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Alejo Carpintero

    26. Dezember 1904 – 24. April 1980

    Alejo Carpentier war ein bedeutender kubanischer Romanautor, Essayist und Musikwissenschaftler, der die lateinamerikanische Literatur während ihrer "Boom"-Periode maßgeblich prägte. Seine Werke, die für ihre außergewöhnliche stilistische Raffinesse bekannt sind, untersuchen die komplexen Beziehungen zwischen dem europäischen und amerikanischen Kontinent, zwischen Realität und Mythos. Carpentier beschäftigte sich oft mit Themen wie Identität, Geschichte und der Suche nach einer authentischen Stimme in der Literatur. Seine meisterhafte Sprache und tiefen kulturellen Einblicke machen ihn zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der lateinamerikanischen Literatur.

    Alejo Carpintero
    Stegreif und Kunstgriffe
    Le sacre du printemps
    Barockkonzert
    Die Farben eines Kontinents
    Die Methode der Macht
    Barockkonzert
    • Beim Karneval in Venedig treffen die drei großen Barockmusiker Vivaldi, Scarlatti und Händel auf einen reichen mexikanischen Musikliebhaber und seinen Diener Filomeno. In einem Hospiz vereinigt sich die Karnevalsgesellschaft zu einem gewaltigen Konzert, das alle Stile abendländischer Musik durchprobiert und von einem Rhythmus begleitet wird, den Filomeno auf Kupferkesseln schlägt. Raum und Zeit geraten völlig durcheinander, als die illustre Gruppe ein Picknick am Grab von Strawinsky macht, Richard Wagner die letzte Ehre erweist, dessen Sarg auf dem Heimweg an ihnen vorbeizieht, und Louis Armstrongs Trompete ertönt ... Zuletzt erlebt der mexikanische Musikliebhaber die Uraufführung von Vivaldis Montezuma«, zu der seine Erzählungen und sein Kostüm den Komponisten inspiriert haben. Die historische Wirklichkeit der Eroberung Mexikos verwandelt in ein Märchen, in eine barocke Utopie. Alejo Carpentier wurde 1904 in Havanna geboren. Nach der Beteiligung an einem Aufstand gegen den Diktator Machado floh er in den zwanziger Jahren nach Paris, wo er mit den Surrealisten in Kontakt kam. 1939 kehrte er nach Havanna zurück und lehrte Musikgeschichte. Seit 1966 war er als Kulturattaché der kubanischen Botschaft wiederum in Paris, wo er 1980 starb.

      Barockkonzert
    • Der Diktator eines namenlosen lateinamerikanischen Landes verlebt seine Tage im Luxus der Pariser High Society. Doch als er von einem Putsch in seinem Heimatland erfährt, bricht er sofort auf und schlägt die Aufstände mithilfe des Militärs brutal nieder. Bei seiner Rückkehr nach Paris wird er überraschend kühl empfangen. Bilder seiner Gräueltaten kursieren bei sei-nen einflussreichen Freunden. Inzwischen ist der Erste Weltkrieg ausgebrochen und eine weitere Revolution zwingt den Diktator, den Ozean erneut zu überqueren. Die große Oper, die er seinen Untertanen beschwichtigend offeriert, endet im Tumult, der üppige Karneval gerät zum blutigen Spektakel. Während er mit marxistischen Kräften kämpft und langsam beginnt, in seinem eigenen Land Fuß zu fassen, versinkt Europa im Chaos. Carpentier erschafft ein kolossales, mitreißendes Fest des Erzählens, eine meisterhafte und beißende Satire der neuen Weltordnung. Alejo Carpentier wurde 1904 in Havanna geboren. Nach der Beteiligung an einem Aufstand gegen den Diktator Machado floh er in den zwanziger Jahren nach Paris, wo er mit den Surrealisten in Kontakt kam. 1939 kehrte er nach Havanna zurück und lehrte Musikgeschichte. Seit 1966 war er als Kulturattaché der kubanischen Botschaft wiederum in Paris, wo er 1980 starb.

      Die Methode der Macht
    • Ein Lateinamerikaner auf Reisen durch seinen Kontinent: Immer schon hat Alejo Carpentier die Faszination für Geschichte und Gegenwart des südlichen Amerika umgetrieben, und die hier versammelten frühen Essays, Artikel und Reden über die Musik der Karibik, seine Reisen ins Innere Venezuelas und nach Mexiko werden durch den kenntnisreichen, wißbegierigen Blick des kosmopolitischen Autors auf die Länder, die in den Augen der Europäer oft so exotisch anmuten, zu einer Entdeckungsreise. "Und diese Neue Welt", schreibt Carpentier, "erweist sich schließlich durch ihre Traditionen, ihr Erbe, durch das, was sie empfangen, sich angeeignet und anverwandelt hat, als ebenso alt und hoch entwickelt wie die übrigen Welten der ganzen Welt." §Ein Kontinent ist zu entdecken.

      Die Farben eines Kontinents
    • Barockkonzert, entstanden 1974, ist ein überaus anregender und vergnüglicher historisch- phantastischer Kurzroman des kubanischen Schriftstellers und Musikologen Alejo Carpentier (1904 1980). Ein Mexikaner, der zu Beginn des 18. Jahrhunderts nach Venedig reist, erlebt im Ospedale della Pietà eine ausgefallene "jam-session" mit Starbesetzung: Außer den siebzig Waisenmädchen des Orchesters wirken Vivaldi (Geige), Scarlatti (Cembalo) und Händel an der Orgel mit dazu des Mexikaners Diener, der schwarze Filomeno (Schlagzeug).

      Barockkonzert
    • Le sacre du printemps

      • 682 Seiten
      • 24 Lesestunden
      3,5(2)Abgeben

      Die russische Tänzerin Vera und der kubanische Architekt Enrique lernen sich während des Spanischen Bürgerkriegs kennen. Beide sind jung, haben aber bereits ein bewegtes Leben hinter sich. Vera ist als Kind reicher Kaufleute vor den Auswirkungen der Oktoberrevolution mit ihren Eltern nach London geflüchtet und hat sich später in Paris dem klassischen Tanz gewidmet. Enrique hat das dekadente Milieu seiner in Luxus und Ignoranz lebenden Familie verlassen müssen, als er nach einer Studentenrebellion gegen die Diktatur Machados über Mexiko nach Paris flüchtete. Die Temperamente und Welten, die aufeinanderprallen, könnten nicht unterschiedlicher sein. Dennoch beschließen sie ein gemeinsames Leben, das sie schließlich nach Kuba führt, wo sie die schwierigsten Prüfungen ihrer Existenz erwarten. Mit Carpentiers beiden Hauptgestalten, ihren Freunden und Geliebten durchmißt der Roman die ganze Skala menschlicher Erfahrungen und Empfindungen.

      Le sacre du printemps
    • Der historische Victor Hugues, Emissär der französischen Revolutionsregierung, bringt die Ideale der neuen Freiheit nach Guadeloupe: das Dekret zur Aufhebung der Sklaverei und, im Bug des Schiffes, die Guillotine. Von den beiden Instrumenten der Freiheit verwendet er bald nur mehr das zweite. Seine Mit- und späteren Gegenspieler sind erfundene Personen: junge, zunächst begeisterte, dann von der Revolution enttäuschte Menschen. Die Revolution frißt ihre Kinder. Dennoch hat, in dem scheinbar tödlichen Kreislauf, Geschichte stattgefunden und die Explosion in der Kathedrale, die Revolution, ihre wandelnde Kraft bewiesen. Dieser Jahrhundertroman ist ein moderner historischer Roman; sein indirekter Hinweis auf das Zeitgeschehen in Kuba ist unverkennbar.

      Explosion in der Kathedrale
    • Ein Musikwissenschaftler erhält den Auftrag, für die Sammlung der Universität bestimmte primitive Instrumente im venezolanischen Urwald aufzuspüren. Die Reise, die ihn für einige Wochen von unbefriedigender Tätigkeit und Ehe befreien soll, wird ihm, dem »modernen Sisyphos«, zur Befreiung schlechthin. Aus der Gegenwart der nordamerikanischen Großstadt gelangt er in immer kleiner werdenden Städten und Siedlungen Südamerikas zurück durch die Epochen der Vergangenheit in die vorgeschichtliche Frühzeit des Menschen, wie sie in einer verborgenen Stadt im Urwald lebendig ist. Die »wunderbare Wirklichkeit« erfaßt ihn auf dieser umgekehrten Bildungsreise aus der Zivilisation in die Natur. Er beginnt eine Umwertung aller Werte, lebt ohne Diktat der Zeit, im Rhythmus mit seinen Bedürfnissen. Fern der alten Welt, ihren krafllosen Ideen, an den magischen Quellen von Mythen und Musik, vermag er selbst wieder Musik zu schaffen. Doch er hat den Bruch mit der Zivilisation nur halbherzig vollzogen. Ohne Notwendigkeit, lediglich um seine dortigen Angelegenheiten zu regeln und dann endgültig in der Freiheit des Urwalds zu leben, kehrt er noch einmal zurück in die Weltstadt. Als er, wieder im Urwald, nach den Gefährten und Stätten des Glücks sucht, sind alle Spuren verwischt. »So endeten die Ferien des Sisyphos.«

      Die verlorenen Spuren
    • Der kubanische Romancier Alejo Carpentier (1904-1980) erzählt von den Sklavenaufständen auf den Antillen zu Zeiten der Französischen Revolution. Angeführt von Mackandal, einem Schwarzen, der die Gestalt verschiedener Tiere annehmen kann, kämpfen die Sklaven, ihnen voran der Vogel-Mensch Ti Noel, um ihre Freiheit; der Vernunft der Weißen stellen sie ihren Glauben an Wunder und Magie entgegen. Ausgehend von den historischen Ereignissen, schildert der Kosmopolit Alejo Carpentier facettenreich eine Welt, die ihre eigene Dimension, ihre eigene Vorstellungskraft hat - »eine Erweiterung der Kategorien der Wirklichkeit«.

      Das Reich von dieser Welt