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Mario Benedetti

    14. September 1920 – 17. Mai 2009

    Mario Benedetti war ein uruguayischer Journalist, Romanautor und Dichter, der als einer der bedeutendsten lateinamerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts gilt. Sein umfangreiches Werk umfasst mehr als achtzig Veröffentlichungen, die in zwanzig Sprachen übersetzt wurden, doch in der englischsprachigen Welt war er weniger bekannt. Als Mitglied der literarischen Bewegung 'Generation von 45' thematisierte Benedetti in seinen Schriften oft gesellschaftliche und politische Anliegen seiner Zeit. Seine literarische Bedeutung liegt in seiner tiefgründigen Auseinandersetzung mit der lateinamerikanischen Realität.

    Mario Benedetti
    Auf den Feldern der Zeit
    Literatur und Revolution
    Wissensmanagement in schweizerischen KMU
    Das Mädchen und der Feigenbaum
    Frühling im Schatten
    Die Gnadenfrist
    • 1990

      Alle Erzählungen und Gedichte in diesem Band handeln von Exil und Flucht, Themen, die Mario Benedetti nach seiner erzwungenen Emigration 1974 aufgrund des Militärputsches in Uruguay beschäftigten. Das Buch umfasst 14 Erzählungen, denen jeweils ein Gedicht vorangestellt ist, wobei jedes Paar unter einem geografischen Begriff wie Erosionen, Meridiane oder Gletscher steht. Es geht nicht nur um die Flucht in ein anderes Land oder das Exil von Militärdiktaturen, sondern auch um die Transformation von Bewusstsein, Erinnerung und Wahrnehmung, die sowohl äußeres als auch inneres Exil prägen. Eine Frau fühlt sich in Trümmern zerschlagen, während Erinnerungen und Gedanken nicht mehr zusammenpassen. Eine Halbwüchsige beschäftigt sich mit dem nostalgischen Traum ihrer Eltern von einem Land, das nicht ihr eigenes sein kann. Ein politischer Aktivist wird durch einen absurden Zufall sowohl frei als auch schuldig und findet eine ebenso absurde Kompensation. Ein älteres Paar entdeckt im spanischen Exil die Erfüllung der Liebe, die es sich in der Jugend versprochen hat. Für ein spanisches Ehepaar im uruguayischen Exil kommt der Tod Francos zu spät. Benedetti beschreibt eindrucksvoll die Tiefendimensionen von Flucht und Exil: die Erosionen des Erinnerns, die Meridiane der Hoffnungslosigkeit, die Küsten des Vergessens, die Regionen der Zerstreutheit, die Gletscher eines abgetöteten Innern und die Moore des Verschwindens.

      Auf den Feldern der Zeit
    • 1989
    • 1987

      In seinem dritten Roman beschreibt Mario Benedetti einen sehr intensiv erlebten Konflikt seiner Generation; es ist eine Generation, die mit der Korruption der Bourgeoisie und dem Konformismus der Mittelklasse Schluss machen wollte, dies jedoch nicht fertigbrachte. Ramon Budino, der Protagonist und Ich-Erzähler, begeht Selbstmord, weil er den Mut nicht aufbringt, das zu tun, was er sich vorgenommen hatte, nämlich seinen Vater zu ermorden. Er setzt damit auf seine Art ein Zeichen, dass es so nicht weitergehen kann. Dieses Zeichen richtet sich gegen seinen übermächtigen Vater, Edmund Budino, und dessen schmutzige Geschäfte und weiter gegen die ganze bürgerliche Gesellschaft. Ramon hasst seinen Vater, der sein ganzes Volk und auch ihn selber um alles betrügt, und er hasst mit dem Vater auch dessen System. Doch ebenso verachtet er die Betrogenen (und auch sich selbst), weil sie sich betrügen lassen. Er beklagt die fehlende Solidarität der Ohnmächtigen und ist selber ebenso unfähig zur Solidarität. Als einziger Weg sieht er am Ende die einsame Tat: Ermordung des Vaters und Tyrannen, die er dann – in einem Akt der Verzweiflung – in einen Selbstmord umbiegt. Danke für das Feuer ist die Chronik einer kollektiven Machtlosigkeit und die Bestandesaufnahme einer Moral, die in der Krise steckt. Gezeigt werden Machtstrukturen und -mechanismen, die auch mehr als zwanzig Jahre nach dem Erscheinen des Romans noch immer aktuell sind.

      Danke für das Feuer