Ivan Illich Bücher
Ivan Illich war ein österreichischer Philosoph und römisch-katholischer Priester, der als Kritiker zeitgenössischer westlicher Institutionen bekannt wurde. Seine Arbeit konzentrierte sich auf die Auswirkungen von Bildung, Medizin, Arbeit, Energieverbrauch und wirtschaftlicher Entwicklung auf Individuen und die Gesellschaft. Illich untersuchte, wie diese Institutionen oft die menschliche Autonomie einschränken und natürliche Lern- und Lebensweisen stören. Seine Schriften fordern eine radikale Neubewertung zentraler Aspekte des modernen Lebens und die Suche nach alternativen, weniger institutionalisierten Existenzformen.







In der heutigen Industriegesellschaft betrachten vor allem junge Menschen Gesundheit oft als selbstverständliches Gut, das immer verfügbar ist. Krankheitsrisiken scheinen in der unbestimmten Zukunft zu liegen. Diese Distanz zur Krankheit stellt die Effektivität der Gesundheitsbildung in Frage, da diese nur dann Wirkung zeigt, wenn ihre Konzepte im Alltag und in der Gesellschaft verankert sind. Verhaltensänderungen erfordern jedoch direkte Erfahrungen und eine unmittelbare Auseinandersetzung mit der Realität. Oftmals erleben Menschen gesundheitliche Beeinträchtigungen erst im Erwachsenenalter, was zwar die Motivation zur Auseinandersetzung mit Gesundheit fördert, jedoch häufig zu spät geschieht und meist nur individuelle Bemühungen sind. Es ist notwendig, die Vorstellung von Gesundheit als Besitz in ein Verständnis von Gesundheit als lebenslangem Prozess zu transformieren. Dies bedeutet, krankmachende Bedingungen und Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und darauf sinnvoll zu reagieren. Der internationale Kongress „Gesundheit in eigener Verantwortung - Medizin - Gesellschaft“, veranstaltet von der Stiftung Niedersachsen und der Unternehmer-Initiative Niedersachsen im September 1990 in Hannover, widmete sich diesem Anliegen.
In seinem erstmalig 1975 erschienen und jetzt um zwei Beiträge erweiterten Buch fordert Ivan Illich eine Begrenzung des Wachstums nicht nur aus ökologischen Gründen, sondern vor allem mit dem Ziel, den Menschen wieder zu einem autonomen Wesen werden zu lassen. Illich formulierte hier nicht nur erste Elemente einer allgemeinen Theorie der Industrialisierung, sondern legte zudem eine radikale Kritik der Institutionen und der Expertenzünfte vor.
In den Flüssen nördlich der Zukunft
Letzte Gespräche über Religion und Gesellschaft mit David Cayley
Die Nemesis der Medizin
Die Kritik der Medikalisierung des Lebens



