Briefwechsel 1922-1976 und andere Dokumente
- 532 Seiten
- 19 Lesestunden







Das Buch gilt als kulturell bedeutend und ist Teil des Wissensfundaments unserer Zivilisation. Es wurde aus dem Originalwerk reproduziert und bleibt diesem so treu wie möglich. Leser finden originale Copyright-Vermerke, Bibliotheksstempel und andere Notationen, die den historischen Kontext und die Wertigkeit des Werkes unterstreichen.
Während in dem Band »Der Anfang der Philosophie« (UB 9495) vor allem ontologische und erkenntnistheoretische Probleme im frühgriechischen Denken diskutiert werden, behandelt Gadamer in »Der Anfang des Wissens« die naturphilosophischen Grundlagen, insbesondere aber das Werk des Heraklit. Auch in diesen Erörterungen erweisen sich die Vorzüge der hermeneutischen Methode des Autors, der hier den Vorläufern der modernen Wissenschaft auf der Spur ist.
Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik
Die zentrale Fragestellung des Buches ist das Verständnis und die geschichtliche Dimension des Verstehens. Gadamer thematisiert die Bedeutung von Vorurteilen und umreißt eine neue Theorie der Hermeneutik, die auf den Ideen bedeutender Philosophen wie Hegel und Heidegger basiert. Die preiswerte Studienausgabe von "Wahrheit und Methode" bietet eine korrigierte und durchgesehene Fassung des ursprünglich im Alter von 60 Jahren veröffentlichten Werkes. Gadamers freundlicher und sachlicher Stil lädt die Leser ein, sich mit komplexen philosophischen Themen auseinanderzusetzen.
Das Phänomen des Verstehens und der rechten Auslegung des Verstandenen ist nicht nur ein Spezialproblem der geisteswissenschaftlichen Methodenlehre. Es hat von alters her auch eine theologische und eine juristische Hermeneutik gegeben, die nicht so sehr wissenschaftstheoretischen Charakters waren, als vielmehr dem praktischen Verhalten des durch die Wissenschaft ausgebildeten Richters oder Pfarrers entsprachen und ihm dienten. So drängt das Problem der Hermeneutik schon von seinem geschichtlichen Ursprung her über die Grenzen hinaus, die durch den Methodenbegriff der modernen Wissenschaft gesetzt sind. Verstehen und Auslegen von Texten ist nicht nur ein Anliegen der Wissenschaft, sondern gehört offenbar zur menschlichen Welterfahrung insgesamt. Fazit: Auch 'Wahrheit und Methode' ist zum Lehrbuch geworden, nach strenger Betrachtung vielleicht zu dem einzigen dauerhaften, zu dem es die philosophische Literatur in Deutschland seit den zwanziger Jahren gebracht hat (FAZ)