Gloria Naylor war eine gefeierte afroamerikanische Romanautorin, deren Werke sich oft mit tief verwurzelten Problemen innerhalb der Schwarzen Gemeinschaft auseinandersetzten. Ihr literarischer Stil zeichnete sich durch tiefen Einblick in die Charakterpsychologie und einen flüssigen erzählerischen Ansatz aus. Durch ihre Romane und Essays erforschte sie Themen wie Identität, Gemeinschaft und die anhaltenden Auswirkungen von Rassismus und Klassenunterschieden. Ihre Schriften bieten den Lesern eine herausfordernde, aber lohnende Perspektive auf die Komplexität der menschlichen Erfahrung.
In "Linden Hills" leben die wohlhabenden Bewohner in eleganten Häusern, während Lester und Willie, zwei Freunde mit Geldproblemen, für sie arbeiten. Auf ihrem Weg begegnen sie dem geheimnisvollen Luther Nedeed und entdecken, wie der American Dream oft mit einem hohen Preis und schneidender Niedertracht einhergeht.
In New York werden die impulsive Ophelia Day und der nüchterne George zu einem ungleichen, aber glücklichen Paar. Zusammen reisen sie zu Ophelias Geburtsort Willow Springs, einer Insel vor der Küste Georgias und zwischen allen Staatsgrenzen. Hier verläuft das Leben und Sterben nach Gesetzen, die älter sind als Vernunft und christliche Religion. Als Ophelia erkrankt, beginnt für George ein verzweifeltes Rennen gegen die Zeit, und am Ende weiß er, daß er wider all seine Vernunft den Weg gehen muß, den nur Ophelias Großmutter Mama Day, die Frau mit dem Zweiten Gesicht, kennt. »Der Leser beendet die Lektüre fasziniert und erschreckt: Es sind die archaischen Mächte des Schicksals, die Gloria Naylor in diesem Roman beschwört.« SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
Gloria Naylor, die neben Toni Morrison und Alice Walker zu den bedeutenden afroamerikanischen Schriftstellerinnen gezählt wird, schildert in diesem Roman die tragischen, oft auch grotesken Schicksale schwarzer Männer und vor allem Frauen. Sie alle treffen sich in Baileys Café, wo es garantiert das schlechteste Essen und den miserabelsten Kaffee gibt. Und doch ist dieses traurige Café - ein geradezu mythischer Ort - ihre letzte Zuflucht.
Tropfende Rohre, quietschende Türen, kaputte Aufzüge. Brewster Place, das ist die Straße mit den Schlaglöchern und der Mauer am Ende, hinter der man die schicken Gegenden der amerikanischen Großstadt nur erahnen kann. Mattie Michael und Etta Johnson wohnen schon ewig hier, und sie wissen absolut alles, was in den Häusern der anderen so passiert. Kiswana Browne nervt mit ihren Black-Power-Parolen; Cora Lee kriegt in der Hoffnung auf morgen immer mehr Kinder, und die zwei Neuen irritieren die anderen mit ihren verstohlenen Zärtlichkeiten. Die Gerüchteküche brodelt und treibt den Geruch von Begierde und Fürsorge, von Hoffnung und Verzweiflung durch die Straße. Gloria Naylor erzählt furios und einfühlsam von diesen Frauen und mit ihnen von den schwarzen Frauen Amerikas.