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Léon Bloy

    11. Juli 1846 – 3. November 1917

    Léon Bloy war ein französischer Schriftsteller, dessen Werk tief in seinem katholischen Glauben und dem Streben nach dem Absoluten verwurzelt ist. Nach einer stürmischen Jugend, die von Hass auf die römisch-katholische Kirche geprägt war, erlebte er eine dramatische religiöse Bekehrung, die seinen literarischen Weg entscheidend prägte. Sein Schreiben spiegelt tiefe Hingabe wider und war oft von der Abhängigkeit von Almosen geprägt, was ihm den Spitznamen „der undankbare Bettler“ einbrachte. Trotz Kontroversen und Auseinandersetzungen mit der damaligen Literaturszene, die aus seinen radikalen Ansichten und scharfen Angriffen auf den Rationalismus resultierten, hinterließ Bloy durch sein Tagebuch und seine umfangreiche Korrespondenz ein bedeutendes Erbe.

    Léon Bloy
    Die Stimme die in der Wüste ruft
    Briefe an seine Braut
    Unliebsane Geschichten
    Auslegung der Gemeinplätze
    Blutschweiß
    Unliebsame Geschichten. Erzählungen. Vorw. v. Jorge L. Borges
    • 2019

      Diesseits von Gut und Böse

      Briefe, Tagebücher, Prosa

      Keiner erhob seine Stimme um die Jahrhundertwende so laut, grundsätzlich und genial wie dieser wütende, schnaubende, angriffslustige Katholik - eine der Schlüsselfiguren der Moderne. Sein Leben war ein einziger Kreuzweg aus Armut, Verachtung und Krankheit, und umso radikaler seine Forderung nach striktem Gehorsam im Dienst der Sache Gottes. Die Bedingungslosigkeit seiner Überzeugung und die Tiefe seiner Einlassungen machen diesen Ausnahmeliteraten zum schwarzen Kontrapunkt im bunten Treiben des Fin de Siècle und zeigen ihn als ewigen Unzeitgemäßen. Dem deutschen Leser war Léon Bloy bislang nur durch vereinzelte Ausgaben von Prosabänden zugänglich. Mit der vorliegenden thematisch geordneten Ausgabe wird erstmals der ganze Bloy in seiner gedanklichen Schärfe und tragischen Genialität sichtbar. Zahlreiche historische Illustrationen ergänzen dieses Standardwerk und machen es zu einem monströsen, in die Gegenwart irrlichternden Epochenkommentar.

      Diesseits von Gut und Böse
    • 2017

      Léon Bloy ist einer der ganz großen katholischen Autoren. Papst Franziskus zitiert in seiner Antrittsansprache ihn als einen Anwalt der Armen. In Deutschland ist Bloy noch zu entdecken, vor allem als geistlichen Schriftsteller von Rang. Diese Neuerscheinung im 100. Todesjahr von Léon Bloy ist eine zweisprachige Auswahl von Bloy-Zitaten, zusammengestellt, übersetzt und eingeleitet von einem der besten Kenner Bloys: Alexander Pschera. Dieses Buch bietet einen repräsentativen Querschnitt durch die Gedanken und Gebete des französischen Schriftstellers. Das Buch eignet sich als Lektüre wie auch zur Meditation. Schön illustriert vom französischen Künstler Francois-Xavier Boissoudy.

      Unterwegs mit ... Léon Bloy
    • 2017

      Die Ritterin des Todes (La chevalière de la mort) ist Léon Bloys erster literarischer Versuch. In der Form eines historischen Essays nähert er sich dem Schicksal Marie Antoinettes an und versucht, die Geheimnisse der Seele der französischen Königin zu ergründen. Spekulative Theologie und christliche Geschichtsschreibung verschmelzen in diesem faszinierenden Text zu einer gewagten Schau, die sich zu einer Apologie der Monarchie hin öffnet. Die beiden Essays Der Misthaufen aus Lilien und Der schwarze Prinz fügte Bloy in der Buchveröffentlichung 1896 dem Marie-Antoinette-Text an. Hier geht er dem Schicksal des Kronprätendenten Naundorff, der behauptete, der Sohn Ludwigs XVI. zu sein, und des Sohnes von Napoleon III. nach. Zusammen bilden diese beiden Skizzen einen Abgesang auf das französische Königtum von Gottesgnaden. Alle Texte liegen hier zum ersten Mal in deutscher Übersetzung vor. Alexander Pschera ist Autor und Übersetzer, dessen Arbeiten zu Léon Bloy und zum Renouveau catholique große Beachtung finden. Er schrieb die erste deutsche Monographie zu Bloy (2006) und übersetzte unter anderem den Erzählband Blutschweiß (2011). Pschera ist darüber hinaus Vorsitzender der Ernst und Friedrich Jünger Gesellschaft und gibt in dieser Funktion das Jahrbuch Jünger-Debatte im Klostermann Verlag heraus. Letzte Veröffentlichung: Charles Péguy, Das Geld (Berlin 2017).

      Marie Antoinette - Ritterin des Todes
    • 2011
    • 2009

      "Man wird mir vielleicht auch vorwerfen, dass es mir an Respekt gegenüber einem Verstorbenen fehlt. Wie Jules Vallès einst sagte: 'Der Tod ist keine Entschuldigung.'“1891: Bloy ist entsetzt über seinen Freund Huysmans. Nicht etwa, weil dieser letztendlich den zweifelhaften Verlockungen des Katholizismus erlegen ist. Er selbst ist ein sozialkritischer und streitbarer Vertreter des Christentums. Nein, Huysmans jüngster Roman Tief unten ist für ihn die in ihrer Bedeutungslosigkeit ungeheuerlichste Rhapsodie seiner Zeit. „Dieses Werk ist ein unerhörtes Durcheinander, das reinste Wirrwarr, ohne irgendeine Struktur, eine katastrophale Ansammlung von Dokumenten…“ Wie kommt es zu dieser wütenden Kritik? Raoul Vaneigem beleuchtet in seinem Vorwort die Hinter- und Untergründe: „Diesseits der Sprache“.

      Über das Grab von Huysmans
    • 2008

      Léon Bloy hat neben seinen Essais und Romanen ein riesiges Tagebuchwerk hinterlassen, das, wenn auch bisher wenig bekannt, ihn in die Reihe der großen Diaristen von Rousseau über Gide bis zu Ernst Jünger stellt. Hier liegt nun ein kluger Querschnitt vor, zum großen Teil erstmals auf Deutsch, der in die Welt des großen Hassers, Liebenden und zeitlebens zum Relativismus Unfähigen einführt. „… man muß nur seine Gaben sehen, die an das Wunder grenzen, Bloy ist ein Lügner, Schwindler, nervlich kaputt, Narr und Genie; wir grüssen den größten Pamphletisten, den die Welt seit jenen fernen Tagen gesehen hat, als die Propheten hart und zornig die Laster des jüdischen Volkes geißelten.“ Victor Méric „Was jetzt wohl in der unsichtbaren Welt geschieht?“ Léon Bloy

      Tagebücher
    • 2007

      Léon Bloys Geschichten sind bissig, polemisch und psychologisch fesselnd. Er zeigt den vorbildlichen Charakter seiner Protagonisten, um dann durch unerwartete Wendungen ihre dunklen Seiten zu enthüllen. Jorge Luis Borges lobt Bloys Meisterschaft im „Schwarzen Humor“.

      Unliebsame Geschichten. Erzählungen. Vorw. v. Jorge L. Borges
    • 1998

      Léon Bloy, 1846 in Périgueux geboren, hat ein umfangreiches Werk hinterlassen. Sein Leben war gezeichnet von Mißerfolgen, Demütigungen und katastrophaler Armut. Ihr hat er große Teile seines schriftstellerischen Werkes gewidmet. Léon Bloy, der kein linker Agitator wurde, sondern ein religiöser Extremist, zählt heute zu den Klassikern der französischen Moderne. Er starb 1917 in Bourg-la-Reine. „Das Blut der Armen“ hat die Funktion des Armen und Leidenden und des Reichen in der Verdichtung des Geldes, des „Blutes der Armen“, zum Thema. In den Spiegelungen von literarisch-essayistischen Szenen läßt Bloy die Wirklichkeit der Armut glühen. In „Die Sprache Gottes“ geht es um die lateinische Sprache, der er in der Auseinandersetzung mit Remy de Gourmonts Arbeit über das „Latin mystique“ numinosen Charakters zuweist. Léon Bloy sah das Universum als eine Art göttlicher Geheimschrift, wo jedes menschliche Wesen ein Wort ist, ein Buchstabe oder ein Interpunktionszeichen. Bloy, Sammler des Hasses, malte mit düsteren Farben, die an die Träume Goyas und Quevedos erinnern. Es war nicht nur ein terroristischer Autor. Jorge Luis Borges Ich warte auf die Kosaken und den Heiligen Geist. Léon Bloy

      Das Blut der Armen
    • 1995

      Herausgegeben, übersetzt und annotiert von Hans-Horst Henschen, bietet die verbesserte und erweiterte Auflage der deutschen Erstausgabe eines Hauptwerks von Bloy eine bereinigte und verbesserte Textfassung. Diese enthält ein instruktives Nachwort des Herausgebers sowie Texte und Übersetzungen von Walter Benjamin. Bloy definiert den Bürger als jemanden, der seine Denkfähigkeit nicht nutzt, und sein Projekt zielt darauf ab, den „Schwachköpfen“ und „Idioten“ dieser Zeit die Sprache zu entreißen. Die geschickte Übertragung von Hans-Horst Henschen vermeidet analytische Schematisierungen angesichts formelhafter Wendungen. Bloys Verfahren deckt kollektive Verlogenheit in scheinbar untadeligen Begriffen auf. Eine unterhaltsame Demaskierungsvariante besteht darin, amoralische Geschichten zu erzählen und alltägliche Maximen so lange mit Lasterhaftem zu beladen, bis sie platzen. Zudem wird die Kunst des Schmähens als eine der wirkungsvollsten Techniken zur sprachlichen Reanimation der Gemeinplätze eingesetzt. Durch diese Methode gelingt es Bloy, den süßen Phrasen der Selbstgerechtigkeit eine bittere Wahrheit beizumischen, die die Plappermäuler zum Schweigen bringt.

      Auslegung der Gemeinplätze