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Vladimir Jankélévitch

    31. August 1903 – 6. Juni 1985

    Ein Philosoph und Musikwissenschaftler, dessen Werk in die Tiefen der menschlichen Existenz eintaucht. Sein Schreiben zeichnet sich durch aufschlussreiche Analysen und tiefgründige Betrachtungen über die Natur von Zeit und Moral aus. Jankélévitch erforscht die feinen Nuancen menschlicher Erfahrungen und konzentriert sich oft auf die Komplexität von Emotionen und ethischen Dilemmata. Seine Arbeit bietet eine einzigartige Perspektive darauf, was es bedeutet, menschlich zu sein.

    Vladimir Jankélévitch
    Der Geist des Widerstands
    Verzeihen?
    Die Musik und das Unaussprechliche
    Henri Bergson
    Die Ironie
    Der Tod
    • 2024

      Der Geist des Widerstands

      Politische Interventionen. 1943-1983

      • 256 Seiten
      • 9 Lesestunden

      Vladimir Jankélévitch, ein bedeutender französischer Philosoph jüdisch-russischer Herkunft, wird für seine tiefgreifenden Gedanken über Themen wie Verzeihen, Lüge und Tod geschätzt. Während er in Frankreich als zentraler Denker des 20. Jahrhunderts anerkannt ist, fand seine Philosophie in Deutschland erst spät Beachtung. Besonders bemerkenswert ist, dass eine deutsche Übersetzung seiner politischen Schriften bislang fehlt, was seine Rezeption in Deutschland stark einschränkt.

      Der Geist des Widerstands
    • 2022
    • 2020
    • 2016

      Was ist Musik? Bedeutungslose Unterhaltung oder eine chiffrierte Sprache, die Hieroglyphe eines Mysteriums? Ist ihr Zauber Betrug oder Grundlage einer Weisheit? Das sind die tiefen Fragen, denen der bedeutende französische Philosoph Vladimir Jankélévitch in seinem musikphilosophischen Meisterwerk auf den Grund geht. Erstmals 1961 in Frankreich erschienen, ist es nun endlich in deutscher Übersetzung zu entdecken. In der Musik gibt es für Jankélévitch eine doppelte Komplikation, die metaphysische und moralische Probleme bewirkt: Musik ist zugleich ausdrucksvoll und ausdruckslos, tiefgründig und oberflächlich, sie hat einen Sinn und doch auch keinen. Wie das Leben wird sie in die Zukunft gelebt beziehungsweise gehört, aber in die Vergangenheit hinein verstanden. Jede neue Erfahrung, jeder neue Ton kann das Vorherige in seiner Bedeutung verändern. Mit einer Reflexion über Musik und Stille endet dieses hochpoetische Buch, das heute als die bedeutendste musikphilosophische Schrift französischer Sprache des 20. Jahrhunderts gilt und unter anderem Emmanuel Levinas und Roland Barthes beeinflusst hat.

      Die Musik und das Unaussprechliche
    • 2016

      »Lügen ist die Muttersprache unserer Vernunft und Witzes«, schreibt Hamann an Kant. Die Lüge ist nicht das Gegenteil der Wahrheit, sondern eng mit ihr verbunden. Sie ist kein einfaches Urteil von ›wahr‹ oder ›falsch‹, sondern ein kommunikativer Akt, der mit der Absicht zu täuschen eine neue emotionale und kognitive Realität schaffen will. Vladimir Jankélévitch untersucht in seinen Überlegungen zur Lüge die innere mentale Verfasstheit des Lügners und beleuchtet die subjektive Seite des Lügens. Unser Bewusstsein sucht nach dem Polymorphen und Missverständlichen und erfindet etwas Glaubhaftes. Die Lüge wird als »die List der Schwachen« beschrieben, als rettende Idee in Notwehrsituationen, aber auch als »innere Flucht« und »Opium der geringsten Anstrengung«. Laut Jankélévitch gibt es zwei Wege, mit der Lüge umzugehen: die schmerzhafte Aufrichtigkeit oder das Verschmelzen von Lüge und Wahrheit bis zur Ununterscheidbarkeit. Ironie bietet einen Ausweg aus der Verstrickung zwischen Lügner und Belogenen, da sie das Bewusstsein zur Innerlichkeit führt, während die Lüge ins Äußere zieht. Jankélévitchs Gedanken zur Lüge spiegeln seinen einzigartigen philosophischen Ansatz wider, der in der Tradition von Bergson und Simmel steht, aber eine eigene Lebensphilosophie verkörpert.

      Von der Lüge
    • 2015

      Musik spielt in Vladimir Jankélévitchs OEuvre nicht nur in ästhetischer, sondern auch in philosophischer Hinsicht eine entscheidende Rolle. Sie ist der Ausgangspunkt vieler seiner Überlegungen und Betrachtungen zu Fragen der Metaphysik und Ethik, weil allein sie dem »Unaussprechlichen« Ausdruck verleiht und das Leben, obwohl sie »nichts auszudrücken scheint«, paradoxerweise mit Sinn erfüllt — gerade dort, wo sie als Klangbild an seine Grenzen erinnert. Das Endliche wird durch sie ins Unendliche transzendiert. Ein halbes Jahrhundert vor Peter Sloterdijk, der Musik als ein »Zur-Welt-Kommen oder ein Die-Welt-Fliehen« definiert, hat Jankélévitch den Geist der Musik, Anfang und Ende, Geburt und Tod, das Auf und Ab des Ertönten sensibel studiert. „Satie und der Morgen“ gehört in eine Reihe von Essays über Komponisten, die Jankélévitch den Tageszeiten zugeordnet hat. Satie, der seine Werke selbst ironisch als »gothisch« bezeichnete, ist laut Jankélévitch eine Künstlererscheinung des Morgens: ob »Gymnopédies« oder »Gnossiennes«, ob »Danse gothiques« oder »Pièces froides«, ob »Rag-Time« oder »Messe des Pauvres«, in den unzeitgemäßen Rêverien des einsamen »Klavierspielers vom Montmatre« vernimmt Jankélévitch die Unschuld des Erwachens, eine »Scham des Gefühls«, auch eine ironische Absage an das Profane. 1957 in Paris erschienen, ist dieser erhellende Text zum ersten Mal nun auf Deutsch zu lesen.

      Satie und der Morgen
    • 2012

      Was unterscheidet die Ironie von der Komik oder vom Zynismus? Wie lässt sie sich überhaupt verstehen und bestimmen? Vladimir Jankélévitchs großer Text über die Ironie steht in der brillanten Tradition französischer Essayistik. Ungeheuer gelehrt, geht er dem Phänomen der Ironie in all seinen Facetten nach. Von Sokrates bis zur Romantik und zu Kierkegaard werden zentrale philosophische und literarische Behandlungen der Ironie durchmessen. Sie wird von Jankélévitch vom Zynismus oder der Albernheit unterschieden und als ein freudvoller, spielerischer Bewusstseinszustand aufgefasst. Dieser kann sich jedoch nur dann einstellen, wenn die »vitale Dringlichkeit« ( l'urgance vitale ), also die unmittelbare und die spielerische Distanz abbauende Nötigung von Instinkt, Trieb, Leid oder Krankheit, überwunden ist. Ironie ist für Jankélévitch eine Form der Erkenntnis und der Muße, die den Ernst des Lebens überschritten hat.

      Die Ironie
    • 2010

      Das Ich-weiß-nicht-was und das Beinahe-Nichts

      Band 1: »Manier und die Gelegenheit«<br>Band 2: »Das Verkennen. Das Missverständnis«<br>Band 3: »Willen zu Wollen«<br>Alle drei Bände in einem Band

      Durch sein gesamtes Werk zeigt sich Jankélévitch als der konsequenteste Denker des Todes, und weil man dieses Äußerste nicht »denken« kann, musste Jankélévitch nichts weniger als die ganze Philosophie neu denken. All die jahrhundertealten Disziplinen, von der Ontologie über die Ethik, die Moralphilosophie und die Ästhetik bis hin zur Theologie, wurden von Jankélévitch vom Horizont des Todes her in Frage gestellt und in diesem Licht geradezu neu erfunden. Eine Entsprechung des Todes im Alltag ist der »Augenblick«. In ihm kann eine Gegenwart des Undenkbaren begegnen, die in der extremsten Form als mystische Intuition wahrgenommen wird. In der alltäglichen Form begleiten das »Ich-weiß-nicht-was« und das »Beinahe-Nichts« den Augenblick. In diesem Band geht Jankélévitch also der Alltäglichkeit nach. Die drei Überschriften dafür lauten: »Die Manier und die Gelegenheit« – »Das Verkennen / Das Missverständnis« – »Der Wille zu wollen«.

      Das Ich-weiß-nicht-was und das Beinahe-Nichts
    • 2008

      Der Interviewband »Irgendwo im Unvollendeten« war eine der letzten Veröffentlichungen zu Lebzeiten Jankélévitchs. Geführt von Béatrice Berlowitz greift der Philosoph und Musikhistoriker hier im Gespräch viele der Themen auf, die er zuvor schon, etwa in der »Ersten Philosophie«, auf theoretischer Ebene behandelt hatte. Das Buch führt durch den Horizont des ständig widerstrebenden Denkens Vladimir Jankélévitchs. Wie bereits die »Vorlesungen über Moralphilosophie« (Turia + Kant 2007) vermittelt es auf lebendige Art und Weise, wie Jankélévitch die Welt der scheinbar fest gefügten Ansichten und Meinungen unterläuft, Zwischenräume auslotet und damit letztlich um den mystischen Kern des Daseins kreist. Bei Turia + Kant erschienen mehrere Titel des Autors.

      Irgendwo im Unvollendeten
    • 2007

      Jankélévitchs Vorlesung über Moral steht in enger Nachbarschaft zu seinem »Traktat der Tugenden«, der noch nicht ins Deutsche übersetzt wurde. In dem ersten und längeren Teil der Vorlesung legt Jankélévitch die Bedeutung der Zukunft für die Ethik dar, erst auf einigen wenigen Seiten zum Schluss erörtert er – das unterscheidet ihn vom gegenwärtigen Zeitgeist – eine Rehabilitierung der Vergangenheit in Form von Gedächtnisfeiern und als traditionsbildendes Element. Gegenüber dem zuletzt veröffentlichten schwierigen Text der »Ersten Philosophie« (Turia + Kant, 2005, 2006) zeichnet sich diese Vorlesungsmitschrift durch Klarheit und Eingängigkeit aus. In einem Anhang stellt die Herausgeberin Françoise Schwab kurze Abschnitte aus dem Gesamtwerk Jankélévitchs vor, die im Zusammenhang mit den einzelnen Schritten der Vorlesung stehen.

      Vorlesung über Moralphilosophie