für ihre scharfe Einsicht und ihre Fähigkeit, die psychologische Tiefe seiner Charaktere einzufangen. Er schreibt über die Erfahrung, in der heutigen Ära menschlich zu sein, und seine Bücher rufen oft starke emotionale Reaktionen hervor und regen zum tiefen Nachdenken an.







- 2021
- 2020
Wann hören wir auf, uns etwas vorzumachen?
Gestehen wir uns ein, dass wir die Klimakatastrophe nicht verhindern können
Jonathan Franzen, ein langjähriger Umweltaktivist, konfrontiert uns mit der Realität des Klimawandels: Die Kontrolle über die Erderwärmung ist verloren, und die Bemühungen der letzten 30 Jahre waren vergeblich. Das Pariser Abkommen und Initiativen wie „Fridays for Future“ kommen zu spät. Doch das bedeutet nicht das Ende. Vielmehr sollten wir uns auf die unvermeidlichen Folgen vorbereiten, wie Brände, Überschwemmungen und Flüchtlingsströme. Es ist entscheidend, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um unsere Gesellschaften und Demokratien zu stärken. Franzen plädiert dafür, die Grenzen unserer Möglichkeiten nicht zu leugnen, sondern sich auf das zu konzentrieren, was wir tatsächlich verändern können. Das Buch enthält einen Essay, ein unveröffentlichtes Vorwort des Autors und ein Interview zur Klimakrise, das er 2019 der Zeitung „Die Welt“ gab. Er stellt die Frage, wie wir mit der drohenden Katastrophe umgehen: Entweder wir bleiben in der Hoffnung gefangen und werden frustriert über die Trägheit der Welt, oder wir akzeptieren das Unheil und überdenken, was Hoffnung wirklich bedeutet.
- 2019
Ein Essayist, so Jonathan Franzen, ist ein Feuerwehrmann, der in die Flammen der Schande läuft, während andere fliehen. Seit über fünfundzwanzig Jahren führt der gefeierte Romanautor ein zweites Leben als unerschrockener Essayist. In einer Zeit, in der technologische Fortschritte Menschen gegeneinander aufbringen und der Planet von Katastrophen heimgesucht wird, präsentiert er einen neuen Essayband, der humanere Wege des Lebens aufzeigt. Franzens Leidenschaft gilt der Literatur und den Vögeln, und sein Werk ist ein leidenschaftliches Plädoyer für beides. Während neue Medien Vorurteile verstärken, lädt die Literatur dazu ein, die eigene Sichtweise zu hinterfragen und zu erkennen, warum andere einen möglicherweise hassen. Seine Essays sind skeptisch gegenüber vorgefassten Meinungen, selbstkritisch und voller Ironie. Auch Vögel kommen nicht ungeschoren davon; sie „töten alles, was man sich vorstellen kann“. Dennoch sind seine Reportagen über Meeresvögel in Neuseeland, Zweigsänger in Ostafrika und Pinguine in der Antarktis bewegende Hymnen auf ihre Schönheit und Anpassungsfähigkeit. Gleichzeitig sind sie ein kluger Aufruf zur Rettung dessen, was uns am Herzen liegt.
- 2015
Die junge Pip Tyler hat viele Probleme: Sie kennt ihren Vater nicht, hat Studienschulden, einen frustrierenden Bürojob in Oakland, liebt einen verheirateten Mann und wird von ihrer Mutter mit Liebe und Geheimnissen erdrückt. Pip weiß nicht einmal, wann und wo sie geboren wurde oder den echten Namen und Geburtstag ihrer Mutter. Als ihr eine Deutsche beim „Sunlight Project“ des Whistleblowers Andreas Wolf ein Praktikum anbietet, sieht sie eine Chance, mehr über ihren Vater zu erfahren. Sie konfrontiert ihre Mutter: Entweder sie offenbart das Geheimnis ihrer Herkunft, oder Pip reist nach Bolivien, wo Wolf in einer idyllischen Bergwelt seine Enthüllungen macht. Der Roman ist eine tiefschwarze Komödie über jugendlichen Idealismus, bedingungslose Treue und den Geschlechterkampf. Er behandelt Schuld in verschiedenen Facetten: Andreas Wolf, Sohn eines DDR-Politikers, hat aus Liebe ein Verbrechen begangen; ein Amerikaner, den er während des Mauerfalls trifft, hat seine Frau verlassen, ohne ihren Kinderwunsch zu erfüllen; und eine neue Partnerin kann ihren im Rollstuhl sitzenden Ehemann nicht verlassen. In diesem packenden amerikanisch-deutschen Gesellschaftsroman überschlagen sich die Ereignisse und fesseln den Leser bis zum Schluss.
- 2013
Nach dem großen Erfolg seines Romans Freiheit veröffentlicht Jonathan Franzen nun Essays über das, was ihn nicht loslässt: Umwelt, Reisen und menschliche Beziehungen, immer wieder auch: Literatur. Er erzählt von der Jagd auf Singvögel in Mittelmeerländern und der Gefahr, der er selbst ausgesetzt war, als er Naturschützer bei ihrem Kampf gegen das massenhafte Töten begleitete. Er erzählt von einer Reise auf eine kleine, unbewohnte Vulkaninsel vor Chile, auf der er einen Teil der Asche seines Freundes und Rivalen David Foster Wallace verstreute. Fast immer sind es Ambivalenzen, Irritationen, Beunruhigungen, die ihn zum Schreiben brachten: ein Aufenthalt in China, wo er die Umweltzerstörung anprangern wollte und überrascht feststellen musste, dass das Tempo der chinesischen Wirtschaftsentwicklung ihm auch Bewunderung abverlangt; das anhaltende Befremden darüber, wie radikal der Gebrauch von Handys menschliche Beziehungen verändert hat. Und natürlich geht es um Bücher, alte und neue, die ihm wichtig sind und es verdient haben, dass auch der deutsche Leser sie entdeckt. In «Weiter weg» erweist sich Jonathan Franzen erneut als ein Autor, der sich mit sich selbst, mit Literatur und mit den zentralen Themen unserer Gegenwart tiefgreifend auseinandersetzt. Ein bemerkenswertes, provokatives Buch.
- 2010
In diesem Band der Tübinger Poetik-Vorlesungen 2009 untersuchen Jonathan Franzen und Adam Haslett das Wechselspiel zwischen Leben und Schreiben. Poetikvorlesungen bieten Wissen, das aus Erfahrung und persönlichen Erlebnissen stammt, und sollen keine bloßen Wiederholungen bereits veröffentlichter Texte sein. Stattdessen wird eine biografisch gesättigte Reflexion über das eigene Schreiben und Lesen angestrebt. Diese Vorlesungen thematisieren die Funktion, Wirkung und Rolle des Autors, wobei nicht nur die Rolle im Text, sondern auch die Person des Autors, seine Stimme, Geschichte und Präsenz im Mittelpunkt stehen. Die Frage nach dem Autobiografischen im Roman ist für den Autor von Bedeutung und geht über literaturwissenschaftliche Überlegungen hinaus. Franzen sieht einen Roman als persönlichen Kampf an, während Haslett betont, dass Schriftsteller die Bücher schreiben, die sie selbst lesen möchten. Beide Autoren reflektieren über die Herausforderungen, die das Schreiben mit sich bringt, und die Sehnsucht nach Anerkennung der inneren Konflikte. Franzen, geboren 1959, ist bekannt für Werke wie „Die Korrekturen“, während Haslett, Jahrgang 1970, mit „Union Atlantic“ über die Finanzkrise des 21. Jahrhunderts schrieb.
- 2010
Freiheit
- 730 Seiten
- 26 Lesestunden
Patty und Walter Berglund – Vorzeigeeltern und Umweltpioniere, fast schon ideale Nachbarn in ihrer selbst renovierten viktorianischen Villa in St. Paul – geben plötzlich Rätsel auf: Ihr halbwüchsiger Sohn zieht zur proletenhaften republikanischen Familie nebenan, Walter lässt sich zum Schutz einer einzigen Vogelart auf einen zwielichtigen Pakt mit der Kohleindustrie ein, und Patty, Exsportlerin und Eins-a-Hausfrau, entpuppt sich als wahrlich sonderbar. Hat Walters bester Freund, ein Rockmusiker, damit zu tun? Auf einmal lebt Patty ihre kühnsten Träume, führt sie ein Leben ohne Selbstbetrug.In diesem Roman einer Familie, der zugleich ein großes Epos der letzten dreißig Jahre amerikanischer Geschichte ist, erzählt Jonathan Franzen von Freiheit – dem Lebensnerv der westlichen Kulturen – und auch dem Gegenteil von ihr, zeigt die tragikomischen Verwerfungen zeitgenössischer Liebe und Ehe, Freundschaft und Sexualität. «Freiheit» ist ein bedeutsames Buch über unser Leben in einer immer unübersichtlicher und fragiler werdenden Welt.
- 2009
PONS Zweisprachige Ausgabe: Das Gehirn meines Vaters / My Father's Brain
- 95 Seiten
- 4 Lesestunden
« Aurait-il pu y avoir pire maladie pour lui que l’Alzheimer ? Dans ses premiers stades, elle a dissous les liens personnels qui l’avaient préservé des pires effets de son isolement dépressif. Dans ses derniers stades, elle l’a dépouillé des protections de l’âge adulte, du moyen de cacher l’enfant en lui. J’aurais préféré qu’il ait plutôt une crise cardiaque. »Jonathan Franzen a vu son père s’éteindre peu à peu. À partir d’une autopsie de son cerveau que celui-ci avait gagné de son vivant, il revient sur le fléau qui a rongé petit à petit sa famille : la découverte de la maladie, une épouse qui doit devenir mère, ne plus être reconnu… jusqu’au dernier souffle.
- 2007
Franzen über Franzen. In „Die Unruhezone“ erzählt Jonathan Franzen von den Peanuts als kindlicher Ersatzfamilie, seiner Angst vor Urinalen und Duschkabinen, von Vögeln, dem Leben und der Liebe. Zwischen komisch-trotziger Selbsterfahrung und Empathie oszillierend, zeichnet er das Porträt einer amerikanischen Mittelstandsfamilie und eines Menschen in seiner Zeit.
- 2005
Eine gefährdete Liebe, eine Familie im Konflikt, ein Roman voller Geschichten – vom Autor des Welterfolgs „Die Korrekturen“. Eine Serie von Erdbeben erschüttert Boston. Als die Großmutter von Louis Holland dabei ums Leben kommt, entbrennt ein erbitterter Familienstreit um ihr Vermögen. Seine Freundin, die junge Seismologin Renée, bemüht sich unterdessen, die Ursachen des rätselhaften Bebens zu ergründen. Doch je näher sie ihrem Ziel kommt, desto heftiger gerät das moralische Fundament der Familie Holland ins Wanken.




