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George Steiner

    23. April 1928 – 3. Februar 2020

    Francis George Steiner war ein Essayist, Romanautor, Philosoph, Literaturkritiker und Pädagoge. Über dreißig Jahre lang trug er zum The New Yorker bei und veröffentlichte mehr als zweihundert Rezensionen. Seine Schriften befassen sich oft mit tiefgreifenden Fragen der menschlichen Kultur, Sprache und Existenz und untersuchen die Beziehung zwischen Kunst und Ethik. Steiners Stil ist bekannt für seine intellektuelle Tiefe, seine reiche Sprache und seinen provokativen Ansatz zur Literaturkritik.

    George Steiner
    Ein langer Samstag
    Die Logokraten
    Die Antigonen
    Tolstoj oder Dostojewskij
    Im Raum der Stille
    Nach Babel
    • 2016

      Ein langer Samstag

      Ein Gespräch

      4,2(7)Abgeben

      George Steiner, der unnachgiebige Denker, polyglotte Intellektuelle und scharfzüngige Kritiker, gibt im Gespräch mit Laure Adler Einblick in sein Leben und Werk. Tief verwurzelt in der europäischen Kultur, wurde für den Sohn österreichischer Juden, die 1940 aus Paris nach New York flohen, eine Frage zum Angelpunkt seines Denkens: Wie konnte das zivilisierte, kultivierte Europa diese unvorstellbare Barbarei hervorbringen? Als die Kulturjournalistin Laure Adler in einem englischen Garten zum ersten Mal George Steiner begegnet, weiß sie noch nicht, dass sie einen sehr langen Nachmittag miteinander verbringen werden: Über mehrere Jahre treffen sie sich immer wieder, um ihr Gespräch fortzusetzen. Steiner, als einer der letzten Benjaminschen Flaneure, rekapituliert das zwanzigste Jahrhundert. Seine Eltern fliehen vor dem wachsenden Antisemitismus in Wien nach Paris, 1940 schafft die Familie es gerade noch rechtzeitig, Frankreich in Richtung New York zu verlassen. Steiners Denken ist von seiner Biographie beeinflusst: seine Liebe für Sprache genauso wie seine Verachtung für die großen Mythen des vergangenen Jahrhunderts, die Psychoanalyse, der Marxismus und der Strukturalismus. Aber Steiner begleitet seine Leser nicht nur bravourös durch die Gedankenwelt des zwanzigsten Jahrhunderts, immer wieder kehrt er zu seiner großen Liebe, der Musik, zurück, die für ihn Ausdruck purer Lebenslust ist.

      Ein langer Samstag
    • 2014
    • 2014

      Die Antigonen

      Geschichte und Gegenwart eines Mythos

      4,0(1)Abgeben

      »Die Antigone des Sophokles ist nicht ›irgendein‹ Text. Sie ist eines der bleibenden und kanonischen Dokumente in der Geschichte unseres philosophischen, literarischen und politischen Bewußtseins. Was in diesem Buch begonnen wird und in seinem Mittelpunkt steht, ist der Versuch einer Antwort auf die Frage, woher es wohl kommt, daß eine Handvoll altgriechischer Mythen noch immer unser Bewußtsein von uns selbst und von der Welt beherrscht und ihm lebendige Gestalt verleiht. Warum sind die ›Antigonen‹ wahrhaft éternelles, warum berühren sie die Gegenwart unmittelbar?« George Steiners Untersuchung einer mehr als zweitausendjährigen Geschichte des offenbar unvergänglichen Antigone-Stoffes, seiner inneren Konflikte und Adaptionen, führt von seinen Ursprüngen in der Antike über Hölderlins Neuschöpfung und seine fundamentale Bedeutung für die Philosophie Hegels und Kierkegaards bis zu den dichterischen Bearbeitungen und Deutungen in der Gegenwart.

      Die Antigonen
    • 2014

      Nach Babel

      Aspekte der Sprache und des Übersetzens

      »Diese überarbeitete Fassung von Nach Babel will Sprachphilosophen, Ideengeschichtler, Gelehrte auf dem Gebiet der Poetik, der Künste und der Musik, Linguisten und natürlich Übersetzer ansprechen. Aber sie bemüht sich auch um die Aufmerksamkeit und das Vergnügen allgemein interessierter Leser, vor allem jener, die die Sprache lieben und sie als maßgeblich für ihr Menschsein empfinden. Dieses Buch wendet sich an jeden, der weiß, daß Babel zugleich ein Desaster und – dies ist die Herkunft des Wortes Desaster – ein Sternenregen für die Menschheit war.« George Steiners Standardwerk von 1972 (in überarbeiteter Fassung 1992) erkennt Übersetzen als einen permanenten grundlegenden Akt menschlicher Verständigung. Es ist zugleich ein Plädoyer für die Vielgestalt der Sprachen, von denen eine jede ihren eigenen Zugang zur Welt und damit einen unersetzlichen Zugang zur Verfasstheit unserer Wirklichkeiten ermöglicht. Entstanden ist mit diesem Buch ein Versuch, die verschiedenen Gebiete der Rhetorik, der Literaturgeschichte und Literaturwissenschaft, der Linguistik und der Sprachphilosophie miteinander zu verknüpfen und in ihrer wechselseitigen Beeinflussung zu beleuchten. Ein solch systematischer, detaillierter Versuch, das Übersetzen im Kern jeglicher menschlichen Kommunikation anzusiedeln und zu erkunden, wurde bislang nicht unternommen.

      Nach Babel
    • 2014
    • 2014

      Sprache und Schweigen

      Essays über Sprache, Literatur und das Unmenschliche

      »Ein Schriftsteller kann das Thema, das ihn gefangen hält, nicht wählen; es wählt ihn. Meine ganze Arbeit dreht sich um die vordringliche Frage: Verflechten sich die Wurzeln des Unmenschlichen mit denen der Hochzivilisation?« George Steiners zuerst 1967 in englischer Sprache und dann 1969 in deutscher Übersetzung erschienene Essays über Sprache, Literatur und das Unmenschliche unternehmen nicht den Versuch, die Komplizenschaft von Massenmord und Gleichgültigkeit einerseits und Zivilisation andererseits abschließend zu behaupten. Aber Steiner stellt uns vor die Frage, ob nicht schon im klassischen Humanismus selbst, in dessen Neigung zur Abstraktion und zum ästhetischen Werturteil, ein radikales Versagen angelegt sei. Er argumentiert entlang der brutalen Faktizität des Nationalsozialismus und mit der besonderen Blickrichtung auf das innere Leben der deutschen Sprache – unerbittlich und fordernd, »daß die Hoffnung des Menschen auf den Menschen überprüft werde«.

      Sprache und Schweigen
    • 2011

      Denken und Dichten: beide sind sie Kinder der Sprache. Eine sehr lange Zeit hat es gebraucht, bevor sich aus orphischen Gesängen, rhapsodischen Fiktionen und schamanischen Analogien autonomes Denken kristallisierte. Doch so sehr, seit der griechischen Klassik, dieses Denken sich auf Abstraktion zuspitzte – über Jahrtausende blieb es gebunden an das uralte Erbe der Dichtung: an Rhythmus, Phrasierung, Klangfarbe und Intonation, an rhetorische Figuren, Bilder und Symbole. Eine Sprache der Sinnlichkeit, vibrierend von Bedeutung und innerer Bewegung: das ist die Ausdrucksform der größten Denker von Heraklit über Platon, Descartes und Spinoza, Hegel und Nietzsche hin zu Wittgenstein, Heidegger, Sartre. Umgekehrt drängt es die Dichter immer wieder zum gedanklichen System: Den großen Meistern und Meisterwerken solcher Synthese, der schönen Verschmelzung von Dichtung und Denken gilt Steiners neuer mit poetischem Schwung geschriebene philosophisch-historische Essay.

      Gedanken dichten
    • 2011

      Nach seinem großen Erfolg „Warum Denken traurig macht. Zehn (mögliche) Gründe“ legt George Steiner mit diesen Essays ein weiteres Werk bei Suhrkamp vor. Darin folgt der Meister des Lesens in literarisch-philosophischen Essays einem Zug glanzvoller Namen: Beckett und Brecht, Broch und Celan, Cioran und Canetti, Nabokov und Koestler, Kraus und Bernhard, Benjamin und Scholem, Céline, Simone Weil und Lévi-Strauss, um nur einige zu nennen. Die Mehrzahl von ihnen verbindet sich mit dem von Steiner selbst geprägten Begriff der ›Suhrkamp-Kultur‹. Geheimnis und Wunder, aber auch die Abgründe künstlerischer Schöpfung sind es, die den Kritiker anziehen. Unter seinem scharfen Blick können intellektuelle Masken durchaus fallen. Und doch ist George Steiner vor allem eines: ein Liebender. Versessen auf die Lektüre, auf den physiognomischen Klang der jeweils ganz eigenen Stimme, zieht er sie hinein in einen »Raum des Geistes, wo dieser seine Flügel öffnen kann: in die Stille« (Antoine de Saint-Exupéry). Nach den vielbesprochenen und erfolgreichen englischen, französischen und italienischen Ausgaben liegen George Steiners »Lektüren«, eine Auswahl seiner brillanten Essays für den „New Yorker“, nun endlich auch in deutscher Sprache vor.

      Im Raum der Stille
    • 2009

      George Steiner hat eine Kulturphilosophie von einzigartiger Vielfalt entwickelt: Der Bogen seines Denkens reicht von der Sprachphilosophie über die Literatur- und Philosophiegeschichte bis zur Religionsphilosophie. Dieser Band versammelt Aufsätze und Interviews, die sich mit dem Verhältnis von Mythos und Sprache, mit Walter Benjamin, Martin Heidegger, mit Fragen der Literaturkritik - und mit der Schlüsselrolle des Buches für unser Denken überhaupt beschäftigen. Ein eindrucksvoller Überblick, aber auch ein Angebot an Neugierige, die sein Werk erst kennenlernen wollen.

      Die Logokraten
    • 2007

      Im Laufe seines Lebens hat George Steiner ein Werk geschaffen, das alle Facetten der Kultur erschließt. In diesem großen Essay stellt Steiner nun eine Sammlung ungeschriebener Bücher vor, die sein reales Werk vervollständigen würden, aber aus unterschiedlichen Gründen nie geschrieben wurden. Da steht chinesische Wirtschaftsgeschichte neben einer Abhandlung über den Neid, eine Untersuchung des Eros neben einem bildungspolitischen Manifest. Das Universum des George Steiner erscheint in diesem Buch en miniature.

      Meine ungeschriebenen Bücher