Umberto Gandini Reihenfolge der Bücher



- 2019
- 2010
Eine junge Türkin im Berlin und im Istanbul von 1968 zwischen Heimweh und Erwachen, zwischen Aufbruch und Alptraum Sie ist jung. Sie will etwas erleben und die Welt entdecken. Also setzt sie sich in Istanbul in den Zug, der die zukünftigen “Gastarbeiter” nach Berlin bringt. Mit dem Blick des 17jährigen Mädchens, das zuerst kein Wort Deutsch spricht und deswegen soviel sieht in dem Film, der vor ihren Augen abläuft, erzählt die Georg-Büchner-Preisträgerin Emine Sevgi Özdamar über das Berlin der 60er Jahre, über ihre Leute, die, wie sie, bei Telefunken arbeiten, im Wohnheim wohnen und bei Aschinger Erbsensuppe essen. In einer Sprache, deren Bilder und Rhythmen aus der türkischen Kultur stammen, erzählt sie die Geschichte ihres Aufwachens als Frau zwischen zwei Welten, der politischen Explosionen und Aufbrüche um sie herum und ihrer Sehnsucht nach dem Theater. Und dann geht sie mit dem, was sie im brodelnden Berlin der Studentenunruhen gehört und gesehen hat, als junge Schauspielschülerin zurück nach Istanbul, wo sie in ein ganz anderes 68 hineingerät: brutaler und alptraumhafter als alles, was man aus Westeuropa kannte. Eine Welt zwischen türkischer Tradition und Moderne erlebt der Leser hier, zwischen hungernden anatolischen Dörfern und verrückten Künstlerlokalen in den Städten, ein Istanbul voller Träume und panischer Ängste, wo die Fährschiffe auf dem Marmara Meer die Menschen täglich hin und her fahren zwischen dem europäischen und dem orientalischen Teil. Eine junge Türkin im Berlin und im Istanbul von 1968 zwischen Heimweh und Erwachen, zwischen Fabrikarbeit, Schauspielschule, politischem Aufbruch und Alptraum. Eine Sprache voller Magie und orientalischer Bilder. Das Leben ist eine Karawanserei hat eine atemberaubende Fortsetzung gefunden.
- 2008
Amerika
- 279 Seiten
- 10 Lesestunden
Prag zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der sechzehnjährige Karl Roßmann wird wegen eines undurchsichtigen erotischen Verhältnisses mit einem Dienstmädchen von seinen Eltern hart bestraft: Sie schicken ihn nach Amerika. Doch was als Strafe gedacht war, eröffnet dem Jungen ein neues Leben, fernab der konservativen Heimat. Mit großen Augen sucht er nach seinem Platz in dieser neuen Welt mit ihren Großstadtmetropolen, ihrem Optimismus und hemmungslosem Kapitalismus. Die Suche des jungen Karls wird jedoch bald zu einer Odyssee. Der reiche Onkel, der sich seiner zunächst annimmt, verstößt ihn bald wegen einer weiteren zwielichtigen Affäre. Karl wird Liftboy im \"Hotel Occidental\", dessen undurchschaubarer Verwaltungsapparat, von gesichtslosen, bürokratischen Kräften im Hintergrund regiert, zum Sinnbild anonymer Macht wird. Karl fühlt sich ohnmächtig angesichts dieser ganz und gar unbegreiflichen, sich stets entziehenden Organisation. Schließlich findet er Unterschlupf bei der Sängerin Brunelda , die ihn jedoch erneut in ein sexuelles Spiel der Abhängigkeiten verstrickt. Kafkas Romanfragment \"Amerika\" (1927) ist eine Rarität, die lange im Schatten der bekannteren Romane stand. Leichter, weniger düster, aber nicht minder meisterhaft formuliert bietet es ein fesselndes Lesevergnügen und einen Schlüssel zu den späteren Werken.