Der Band enthält philosophische Aufsätze. Die ersten drei Beiträge reagieren auf neuere Versuche einer Rückkehr zu metaphysischen Denkformen. Die Aufsätze, die die pragmatische Wende in der Sprachanalyse nachvollziehen, entfalten den Begriff der kommunikativen Vernunft im Kontext zeitgenössischer Bedeutungs- und Handlungstheorien. Dasselbe Thema behandelt der siebte Beitrag aus größerer Distanz, und zwar in Auseinandersetzung mit den kontextualistischen Varianten einer heute dominierenden Vernunftkritik. In den beiden letzten Beiträgen werden zwei Fäden aus diesem Argumentationsgewebe aufgenommen und fortgesponnen: einmal geht es um das Problem der Unaussprechlichkeit des Individuellen, zum anderen um die Frage, warum philosophische Texte, ungeachtet ihres wesentlich rhetorischen Charakters, nicht in Literatur aufgehen.
Jürgen Habermas Bücher
Jürgen Habermas ist ein deutscher Soziologe und Philosoph, der in der Tradition der kritischen Theorie und des amerikanischen Pragmatismus steht. Sein Werk konzentriert sich auf die Grundlagen der Sozialtheorie und Erkenntnistheorie, die Analyse fortgeschrittener kapitalistischer Gesellschaften und der Demokratie, die Rechtsstaatlichkeit im sozial-evolutionären Kontext sowie auf die gegenwärtige Politik. Habermas' theoretisches System offenbart die Möglichkeit von Vernunft, Emanzipation und rational-kritischer Kommunikation, die in modernen Institutionen und der menschlichen Fähigkeit zur Deliberation und Verfolgung rationaler Interessen latent vorhanden sind.







Theorie und Praxis
Sozialphilosophische Studien
Die "Trilogie der Entgeisterung" erzählt von Menschen, die in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts immer noch und erst recht an den schönsten modernen Mythos glaubten: Das Leben ist ein Bildungsroman, wir können unsere Individualität entfalten, unseren Platz in der Gesellschaft finden und die Welt verbessern. Am Ende aber begreifen selbst die Klügsten: So sehr wir diese Idee auch lieben, alle unsere Erfahrungen sprechen dagegen. Was bleibt sind Gewalt und Lächerlichkeit. Und ein Staunen, das nicht mehr philosophisch ist. "I cant forget, but I don't remember what." (Leonard Cohen).
Im Sog der Technokratie
Kleine Politische Schriften XII
Seit 1980 versammeln die Bände der Reihe »Kleine politische Schriften« Analysen, Stellungnahmen und Zeitdiagnosen Jürgen Habermas‘. Titel wie »Die neue Unübersichtlichkeit« sind längst in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen. Im titelgebenden Aufsatz dieser Folge knüpft Habermas an seine viel beachteten europapolitischen Interventionen der letzten Jahre an. Angesichts der Gefahr, dass technokratische Eliten die Macht übernehmen und die Demokratie auf Marktkonformität zurechtstutzen könnten, plädiert er für grenzüberschreitende Solidarität. Neben Habermas‘ hochaktueller Heine-Preis-Rede enthält der Band Porträts von Denkern wie Martin Buber, Jan Philipp Reemtsma und Ralf Dahrendorf sowie einen Aufsatz, in dem der Philosoph sich mit der prägenden Rolle jüdischer Remigranten nach dem Zweiten Weltkrieg auseinandersetzt. Mit Band XII beschließt der Autor eine Buchreihe, die kaleidoskopisch Grundzüge einer intellektuellen Geschichte der Bundesrepublik widerspiegelt.
I. Die Lebenswelt als Raum der Gründe. 1. Von den Weltbildern zur Lebenswelt -- 2. Die Lebenswelt als Raum symbolisch verkörperter Gründe -- 3. Eine Hypothese zum gattungsgeschichtlichen Sinn des Ritus -- II. Nachmetaphysisches Denken. 4. Ein neues Interesse der Philosophie an Religion. Ein Interview von Eduardo Mendieta -- 5. Religion und nachmetaphysisches Denken. Eine Replik -- 6. Ein Symposion über Glauben und Wissen. Replik auf Einwände, Reaktion auf Anregungen -- III Politik und Religion. 7. "Das Politische" -- Der vernünftige Sinn eines zweifelhaften Erbstücks der Politischen Theologie -- 8. Das "gute Leben" eine "abscheuliche Phrase". Welche Bedeutung hat die religiöse Ethik des jungen Rawls für dessen Politische Theorie? -- 9. Rawls' Politischer Liberalismus. Replik auf die Wiederaufnahme einer Diskussion -- 10. Religion in der Öffentlichkeit der "postsäkularen" Gesellschaft.
Der Philosoph und Soziologe Jürgen Habermas feierte am 18. Juni 2009 seinen 80. Geburtstag und präsentierte zu diesem Anlass eine systematische Auswahl bedeutender Texte, darunter auch unveröffentlichte. Diese Sammlung offenbart den philosophischen Kern seines umfangreichen Schaffens. In den einleitenden Kapiteln zu jedem Band erläutert Habermas die zentralen Aspekte seines Denkens zu Themen wie Sprache, Wahrheit, Vernunft, Moral, Recht und Demokratie, die in Auseinandersetzung mit den Einzelwissenschaften entstanden sind. Die Bände ersetzen somit ungeschriebene philosophische Monographien und bieten einen tiefen Einblick in ein Denken, das die Geistesgeschichte der Gegenwart maßgeblich beeinflusst hat. Der erste Band thematisiert die sprachtheoretischen Grundlagen der Soziologie und umfasst Vorlesungen zur sprachtheoretischen Fundierung, Erklärungen zum kommunikativen Handeln sowie die Analyse von Handlungen, Sprechakten und sprachlich vermittelten Interaktionen. Des Weiteren werden die Individuierung durch Vergesellschaftung, Aspekte der Handlungsrationalität und die Unterscheidung zwischen rekonstruktiven und verstehenden Sozialwissenschaften behandelt. Abschließend wird ein Rückblick auf zwei Traditionen der Moderne geworfen.
Vom sinnlichen Eindruck zum symbolischen Ausdruck
Philosophische Essays
Wohin bewegen sich die Universitäten? In den Aufsätzen dieses Bandes kommentiert und analysiert Jürgen Habermas, einer der Mentoren der Universitätsreform, die Rolle der studentischen Protestbewegung. DVD Schüler und Studenten demonstrieren in Berlin: Dokumentation zur „deutschen Unruhe“ aus dem Jahr 1968.


