Bert Hellinger
16. Dezember 1925 – 19. September 2019
Bert Hellinger (bürgerlich Anton Hellinger; * 15. Dezember 1925 in Leimen; † 19. September 2019 in Bischofswiesen) war ein deutscher Buchautor, Psychoanalytiker und „Familientherapeut“. 1952 zum Priester geweiht, war er viele Jahre lang Leiter einer südafrikanischen Missionsschule. Ab den späten 1970er Jahren entwickelte er, unter Abwandlung von Methoden der systemischen Familientherapie, mit seiner Form der Familienaufstellung eine von ihm selbst als „Lebenshilfemethode“ bezeichnete Gruppenarbeit. Bei der Aufstellungsmethode nach Hellinger handelt es sich nicht um ein eigenständiges Verfahren der Psychotherapie. Das zugrunde liegende Konzept und Hellingers Umgang mit Klienten sind stark umstritten. Von zahlreichen Kritikern wurde Hellinger regelmäßig vorgeworfen, er wäre ein Scharlatan, da er über keine fundierte Ausbildung und niemals über eine kassenärztliche Zulassung verfügte, was heute als falsifiziert gilt.
Hellinger studierte Philosophie, Katholische Theologie und Pädagogik. 1952 erhielt er die Priesterweihe, anschließend arbeitete er bis 1968 als Leiter einer katholischen Missionsschule in Südafrika. Als Ordensmitglied der Kongregation der Mariannhiller Missionare führte Hellinger den Namen Suitbert, abgekürzt als „Bert“. Diesen Kurznamen behielt er auch nach seinem Ordensaustritt und der Niederlegung seines Priesteramtes 1971 bei. Anschließend ging er 1971 eine erste Ehe ein. Mit seiner zweiten Frau Maria-Sophie Hellinger-Erdödy zog er vorübergehend in eine Mietwohnung in der ehemaligen Kleinen Reichskanzlei in Stanggaß ein, einem Ortsteil von Bischofswiesen im Landkreis Berchtesgadener Land, wo sich einst Arbeitsräume Adolf Hitlers befunden hatten, was Kritik in der Presse auslöste.