Gratis Versand in ganz Österreich
Bookbot

Emmanuel Levinas

    12. Jänner 1906 – 25. Dezember 1995

    Emmanuel Levinas war ein Philosoph, dessen Werk sich auf die ethische Begegnung mit dem Anderen konzentriert. Er entwickelte das Konzept der „Ethik als erste Philosophie“, das besagt, dass unsere Verantwortung für den Anderen jeder Suche nach objektiver Wahrheit vorausgeht. Levinas argumentierte, dass sich der Andere als transzendent und nicht auf eine bloße Objektivierung durch das Selbst reduzierbar offenbart. Seine tiefgründigen Untersuchungen befassen sich mit der Natur der Subjektivität, der Unersetzlichkeit zwischenmenschlicher Beziehungen und der grundlegenden ethischen Verantwortung, die unserer Existenz innewohnt.

    Emmanuel Levinas
    Wenn Gott ins Denken einfällt: Diskurse über die Betroffenheit von Transzendenz
    Die Spur des Anderen
    Vom Sein zum Seienden
    Ethik als Erste Philosophie
    Ethik und Unendliches
    Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht
    • 2022
    • 2019

      Emmanuel Levinas’ ursprünglich als Disser­tations­schrift eingereichter Kommentar zu Husserl ist zunächst eine luzide Einführung in jene »Phänomenologie«, die nicht nur auf diesen jungen Philosophen eine so ungeheure Faszination ausgeübt hat. Sodann zeichnet Levinas bereits den Anspruch und die Umrisse seiner kommenden eigenen, seiner »Philosophie des Anderen« vor. In ihrem profunden Einfluss auf Denker wie Paul Ricœur oder Jacques Derrida ist die Schrift auch maßgeblich an der Formierung dessen beteiligt, was hier den Namen »Theorie« tragen wird – nicht nur in ihrer Rolle als erste ausführliche Auseinandersetzung mit Husserl in Frankreich überhaupt, sondern insbesondere auch in ihrer Sensibilität für das, was in der Phänomenologie über diese hinausweist. Biographisches: Emmanuel Levinas (1905–1995) gilt mit seinem Denken des Anderen als einer der einflussreichsten Philosophen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Philippe P. Haensler ist Literaturwissenschaftler an der Universität Zürich. Sebastien Fanzun ist Literaturwissenschaftler an der ETH Zürich.

      Husserls Theorie der Anschauung
    • 2019

      Die Obliteration

      Gespräch mit Françoise Armengaud über das Werk von Sacha Sosno

      Emmanuel Levinas sieht in der Obliteration ein zentrales Konzept, um Kunst zu denken. Das Interview mit Françoise Armengaud ist eines der wenigen Äußerungen von Levinas zur bildenden Kunst. Levinas wurde in verschiedenen Disziplinen durch seine Ethik einflussreich, die er im Wesentlichen vom Gesicht des Anderen her denkt. Bisher sind seine Überlegungen zur Ästhetik eher selten behandelt worden, und wenn Fragen nach dem Gesicht in der Kunst gestellt wurden – und damit nach der Beziehung von Ethik und Ästhetik – lag der Fokus zumeist auf seinen Kommentaren zur Literatur. In dem vorliegenden Interview spricht Levinas über die Arbeit des französischen Bildhauers Sacha Sosno. Das komplexe Verhältnis von Ethik und Ästhetik wird hier nicht länger mit dem Gesicht und der Sprache in Verbindung gebracht, sondern mit dem bildnerischen Denken und ästhetischen Operationen und Praktiken. Für Levinas bezeichnet die Obliteration ein unverfügbares, unheimliches und disruptives Konzept. Levinas wendet sich damit von der »unbeschwerten Sorglosigkeit des Schönen« ab und den materiellen Abnutzungsprozessen zu. Gerade diese affirmiert er wegen ihres gestalterischen Potentials für die Einzigartigkeit des Gegenwärtigen. Der Gesprächstext wird ergänzt durch André Villers’ Photographien von Sosnos Werken, ein Vorwort von Johannes Bennke und ein Nachwort von Dieter Mersch.

      Die Obliteration
    • 2008

      Emmanuel Lévinas untersucht in seinen Meditationen die Sprache der Dichtung als eine "Sprache der Nähe", die Verantwortung für den Nächsten betont. Er widmet sich Autoren wie Agnon, Blanchot und Celan, um die "Spur des Anderen" sichtbar zu machen und das Andere in der Begegnung mit dem Leser zu artikulieren.

      Eigennnamen. Meditationen über Sprache und Literatur
    • 2007

      Verletzlichkeit und Frieden

      Schriften über die Politik und das Politische

      • 253 Seiten
      • 9 Lesestunden

      Levinas’ Schriften über das Politische thematisieren zwei zentrale Fragen: die der Gewalt und des Krieges, die die Politik dominieren, sowie die Legitimität des Politischen, die nicht allein aus Gewalt oder deren Verschiebung hervorgehen kann. In den versammelten Texten über mehr als 40 Jahre behandelt Emmanuel Levinas Totalitarismus, Krieg, menschliche Verletzlichkeit sowie Gerechtigkeit, Menschenrechte und die Legitimität politischer Institutionen. Er reflektiert über die Hoffnungen und Gefahren, die er mit dem Staat Israel verbindet, und beleuchtet die komplexe Beziehung zwischen dem jüdischen Anspruch auf Gerechtigkeit und den griechischen politischen Kategorien. Levinas stellt die immer wieder neu zu beantwortende Frage nach der Beziehung zwischen Ethik und Politik. Er betont die europäische Erfahrung des 20. Jahrhunderts, ob ein egalitärer und gerechter Staat aus einem Krieg aller gegen alle oder aus der Verantwortung des Einzelnen für den anderen entsteht. Diese Überlegungen sind entscheidend, um zu verhindern, dass Krieg zur Rechtfertigung eines kriegerischen Vorgehens im Namen historischer Notwendigkeiten wird.

      Verletzlichkeit und Frieden
    • 2006

      'Wie wäre eine Geschichte zu denken, der auch die Besiegten und Verfolgten noch einen gewissen gültigen Sinn verleihen könnten?' Diese Frage durchzieht wie ein Leitfaden die Vielfalt der Themen, die in diesem Band behandelt werden, und es ist vor allem die in ihren Dramen und tragischen Wendungen erfahrene Geschichte des 20. Jahrhunderts, die dabei zur Sprache kommt: der Nationalsozialismus, der stalinistische Terror, der poststalinistische Totalitarismus, der Kalte Krieg und das Gleichgewicht des Schreckens, der israelisch-palästinensische Konflikt, der Antisemitismus. Weil Geschichte aber nicht nur die erlebte, sondern immer auch die auf den Prüfstand gestellte Geschichte meint, thematisieren alle Texte mehr oder weniger dieselbe Grundspannung menschlicher Erfahrung: einerseits das Gefühl, von den geschichtlichen Ereignissen 'mitgerissen' zu werden und in der eigenen Zeit 'unterzugehen', andererseits die Sehnsucht, sich von der Geschichte 'freizumachen' und ihrem Determinismus zu entrinnen. Die philosophischen Aufsätze und Schriften aus den Jahren 1929 bis 1992 stellen den Versuch dar, im unerbittlichen Lauf der Ereignisse Spuren einer anderen Dimension der Geschichte zu entdecken, und sie machen deutlich, dass Lévinas nicht nur ein aufmerksamer Zeitzeuge des 20. Jahrhunderts gewesen ist, sondern in seinem Denken des Anderen immer auch ein Stück weit 'unzeitgemäß' geblieben ist.

      Die Unvorhersehbarkeiten der Geschichte
    • 2005

      »Theologien« nennt Emmanuel Levinas die Zusammenstellung von Essays und Vorträgen über jüdische Themen, die nicht zu seinem philosophischen Werk zählen. Wie in den Talmud-Lektionen geht es um die lebendige Diskussion der jüdischen Gelehrten, um »theologische« Fragen wie den Namen Gottes, die Lektüre der Bibel oder die Offenbarung - teilweise in Abgrenzung zum christlichen Verständnis dieser Begriffe. In programmatischen Erklärungen wie dem Titelessay wird das dem Judentum Eigene, wie Levinas es versteht, deutlich: »Aufstehen gegen Ungerechtigkeit«. »Zionismen« nennt er die Auseinandersetzung mit politischen Fragen, die die Rolle Israels in der heutigen Welt zum Thema haben: ob als Vortrag für die römische Castelli-Tagung, ob als profunder Kommentar zu Sadats Israel-Reise oder zur Assimilationsfrage. Wie in der Wortwahl der Titel gewinnt Levinas vielen Begriffen überraschende Bedeutungen ab - ganz im Sinne seines Lehrers Schuschani, der ihn gelehrt hat, den Alltagssinn der Worte zu unterlaufen.

      Anspruchsvolles Judentum 2
    • 2001

      Die drei Talmud-Lesungen des Bandes befassen sich mit dem Verhältnis des jüdischen Denkens zum griechisch-abendländischen Denken und Staatsverständnis, mit der Frage der Transzendenz, die für die Inspiration des Denkens durch die Berührung mit dem Anderen steht, sowie mit der Suche nach Identität und der Besinnung auf das Eigene. Der moderne Mensch steht unter dem Einfluss so vielfältiger kausaler Ketten (Psychoanalyse, Soziologie, politische Ökonomie etc.), dass ihm der Sinn für das ihm Eigene verloren zu gehen droht. Levinas untersucht die Frage der Subjektivität, die in Europa eine lange Tradition hat. In der abendländischen Erkenntnistheorie wird sie als eine Frage der Erkenntnis behandelt, die immer vom Anspruch des Einzelnen, die Welt durch Wissen beherrschen zu wollen, ausgeht. Dabei kommt das zu kurz, was das Subjekt dem Anderen verdankt. Auch die Lesung, die sich der Transzendenzfrage widmet, wendet das Thema ins Ethische. Jede Lektüre der Bibel, wie auch jedes Lesen von Literatur, ist ohne die Fähigkeit, sich selbst zu transzendieren, nicht möglich. Sogar im rationalen Denken entdeckten die Talmudisten (Levinas zufolge) das »Prophetische«, also die Dimension einer interpersonellen Kommunikation, die auf ethischer Grundlage steht. Der Schlussband der Talmud-Exegesen von Emmanuel Levinas wird durch ein Nachwort des Übersetzers Frank Miething ergänzt.

      Neue Talmud-Lesungen
    • 1998

      Vom Sakralen zum Heiligen

      • 189 Seiten
      • 7 Lesestunden

      In seinen Talmud-Lektüren versucht Emmanuel Levinas den Talmud für modern denkende Menschen neu zu lesen. Die Vorträge dieses Bandes wurden zwischen 1969 und 1975, einer Zeit besonderer Brisanz, gehalten. Es ist die Zeit nach den Ereignissen des Pariser Mai '68 bis nach dem Jom-Kippur-Krieg 1973. Mit dem Revolutionsbegriff setzt sich Levinas in der ersten, mit dem Wesen des Krieges in der letzten der hier vorliegenden »Lektionen« auseinander. Als Kommentar der Mai-Ereignisse begrüßt er die hohe ethische Motivation der französischen Demonstranten, die skandierten: »Wir sind alle deutsche Juden«, und ruft den universalen emanzipatorischen Ansatz des frühen Marx gegen jede Verengung des Revolutionsbegriffs auf das Proletariat in Erinnerung. Der Krieg hingegen veranlasst ihn zu einer philosophischen Reflexion über die Verantwortlichkeit im Falle einer Katastrophe, deren Schuld nicht eindeutig zugeordnet werden kann. Eine solche Situation, meint Levinas, verschärft die Verantwortlichkeit, anstatt sie abzuschwächen. Auch in den übrigen Vorträgen zu den Themen »Israels Jugend«, »Und Gott schuf die Frau« und »Desakralisation und Entzauberung« arbeitet Levinas konsequent diejenige Dimension des Menschlichen heraus, die prinzipiell keine Grenze kennt und die Verantwortung heißt. Dabei verfolgt er hier besonders deutlich sein Projekt einer rationalen Metaphysik, die durch Ent-Mythologisierung des Religiösen den Götzendienst, und damit den Irrationalismus, zu bekämpfen sucht. Mit dem Revolutionsbegriff setzt sich Levinas in der ersten, mit dem Wesen des Krieges in der letzten der hier vorliegenden »Lektionen« auseinander. Als Kommentar der Mai-Ereignisse begrüßt er die hohe ethische Motivation der französischen Demonstranten, die skandierten: »Wir sind alle deutsche Juden«, und ruft den universalen emanzipatorischen Ansatz des frühen Marx gegen jede Verengung des Revolutionsbegriffs auf das Proletariat in Erinnerung. Der Krieg hingegen veranlasst ihn zu einer philosophischen Reflexion über die Verantwortlichkeit im Falle einer Katastrophe, deren Schuld nicht eindeutig zugeordnet werden kann. Eine solche Situation, meint Levinas, verschärft die Verantwortlichkeit, anstatt sie abzuschwächen. Auch in den übrigen Vorträgen zu den Themen »Israels Jugend«, »Und Gott schuf die Frau« und »Desakralisation und Entzauberung« arbeitet Levinas konsequent diejenige Dimension des Menschlichen heraus, die prinzipiell keine Grenze kennt und die Verantwortung heißt. Dabei verfolgt er hier besonders deutlich sein Projekt einer rationalen Metaphysik, die durch Ent-Mythologisierung des Religiösen den Götzendienst, und damit den Irrationalismus, zu bekämpfen sucht.

      Vom Sakralen zum Heiligen
    • 1997

      Vom Sein zum Seienden

      • 184 Seiten
      • 7 Lesestunden
      5,0(1)Abgeben

      Dieses schon vor dem Zweiten Weltkrieg konzipierte und zum Teil in deutscher Gefangenschaft redigierte Buch macht das Bewusstsein der Gefangenschaft des Menschen zum Thema. Die Erfahrung der Gefangenschaft artikuliert sich in der tragischen Verstrickung des Menschen in die Vergangenheit, die Lévinas als die Seinsverstrickung des Menschen vorführt. Die Perspektive einer Befreiung wird dem Menschen jedoch nicht aus eigener Kraft zuteil, sondern aus der Beziehung zum Anderen, zum Weiblichen. Lévinas versteht seine Analyse des Weges vom Sein zum Seienden und vom Seienden zum Anderen zugleich als eine Analyse der Zeit. „Ein trotz des geringen Umfangs großes, weil reiches und konzentriertes Buch.„ Süddeutsche Zeitung „Reich an Einzelstudien, die die phänomenologische Schule verraten, ist das opusculum ein gedanklich dicht gedrängter, origineller Versuch über das Subjekt. Bemerkenswert auch, dass die Apologie des Subjekts auf Zentralbegriffe und -topoi jüdischer und christlicher Tradition zurückgreift und sie reinterpretiert.“ Theologische Revue

      Vom Sein zum Seienden