Ein mörderischer Dialog unter Brüdern als deutsche Sezierstunde: erschütternd, schonungslos, abgründig. Normans verzweifelte Liebe zum Vater Hans Frank, Hitlers Generalgouverneur in Polen, der in Nürnberg hingerichtet worden ist, lässt seinen Bruder Niklas nicht los. Sie ringen um die Wahrheit von Gefühlen, die Macht der Verdrängung und die Frage: Wie überlebe ich es, das Kind des „Schlächters von Polen“ zu sein? Nach Büchern gegen seinen Vater und seine Mutter gelingt Niklas Frank nun ein düsteres doku-mentarisches Kammerspiel über seinen alkoholkranken Lieblingsbruder, über sich und über ihr Verhältnis zum Vater. Der eine verteidigt ihn trotz Scham und Schmerz, der andere verachtet und hasst ihn. Tief dringt Niklas in Normans Seelenleben und Erinnerungen ein, martert ihn mit Briefen der Familie und Dokumenten, die er ein Leben lang gesammelt hat. Unnachgiebig zerlegt er Normans widersprüchliche Wahrheiten und verzweifelte Abwehrkämpfe um sein Bild des Vaters. Ein bislang einzigartiger Versuch, den Massenmord an den Juden als familiäres Erbe zu verarbeiten.
Niklas Frank Bücher
Niklas Frank ist ein deutscher Autor und Journalist, der für seine unerschrockene Auseinandersetzung mit der Verstrickung seines Vaters in die Verbrechen der Nazis bekannt ist. Sein Werk setzt sich mit dem dunklen Erbe der Vergangenheit auseinander und befasst sich mit Themen wie vererbter Schuld und der Verantwortung, sich unbequemen historischen Wahrheiten zu stellen. Mit seinen Schriften fordert Frank die Leser heraus, sich mit der Komplexität individueller Rechenschaftspflicht im Kontext staatlich sanktionierter Gewalt auseinanderzusetzen. Sein Journalismus und sein schriftstellerisches Schaffen sind ein eindrucksvolles Zeugnis für die andauernden Auswirkungen historischer Ereignisse auf persönliche und familiäre Hinterlassenschaften.







Zum Ausrotten wieder bereit?
Wir deutschen Antisemiten – und was uns blüht
Ob Terrorismus wie in Halle und Hagen, ob Angriffe auf Synagogen oder Gewalt gegen jüdische Menschen: Wir müssen endlich anerkennen, was da in uns existiert. Der Antisemitismus kriecht derzeit wieder aus allen Löchern der deutschen Gesellschaft, weil wir nichtjüdischen Deutschen ihn nie als Teil von uns gesehen und bekämpft haben. Allein 2022 gab es über 1.500 Straftaten gegen Juden und jüdische Einrichtungen – mehr als 5 pro Tag! Niklas Frank sammelt Belege, interviewt Menschen und macht seiner Fassungslosigkeit Luft: Wir Deutschen sind immer noch wackere Antisemiten, und Deutschland ist wieder ein Land, wo Juden um Leib und Leben fürchten müssen. Geben wir dies endlich zu! Denn sonst schaffen wir es nie, diese furchtbare Seite in uns wirklich zu ändern. Es darf nicht sein, dass 90 Jahre nach der „Machtergreifung“ Juden und Jüdinnen immer noch die Sündenböcke unserer Krisen, Ängste und Aggressionen sind. Es kommen zu Wort: Jaron Engelmayer, Felix Klein, Jörg Lauster, Meron Mendel, Robert Schindel, Volker Schlöndorff, Eva Umlauf und Michael Wolfssohn.
Anhand zahlloser Akten erzählt Niklas Frank empörende, aber auch absurd komische Fälle voller Lug und Trug aus der Zeit der Entnazifizierung zwischen 1945 und 1951. Dreist verkauften damals Mitglieder und Nutznießer der NSDAP die Spruchkammern für dumm und retteten sich ohne Reue ins demokratische Deutschland. Frank gewährt uns großartige Einblicke in den giftig-süßen Beginn der bundesdeutschen Demokratie und erschreckende in den Alltag des „Dritten Reichs“. Böse analysiert er, dass ein direkter Weg von damals zum heutigen Verhalten der schweigenden Mehrheit der Deutschen führt. Ein Buch zum Staunen, wütend werden und zum bitteren Lachen. Neben Prominenten wie Lina Heydrich, Oskar von Hindenburg, Emmi Göring, Winifred Wagner und anderen interessiert sich Frank vor allem für die vielen unbekannten Nazis, die das unmenschliche System gestützt und bejubelt haben, ihre Mitmenschen denunzierten, bei der Judenverfolgung wegsahen und sich bei den Mächtigen anbiederten. Plötzlich mussten sie für ihre Gesinnung geradestehen und entwickelten erstmals Mut – den Mut zur Feigheit.
Niklas Franks unversöhnliche Abrechnung mit seinem Vater, Hitlers treuem Gefolgsmann und einstigem Generalgouverneur von Polen, ist eins der wichtigsten Dokumente über das Trauma des Nationalsozialismus. Die schonungslose Auseinandersetzung mit seiner „Nazi-Mutter“ vervollständigt nun das Bild und beschreibt voller Emotionen den Konflikt der „Täterkinder“ mit ihren Eltern.
Reichtum aus dem Hinterhalt: Das erschröckliche und geheime Leben der Heckenreiter und Wegelagerer
Der Vater
- 312 Seiten
- 11 Lesestunden
Eine Vergangenheitsbewältigung besonderer Art ist diese Abrechnung eines Sohns mit seinem Vater. Der Vater, Hans Frank, Rechtsanwalt von Beruf, begabt, aber bald verlottert, wird 1933 als>>alter Kämpfer<<ministrabel, erst Justizminister, 1939 dann Generalgouverneur Restpolens, wo er mit seiner ebenso raffgierigen Frau Polen und Juden ausplündert, während in den Vernichtungslagern um ihn herum systematisch die Endlösung praktiziert wird. 1945 setzt er sich mit seiner Beute nach Oberbayern ab, wird von den Amerikanern gefasst und im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess zum Tode durch den Strang verurteilt. Der Sohn, Niklas Frank, wurde von seiner Mutter in pietätvollem Gedanken an den feinsinnigen Vater erzogen. Erst allmählich erkennt er in vollem Umfang, dass Hans Frank einer der schlimmsten NS-Verbrecher gewesen ist. Sein Buch ist eine ebenso wüst-erbitterte wie schmerzende Abrechnung mit dem Vater, die Katharsis eines Unschuldigen, der sich dennoch beschuldigt fühlt.
Auf in die Diktatur!
Die Auferstehung meines Nazi-Vaters in der deutschen Gesellschaft. Ein Wutanfall von Niklas Frank
Niklas Frank ist der Sohn von Hans Frank, dem "Schlächter von Polen" und Hitlers "Generalgouverneur" im besetzten Polen. Er erkennt in Rhetorik und Verhalten heutiger Politiker erschreckende Parallelen zur NS-Zeit. Der Hass, die Empathielosigkeit und der menschenverachtende Humor der Nationalsozialisten finden sich heute wieder in der AfD, aber auch bei Vertretern anderer Parteien. Frank warnt: "Jetzt tauchen wieder Väter von meines Vaters Art auf, die mein Hirn vergiften wollen." Nicht nur bei von Storch, die an der grünen Grenze den Zutritt von Frauen und Kindern mit Waffengewalt verhindern will, und Gauland, der die Migrationsbeauftragte Aydan Özoğuz "in Anatolien entsorgen" möchte, auch bei einem Innenminister, der empfiehlt, Richter sollten immer auch im Blick haben, dass ihre Entscheidungen dem Rechtsempfinden der Bevölkerung entsprechen, kommt dem Autor die blanke Wut hoch. "Wir wissen genau, dass mangelnde Zivilcourage, fehlendes Mitgefühl und verabscheute Toleranz zu Diktatur und Vernichtungslagern führen. Wer trotzdem mit Parteien oder Politikern sympathisiert, die offen demokratiefeindlich sind, macht sich mitschuldig. Denn nur Demokratie kann Menschlichkeit garantieren."
Meine Familie und ihr Henker
Der Schlächter von Polen, sein Nürnberger Prozess und das Trauma der Verdrängung
Hans Frank, genannt "Der Schlächter von Polen", war Angeklagter im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess, wo Tag für Tag die entsetzlichsten NS-Verbrechen gegen die Menschlichkeit verhandelt wurden. Am 1. Oktober 1946 verurteilte das Gericht ihn zum Tod durch den Strang. Plötzlich waren die Franks herausgerissen aus Reichtum und Selbstherrlichkeit, in Armut und Verachtung gestürzt. Wie ging die Familie damit um? Und wie ging der daran Hauptschuldige Hans Frank damit um? Erstmals wird durch seinen Sohn Niklas die private Seite dieses Prozesses aufgezeigt, der die Weltgerichtsbarkeit auf eine neue Stufe stellte. Dieses Buch enthält den einzigartigen Briefverkehr zwischen der Gefängniszelle 15 in Nürnberg und den "Lieben daheim". Es zeigt der Welt, wie verlogen, sentimental, berechnend, kalt, grausig, aber auch liebevoll, verzweifelt, grotesk und auf schaurige Weise komisch Hans, Brigitte und ihre gemeinsamen fünf Kinder, dazu Omas, Opas und sonstige Verwandte mit den Folgen des Holocausts umgingen – und ihn verdrängten. Für Niklas Frank, das jüngste Kind, war der Tod seines Vaters am Galgen ein Lebenselixier: "Er konnte mir mein Hirn nicht mehr vergiften!"
Dreizehn Liebesbriefe
…oder die gefährliche Reise eines alten Herrn mit der frechen Enkelin zu den Großen Lieben seines Lebens
Bernd Axers Idee, als 70-Jähriger noch einmal die zwölf Großen Lieben seines Lebens besuchen zu wollen, ist allein schon ziemlich absurd. Dass er es dann tatsächlich tut und mit seiner rotzfrechen 18-jährigen Enkelin Hannah die inzwischen alten Damen überfällt, ist schlicht verrückt. Oder weise? Niklas Frank, berüchtigt durch die Trilogie über seine Nazi-Familie und die wütende Abrechnung mit der Entnazifizierung, schrieb zur eigenen Erholung mit dem Roman „Dreizehn Liebesbriefe“ eine ebenso humorvolle wie tückische Liebeserklärung an die Liebe, überstreut mit mindestens einem Pfund erinnerungsseliger Melancholie.
Frühe Förderung innerhalb der Familie
Das kindliche Lernen in der familiären Lernumwelt: ein Überblick
- 47 Seiten
- 2 Lesestunden
Frank Niklas setzt sich in diesem essential mit dem spannenden Themenfeld der familiären Lernumwelt auseinander. Der Autor fasst alles Wichtige zur Förderung früher mathematischer und schriftsprachlicher Kompetenzen innerhalb der Familie einfach und kompakt zusammen. So zeigt er, dass Würfelspiele und Vorlesen bereits ein guter Start, aber bei Weitem noch nicht alles sind. Eine anregungsreiche und positive familiäre Lernumwelt für die eigenen Kinder zu gestalten, gelingt nicht einfach so nebenbei. Aber es ist auch nicht allzu schwierig, die eigenen Kinder zu unterstützen – und viel wichtiger: Es kann richtig Spaß machen.
