Das Todesurteil.
- 108 Seiten
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Maurice Blanchot war ein französischer Philosoph und Schriftsteller, der die Grenzen zwischen Literatur und Philosophie erkundete. Sein Werk zeichnet sich durch einen ausgesprochen modernen Ansatz aus, der Gattungskonventionen aufbricht. Obwohl er politisch rechts begann, veränderte seine Erfahrung mit dem Faschismus sein Denken tiefgreifend. Blanchot war stark von Hegels Interpretation und dem modernen Existenzialismus beeinflusst, was sich in seiner literarischen Kritik und Fiktion widerspiegelt.







Der dritte Band von Maurice Blanchots 'récits', übersetzt von Jürg Laederach, fokussiert noch intensiver auf das Sprechen, Erzählen, Schreiben und Denken. Er behandelt zentrale Fragen von Blanchots Literatur und Literaturtheorie.
Die Werke von Maurice Blanchot thematisieren Tod, Verlust und Alterität und beeinflussten maßgeblich die Literaturtheorien der Dekonstruktion und des Nouveau Roman. Sein Schreiben sucht die Realität des Todes radikal zu erfassen und vereint literarische Strömungen des 20. Jahrhunderts in einer surrealen Erzählweise. Die überarbeitete Fassung ergänzt seine bisherigen Werke.
Maurice Blanchot wird neben Jacques Derrida als einer der größten Literaturkritiker der Neuzeit angesehen. In seiner Essaysammlung „Das Unzerstörbare“ umkreist der Sprachwissenschaftler das Zentrum seines philosophischen und dichterischen Schaffens: Die Erfahrung von Sprache, Literatur und Kunst nach der radikalen Auflösung aller positiven Absolutheitsvorstellungen. Geht es zunächst um Kommunikation zwischen Literatur und Kunst, so thematisiert der zweite Teil das Verhältnis von Literatur und Sprechen. Letztlich bezieht er seine Überlegungen dann auf die Gesellschaft, Intellektuelle, wie Heidegger oder Valéry, Atheismus und Humanismus.
Vergehen – ob Fragmentar, das die Gattungsregeln durchlöchert, gedichtete Alltagssprache, Schriftstücke vorsokratischer Natur oder allegorisches Prosagedicht: In der Veröffentlichung von Le pas au-delà im Jahr 1973, sieben Jahre vor Die Schrift des Desasters , verdichtet sich das Werk Maurice Blanchots (1907–2003) als eine Meditation über den Tod oder vielmehr als ein Schrift-Denken über das Sterben, »wenn wir dieses Neutrum so nennen wollen«. Klossowski und Nietzsche, Foucault und Derrida, Bataille und Levinas, Hegel und Heidegger, sowie von ferne, doch stets drängend die Psychoanalysen Freuds und Lacans: Ihnen begegnet hier subtil und unerbittlich die Kraft der Neutralisierung. Darin und jenseits davon ist Vergehen in seiner radikal fragmentarischen Poetik eine luzide Theorie der Sprache und des Wahnsinns, über die Sätze und Pronomen des Subjekts, über die Kategorie der »Worte zuviel«.
„Warten Vergessen“ thematisiert Paradoxien wie Erinnern und Vergessen sowie Anwesenheit und Abwesenheit. Das Buch, in dem Handlung kaum vorhanden ist, versucht, das Stillstehen der Zeit erlebbar zu machen und lädt zur Reflexion über diese komplexen Konzepte ein.
In "Der letzte Mensch" umkreist Blanchots Erzähler eine zentrale Figur, die als zerfledderter Absolutist beschrieben wird. Der Bericht ist geprägt von indirekter Erzählweise und Devotion. Die Übersetzung von Jürg Laederach wird für ihre Kunst gelobt, die komplexe Erzählstruktur Blanchots zu bewahren und eine faszinierende Verbindung zwischen Übersetzer und Autor zu schaffen.
In diesem Georges Bataille gewidmeten, umfangreichen Essay-Band beschäftigt sich Maurice Blanchot mit einer Reihe von Themen aus Kunst, Literatur, Ethnologie und Philosophie. Neben den berühmt gewordenen Schriften zu Kafka finden sich darin auch Auseinandersetzungen mit Albert Camus, Emmanuel Levinas oder Martin Buber, die Blanchot zum Anlass nimmt, seine singuläre Gedankenwelt zu entfalten.