Mit „Nichts als Himmel“ kehrt Peter Henisch an seinen Sehnsuchtsort San Vito zurück, in die versteckte Wohnung unter den Dächern der italienischen Kleinstadt. Für den Musiker Paul Spielmann, der vor Pandemie und Lebenskrise aus Wien flüchtet, wird sie zum Refugium. Abends auf seiner Terrasse kommt Paul zur Ruhe, er beginnt Wolkenmetamorphosen und Vogelschwarmflüge zu fotografieren, bis plötzlich ein Mann über die Dächer kommt, einer der Clandestini, der Flüchtlinge aus Afrika, gegen die die rechte Hetze in Italien immer lauter wird. „Gimme shelter“, fleht der Mann, und Paul nimmt ihn auf und hilft ihm. Und schon wird er hineingezogen in einen Strudel aus zwiespältigen Gefühlen, politischer Stimmungsmache – und in die wachsende Freundschaft mit Abdallah …
Peter Henisch Reihenfolge der Bücher
Peter Henisch ist ein österreichischer Autor, dessen Werk sich häufig persönlichen und historischen Themen widmet, insbesondere den komplexen Beziehungen zwischen Vätern und Söhnen und der Suche nach Identität im Kontext der Vergangenheit. Sein literarischer Stil zeichnet sich durch tiefe Introspektion und poetische Sprache aus. Henisch untersucht, wie persönliche Erzählungen mit breiteren gesellschaftlichen und historischen Ereignissen verknüpft sein können, und bietet den Lesern tiefgründige Reflexionen über Erinnerung, Trauma und Erbe. Seine Schriften enthüllen oft die subtilen Nuancen der menschlichen Psyche und generationenübergreifende Muster.







- 2023
- 2021
Der Jahrhundertroman
- 288 Seiten
- 11 Lesestunden
Als Buchhändler war der alte Herr Roch stets von Büchern umgeben, nun hat er selbst einen „Jahrhundertroman“ geschrieben. Es soll darin um Literatur gehen – von Musil und Roth bis zu Bachmann und Handke. In Geschichten, in denen der Möglichkeitssinn die Wirklichkeit oft ausblendet. Die Studentin Lisa, Kellnerin in Rochs Stammcafé, soll das Manuskript für ihn abtippen. Da sie Rochs Schrift nicht lesen kann, will er ihr diktieren, doch alles ist heillos durcheinandergekommen. Zwischen dem alten Mann, der voller Geschichten steckt, und der jungen Frau, die ihm nicht alles glaubt, entwickelt sich eine ambivalente Beziehung. Doch Lisa hat auch andere Sorgen: Ihre Freundin Semira soll abgeschoben werden. Kann Rochs Bücherlager ihr Zuflucht bieten?
- 2018
Der Autor Paul Spielmann, der auf einer Bank im Park sitzt und schreibt, ist irritiert. Wer ist der Mensch, der plötzlich auftaucht und ihm zu nahe rückt? Bildet sich der doch tatsächlich ein, dass es in Spielmanns Roman „Steins Paranoia“ um ihn geht. Er heißt Max Stein, wie der Protagonist, und anscheinend gibt es auch Parallelen zwischen seiner Geschichte und der im Roman. Am nächsten Tag setzt sich Spielmann auf eine andere Bank, wird den Quälgeist aber nicht los. Als er beschließt, ab sofort zu Hause zu arbeiten, beginnt Stein, Spielmanns Entführung vorzubereiten. Spielerisch wechselt Peter Henisch die Ebenen zwischen Fakten und Fiktion, zwischen Leben und Literatur, wie das nur ein ganz großer Erzähler kann.
- 2016
Ein Kind lehnt am Fenster, neben ihm, auf dem Fensterbrett, sitzt eine Katze. Sie ist die erste in seinem Leben. Das Fenster ist eines von vielen, aus denen es schauen wird, doch hier erwacht sein Bewusstsein. Der Autor nimmt uns in diesem Buch mit in seine Kindheit im Wien der Nachkriegszeit. Dass es zu verträumt ist, das hört das Kind nicht selten. Das Träumen ist eine Eigenschaft, die sich der Schriftsteller Peter Henisch bewahrt hat, und bis heute ist er auch ein Katzenfreund geblieben. Die Katzen, die sein Leben begleitet haben, und die Fenster, aus denen er die Welt betrachtet hat, bilden den Rahmen für diese Autobiographie, in der Henisch kunstvoll persönliche Geschichte mit Zeitgeschichte verknüpft.
- 2013
Italien 1944: Kurz vor Kriegsende landet in San Vito in der Toskana ein amerikanischer Soldat mit seinem Fallschirm mitten in einem malerischen Renaissancegarten, ausgerechnet unter dem Fenster der englischen Gouvernante, die ihn vor den deutschen Besatzern versteckt. Das ist die Geschichte von Mortimer und Miss Molly, eine Liebesgeschichte. Jedenfalls der Anfang davon, wie sie knapp dreißig Jahre später ein alter Amerikaner erzählt, als er Julia und Marco kennenlernt, die es nach San Vito verschlagen hat. Am nächsten Morgen ist er verschwunden. Und so beginnt das junge Paar, die Geschichte der beiden für sich selbst fortzuspinnen. Ein Roman aus Österreich über die Magie des Erzählens.
- 2013
Außenseiter aus Passion
Texte zu Politik, Literatur und Gesellschaft (1972-2013)
- 441 Seiten
- 16 Lesestunden
Peter Henisch ist vor allem als Romancier bekannt, mit über 20 Titeln, darunter Werke wie die Kleine Figur meines Vaters und Großes Finale für Novak. Seit 40 Jahren äußert er sich in Essays, Feuilletonbeiträgen und Kolumnen zu aktuellen Fragen und politischen Missständen. Für Henisch sind Literatur und Politik untrennbar; er sieht es als seine Aufgabe, die Literatur nicht in einen Elfenbeinturm zu verbannen. Karl-Markus Gauß beschreibt seinen kritischen Ansatz als differenziert, da Henisch sich der Routine der Empörung entzieht und stattdessen geduldig die zugrunde liegenden Missstände untersucht. Anlässlich seines 70. Geburtstags wird eine repräsentative Sammlung seiner Werke veröffentlicht, die nahezu hundert Texte umfasst und in sechs Unterkapitel gegliedert ist. Diese reichen von politischen Beiträgen über literarische Reflexionen bis hin zu Momentaufnahmen und Interviews. Walter Famler, der ein Nachwort verfasst hat, hebt hervor, dass Henischs Status als kritischer Intellektueller von einer empathischen Melancholie geprägt ist und er sich als passionierter Außenseiter positioniert, während andere zu zynischen Insidern geworden sind.
- 2011
Großes Finale für Novak
- 295 Seiten
- 11 Lesestunden
Ein Roman mit Knalleffekt und voll leiser Ironie: komisch, tragisch, furios! Novak entdeckt die Welt der großen Gefühle spät und ausgerechnet im Krankenhaus. Weil ihm sein Zimmergenosse Nacht für Nacht den Schlaf raubt, leiht ihm die indonesische Krankenschwester Manuela ihren Walkman samt Kassetten und infiziert ihn so mit ihrer Liebe zur Oper. Aus dem Krankenhaus entlassen, findet er nicht so recht in sein gewohntes, gewöhnliches Leben zurück. Manuela hat ihm die Ohren geöffnet, allerdings auch für die Zumutungen des lärmenden Alltags, für Rasenmäher, Pressluftbohrer und seine Frau Herta. Während er weiter seinem Laster frönt und Opern hört, vermutet sie hinter seiner Leidenschaft die Liebe zu einer anderen Frau. So falsch liegt sie damit auch nicht. Doch Manuela ist plötzlich verschwunden. War sie nur ein Trugbild auf der Bühne von Novaks späten Träumen? Oder hat Herta etwas mit ihrem stillen Abgang zu tun? Das Finale ist auch ohne sie große Oper: grausam dramatisch.
- 2009
Eine Heils- und Unheilsgeschichte Ob sie will oder nicht: Barbara ist fasziniert von Mischa, dem merkwürdigen Mitreisenden mit den erstaunlichen Bibelkenntnissen. Während die Literaturkritikerin in Israel nur Urlaub machen will, sucht Mischa dort die Antwort auf dringliche Fragen. Nach der Landung in Tel Aviv verlieren sie einander aus den Augen. Doch als Barbara heimkehrt, erwartet sie eine Reihe von Briefen, in denen Mischa von seiner Reise auf den Spuren Jesu erzählt. Die Lektüre wird zu einer Erkundungsfahrt durch Gegenwart und biblische Vergangenheit, Fantasie und mögliche Realität, und die Atheistin Barbara schwankt zwischen wachsender Zuneigung für diesen seltsamen Menschen und Abwehr gegen die von ihm ausgehende »spirituelle Belästigung«.
- 2007
Eine sehr kleine Frau
- 286 Seiten
- 11 Lesestunden
Mit einprägsamen Bildern erinnert sich Peter Henisch in diesem großen Roman an jene Frau, von der er gelernt hat, was sein weiteres Leben prägen sollte: das Erzählen. 1945 hörte Paul Spielmann auf Spaziergängen durch das zerbombte Wien Geschichten von seiner Großmutter, und nun, Jahrzehnte danach, nimmt er den Faden wieder auf und sucht nach ihrer eigenen Geschichte. Peter Henisch setzt sich hier, mehr als dreißig Jahre nach „Die kleine Figur meines Vaters,“ noch einmal mit seiner Familiengeschichte auseinander - ein Buch, das bleiben wird.
- 2005
Ein Mann, ein Mädchen, ein gestohlenes Auto: die Geschichte einer abenteuerlichen Fahrt quer durch Italien Josef Urban will nichts als davon, da kommt ihm das Auto, in dem der Schlüssel steckt, gerade recht. Auf dem Rücksitz allerdings schläft ein Mädchen. Sie schließt sich jedoch Urbans Flucht an und bald erreichen sie zusammen Italien. Josef ? ndet immer mehr Gefallen an der Fahrt und seiner jungen Begleiterin. Aber er kann nicht umhin, sich auch für sie verantwortlich zu fühlen; eine im Prinzip undankbare Rolle, zumal sie nicht leicht von der des absurd Liebenden zu trennen ist.Peter Henisch erzählt die Geschichte einer unerwarteten Begegnung, die zur Obsession wird. Ein Roadmovie, das sich kreuz und quer durch die Literaturlandschaft bewegt und mit tragikomischer Konsequenz auf sein Ziel zusteuert: dem Finale vor dem Fresko der Madonna del Parto, der schwangeren Madonna.






