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Emmanuel Levinas

    12. Jänner 1906 – 25. Dezember 1995

    Emmanuel Levinas war ein Philosoph, dessen Werk sich auf die ethische Begegnung mit dem Anderen konzentriert. Er entwickelte das Konzept der „Ethik als erste Philosophie“, das besagt, dass unsere Verantwortung für den Anderen jeder Suche nach objektiver Wahrheit vorausgeht. Levinas argumentierte, dass sich der Andere als transzendent und nicht auf eine bloße Objektivierung durch das Selbst reduzierbar offenbart. Seine tiefgründigen Untersuchungen befassen sich mit der Natur der Subjektivität, der Unersetzlichkeit zwischenmenschlicher Beziehungen und der grundlegenden ethischen Verantwortung, die unserer Existenz innewohnt.

    Emmanuel Levinas
    Wenn Gott ins Denken einfällt: Diskurse über die Betroffenheit von Transzendenz
    Die Spur des Anderen
    Vom Sein zum Seienden
    Ethik als Erste Philosophie
    Ethik und Unendliches
    Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht
    • Lévinas' Kritik an der abendländischen Ontologie besteht darin, dass sie weder die Frage nach dem Anderen noch die ethische Frage nachdrücklich genug gestellt hat. Er betont, dass seine Beziehung zur Unendlichkeit des Anderen letztendlich der Erörterung unzugänglich bleibt. Gleichwohl hält er es für die Aufgabe der Philosophie, dieser Beziehung Sprache zu verleihen. Lévinas nimmt die Krise des neuzeitlichen Humanismus so ernst, dass im Kampf um die Sinnhaftigkeit einer bis an die Grenze gehenden Sprachlosigkeit die Berufung zu einer vorgängig anders bestimmten Conditio humana vernehmbar wird. Ihr Ort ist die Sinnlichkeit und Verletzlichkeit des Menschen, ihre Bestimmung eine "unübernehmbare Passivität", für die man sich sowenig vertreten lassen kann wie für das eigene Sterben.

      Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht
    • Ethik und Unendliches spürt der Entwicklung des Lévinas’schen Denkens nach. Das Buch, das nun in neuer Auflage erscheint, gilt als die beste Einführung in sein Werk. Emmanuel Lévinas wird heute als der wichtigste Philosoph einer zeitgenössischen Ethik erachtet, die die schrecklichen Erfahrungen des 20. Jahrhunderts berücksichtigen muss. Ethik ist für Lévinas keine Spezialdisziplin der Philosophie, sondern deren Kern. Die in diesem Band enthaltenen zehn Gespräche zwischen Emmanuel Lévinas und Phillippe Nemo folgen der Entwicklung des Denkens von Lévinas und gelten als die beste Einführung in sein Werk, das unter anderem auch für Jacques Derrida ein wichtiger philosophischer Bezugspunkt war. Die Gesprächsform dieses Buches gestattet es Lévinas, immer wieder auf die Verknüpfung seiner philosophischen Themen mit lebens- und zeitgeschichtlichen Erfahrungen hinzuweisen, und macht es zu einer gut lesbaren Darstellung seiner Philosophie.

      Ethik und Unendliches
    • Vom Sein zum Seienden

      • 184 Seiten
      • 7 Lesestunden
      5,0(1)Abgeben

      Dieses schon vor dem Zweiten Weltkrieg konzipierte und zum Teil in deutscher Gefangenschaft redigierte Buch macht das Bewusstsein der Gefangenschaft des Menschen zum Thema. Die Erfahrung der Gefangenschaft artikuliert sich in der tragischen Verstrickung des Menschen in die Vergangenheit, die Lévinas als die Seinsverstrickung des Menschen vorführt. Die Perspektive einer Befreiung wird dem Menschen jedoch nicht aus eigener Kraft zuteil, sondern aus der Beziehung zum Anderen, zum Weiblichen. Lévinas versteht seine Analyse des Weges vom Sein zum Seienden und vom Seienden zum Anderen zugleich als eine Analyse der Zeit. „Ein trotz des geringen Umfangs großes, weil reiches und konzentriertes Buch.„ Süddeutsche Zeitung „Reich an Einzelstudien, die die phänomenologische Schule verraten, ist das opusculum ein gedanklich dicht gedrängter, origineller Versuch über das Subjekt. Bemerkenswert auch, dass die Apologie des Subjekts auf Zentralbegriffe und -topoi jüdischer und christlicher Tradition zurückgreift und sie reinterpretiert.“ Theologische Revue

      Vom Sein zum Seienden
    • Die Spur des Anderen

      Untersuchungen zur Phänomenologie und Sozialphilosophie

      4,3(4)Abgeben

      Lévinas verabschiedet das durch die Selbstherrlichkeit des Ich geprägte Seins-Denken zugunsten einer Ethik als neuer Erster Philosophie. Alles Denken, so seine Überzeugung, das vom Ich oder Selbst ausgeht, bleibt im Grunde allein und schließt den Anderen aus, ja vernichtet ihn in letzter Konsequenz. Doch der Andere ist immer schon da. er begegnet als „Antlitz': als Verbot „Du sollst mich nicht töten', als Gebot „Du sollst mich in meinem Sterben nicht allein lassen'. Diese Begegnung, als Schock erlebt, reißt das Ich aus dem Schlaf der Selbstgewissheit.

      Die Spur des Anderen
    • Diese deutsche Ausgabe von zentralen Aufsätzen zur Religionsphilosophie gibt Zeugnis von dem Versuch, Transzendenz zur Sprache zur bringen, ohne ihr durch den Zugriff des Begriffs den Charakter des Transzendenten zu nehmen. Eine besondere Rolle spielen die Auseinandersetzung mit der Phänomenologie Husserls sowie Descartes' Idee des Unendlichen. In ihr findet Lévinas das Modell eines Denkens, das sich unendlich betreffen lässt von einem bis zur Abwesenheit transzendenten Gott, der sich in der unbedingten Verpflichtung zur Verantwortung für den Anderen zu erkennen gibt.„Von der deutschen Ausgabe dieser Abhandlungen gilt in emphatischem Sinn: Sie ist lesbar. Von Gewicht ist bei Lévinas das Prophetische, das mit einem neuen Sprechen über Gott eng verbunden ist. Prophetische Philosophie - dieses scheinbare Paradoxon nimmt Lévinas ausdrücklich an. Dem Verlag und dem Übersetzer ist zu danken, dass der deutsche Leser Fragen an die Philosophie von Lévinas stellen kann.“Frankfurter Allgemeine Zeitung

      Wenn Gott ins Denken einfällt: Diskurse über die Betroffenheit von Transzendenz
    • In diesem Buch wird ein neues Verständnis von Wissen auf der Grundlage der Kommunikationsprozesse eines Individuums mit seiner Umwelt entworfen. Gestützt auf neueste neurobiologische Forschungen unterscheidet der Autor ein Wissen über die Umwelt aus den Wahrnehmungen, aus den Emotionen und aus den Reflexionen, wobei den Emotionen die unverzichtbare Aufgabe der Bewertung der Wahrnehmungen zufällt. Dieser Zugang ermöglicht es, objektiviertes Wissen über die Welt, wie es die Naturwissenschaften hervorbringen, systematisch zu verknüpfen mit den subjektiven Aspekten des Individuums, wie sie in den Geisteswissenschaften zum Ausdruck kommen. Aus dieser unauflöslichen Verbindung lässt sich ein Alleinvertretungsanspruch der Naturwissenschaft nicht aufrechterhalten, weil zu einem Wissen über die Welt die emotionalen Bewertungen hinzugehören. Da letztere Verhaltensänderungen und Handlungen veranlassen, erschließt der Autor aus dieser systematischen Verbindung einen Weg zu einer Ethik der Naturwissenschaften.

      Totalität und Unendlichkeit
    • In diesem zweiten Band (nach „Eigennamen“), sind Arbeiten zusammengestellt, die das Verhältnis von Emmanuel Lévinas zu anderen Denkern beleuchten. Lévinas, Philosoph aus Frankreich, Schüler Husserls und lebenslanger Interpret Heideggers, hat sie Zeitgenossen gewidmet, die „ein Denken beschreiben und betonen, das die Nähe von Mensch zu Mensch, die Nähe des Nächsten oder der Empfang, den der Mensch dem Menschen bereitet, benennt, unterstreicht und unterstützt“. Martin Buber und Franz Rosenzweig, Jean Wahl und Vladimir Jankélévitch, Heidegger und sein gespanntes Verhältnis zur Theologie: mit ihnen und an ihnen erprobt der talmudisch geschulte Lévinas die Finessen und Nuancen der jüdischen Bibelauslegung und der weltlichen Rhetorik.

      Ausser sich
    • »Warum: Jenseits des Buchstabens? Weil die fest konturierten Verse, in die man die Heiligen Schriften zerlegt hat, Rätsel aufgeben, obwohl ihr Sinn auf der Hand liegt. Der offenbare Sinn verlangt eine Hermeneutik, die aus der unmittelbaren Bedeutung des Satzes jene herausarbeiten soll, die nur implizit in ihm liegen. Sind die so herausgeholten Bedeutungen dann eindeutig? Auch sie müssen, auf andere Weise, interpretiert werden.« (Aus dem Vorwort) In den Talmud-Lesungen tritt auf unterschiedlichen Wegen dieses »Jenseits des Buchstabens«, dieses unaufhörliche Wenden der Deutung in Kraft. Dabei begreift Levinas die Theologie als Theo-Logik, eine rationale Weise, von Gott zu sprechen. Die Themen der Lektionen: »Das Modell des Westens«, »Asylstädte«, »Wer lacht als Letzter?«, »Der Pakt«. Neben den vier Talmud-Lesungen enthält der Band den Text »Über religiöse Rede und Gottesfurcht« - Paul Ricoeur zu seinem 65. Geburtstag gewidmet -, der sich auf die Normen der religiösen Rede bezieht, die man Gebet nennt.

      Jenseits des Buchstabens