Im Zeitalter der Massenmedien und Konsumorientierung gewinnen philosophische Überlegungen zur Massenkultur neues Gewicht. Theodor W. Adorno und Max Horkheimer sprachen in ihrer »Dialektik der Aufklärung« bereits 1940 von einer ›Kulturindustrie‹. Diese deformiere Kultur zu einer weicheren Form totaler Unterdrückung. Es lohnt sich, »Kulturindustrie. Aufklärung als Massenbetrug«, ein zentrales Kapitel der »Dialektik der Aufklärung«, in diesem Licht neu zu lesen.
Max Horkheimer Reihenfolge der Bücher
Max Horkheimer war eine Schlüsselfigur der Frankfurter Schule, einer Gruppe von Denkern, die sich der Kritik der modernen Gesellschaft widmeten. Seine Arbeit, insbesondere im gemeinsamen Werk mit Theodor Adorno, befasst sich mit den dunkleren Seiten der Aufklärung und der Vernunft. Horkheimer untersuchte, wie die Werkzeuge der Moderne sich gegen die Menschheit wenden können, und hinterließ ein bleibendes Erbe für die kritische Theorie. Sein Ansatz betont die Notwendigkeit, Machtstrukturen und Ideologien, die unsere Welt prägen, ständig zu hinterfragen.

![Notizen 1950 [neunzehnhundertfünfzig] bis 1969 [neunzehnhundertneunundsechzig] und Dämmerung](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/50848633.jpg)





- 2015
- 1987
Die Studien über Autorität und Familie sind neben der Zeitschrift für Sozialforschung das wichtigste kollektive Werk des frühen Frankfurter Instituts für Sozialforschung. Sie wurden zum Grundlagenwerk der Familiensoziologie und begründeten die empirische Sozialforschung im deutschsprachigen Raum. Horkheimers Programm einer Durchdringung von Empirie mit materialistischer Theorie wird in ihnen paradigmatisch an der Familie als zentraler Instanz der Sozialisation durchgeführt. Die Studien umfassen drei Abteilungen. In der ersten Abteilung umreißen Horkheimer, Fromm und Marcuse in großen theoretischen Entwürfen die allgemeine kulturtheoretische, die sozialpsychologische und die ideengeschichtliche Dimension des Verhältnisses von Autorität und Familie. Die zweite Abteilung dokumentiert die empirischen Untersuchungen des Instituts. Dabei werden nicht nur die Ergebnisse der einzelnen Erhebungen etwa bei Arbeitern und Angestellten, bei Jugendlichen oder bei Arbeitslosen dargelegt, sondern immer auch die angewandten Methoden ausgewiesen und die verfolgten Ziele erläutert. Die dritte Abteilung enthält verschiedene Einzelstudien und Literaturberichte. 'Es ist ein Verdienst des zu Klampen Verlages, die 'Studien' nach über 50 Jahren erneut geschlossen (und somit ihren ursprünglichen Zusammenhang wiederherstellend) vorgelegt zu haben.' Deutsche Zeitschrift für Philosophie Das Buch ist 'ebenso solide wie ansprechend gestaltet'. Merkur
- 1985
Band 1 der ›Gesammelten Schriften‹ enthält früheste Texte – überwiegend Novellen und tagebuchartige Aufzeichnungen – , die Horkheimer während des Ersten Weltkriegs verfaßte. Horkheimer selbst hat noch kurz vor seinem Tode die Wiederveröffentlichung dieser Schriften befürwortet und ihre Anordnung autorisiert. Literarisch sind die Novellen dem Jugendstil und dem Expressionismus verpflichtet, jedoch werden auch schon, trotz Sinnlichkeit und Fabulierlust, die didaktischen Züge des späteren Werks in ihnen kenntlich. Die Texte entstanden zu einer Zeit, da Horkheimer noch nicht an ein Studium geschweige an eine akademische Karriere dachte. Seine philosophische Bildung war höchst fragmentarisch, die Form der wissenschaftlichen Abhandlung stand ihm noch nicht zur Verfügung. Um so erstaunlicher ist, wie ausgeprägt sich bereits hier die für die Kritische Theorie kennzeichnende geistige Spannung zeigt: radikale Kritik an den bestehenden sozialen Verhältnissen, aber Pessimismus und Trauer in bezug auf die Welt als Ganzes. Schon für den jungen Horkheimer löste sich diese Spannung jedoch nicht in einer bequemen, weil folgenlosen Skepsis, sondern in der von Schopenhauer übernommenen Forderung, »wider das unbarmherzige Ewige dem Zeitlichen beizustehen«.
- 1984
- 1974
- 1974
Dieses Buch ist ein Schlüsselwerk der philosophischen Zeitdiagnostik und bietet eine eindringliche Analyse der Selbstzerstörungskräfte der modernen Gesellschaft. Besonders im ersten Teil, der die 1947 unter dem Titel Eclipse of Reason veröffentlichten Vorlesungen an der Columbia University zugrunde liegt, wird die verhängnisvolle Eigendynamik des wissenschaftlich-technischen Fortschritts untersucht. Horkheimer zeigt auf, wie die extremen Mittel des Fortschritts beginnen, den ursprünglichen Zweck – die Selbstverwirklichung des Menschen – zu untergraben. Er analysiert den dominierenden Begriff von Vernunft in unserem Zeitalter und verfolgt die geschichtlichen Phasen, in denen die subjektive, instrumentelle Auffassung der Vernunft die objektive überlagert. Während die große europäische Philosophie Vernunft als eine Kraft betrachtet, die Realität prägt und menschliches Handeln bestimmt, verliert das moderne Denken zunehmend die Fähigkeit, die Vernünftigkeit der Zwecke neben der Effektivität der Mittel zu beurteilen. Der zweite Teil des Buches umfasst Vorträge und Aufzeichnungen, die nach Horkheimers Rückkehr nach Deutschland entstanden sind. Diese Reflexionen zu aktuellen philosophischen und gesellschaftlichen Problemen zeugen von einer wachsenden Beunruhigung über die Gefahr, dass die perfektionierte technisch-wissenschaftliche Zivilisation in überrationalisiertem Irrationalismus verloren gehen könnte.