Constance, attraktiv, ungebunden, einem Abenteuer nicht abgeneigt, wird überfallen und verschleppt – im Auftrag des französischen Geheimdienstes: Sie soll die Schlüsselrolle in einer riskanten Mission spielen. Ziel: die Destabilisierung Nordkoreas. Constance erweist sich als Idealbesetzung und läuft in Pjöngjang als Geliebte eines hochrangigen Funktionärs zur Hochform auf. Doch als ihre Entführer plötzlich versuchen, ihr zur Flucht zu verhelfen, läuft alles aus dem Ruder. Einige Verfolgungsjagden und Schießereien später weiß niemand mehr, wer hier welche Strippen zieht und warum. „Unsere Frau in Pjöngjang“ ist in jeder Zeile beides: Agentenroman und dessen Unterwanderung – und vor allem ein grandioses Spiel.
Jean Echenoz Reihenfolge der Bücher
Jean Echenoz ist ein herausragender französischer Romanautor, dessen Werke, die häufig ins Englische übersetzt werden, sich durch einen einzigartigen stilistischen Ansatz auszeichnen. Sein Schreiben ist geprägt von Eleganz und scharfer Beobachtung der menschlichen Natur. In seinen Erzählungen erforscht Echenoz verschiedene Aspekte der Existenz mit einer Leichtigkeit und Verspieltheit. Seine Fähigkeit, die Essenz von Charakteren und Situationen einzufangen, macht ihn zu einer unverwechselbaren Stimme in der zeitgenössischen französischen Literatur.







- 2017
- 2016
Nach seinem hochgelobten Roman „14“ legt Jean Echenoz, der eleganteste und subversivste Autor der Gegenwartsliteratur in Frankreich, nun funkelnde, hochkonzentrierte Kurzprosa vor. Der alte Lord Nelson pflanzt eigenhändig Eichen, er, der stets unter Seekrankheit litt, möchte sicherstellen: Seine letzte Ruhestätte soll nicht das Meer sein. In einem Schnapsfass wird dereinst sein Leichnam an Land geschafft werden. Dieses Heldenleben auf sagenhaften sechs Seiten ist der Auftakt der sieben Texte, die an sieben Erzählorten spielen – von Suffolk über das antike Babylon bis zu Le Bourget, einem Vorort von Paris. Sie eint der unverwechselbare Echenoz’sche Ton und die Aura von Nonchalance und Ironie, die alle Texte seine umgibt.
- 2014
14
- 128 Seiten
- 5 Lesestunden
Frankreich, 1914: Ein idyllischer Sommertag, Anthime radelt durch die sonnenbeschienene Vendée. Er hört die Sturmglocken läuten, das Signal für die allgemeine Mobilmachung. Mit der alle gerechnet haben, nur nicht an einem Samstag, dem 1. August. Echenoz erzählt vier Kriegsjahre im Zeitraffer: Fünf Männer ziehen in den Krieg, eine schwangere Frau wartet auf die Rückkehr von zweien von ihnen. Bleibt zu erfahren, ob sie wiederkommen. Und wann. Und in welchem Zustand. Der Erste Weltkrieg ist heute nicht mehr mit traditionellen Mitteln darstellbar – Echenoz als Meister der Romansubversion zeigt, wie es anders gelingt.
- 2012
Gregor erfand nahezu alles, was das 20. Jahrhundert prägen sollte, kam aber meistens zu früh. Den »Stromkrieg« gegen Edison gewann er allerdings: der von ihm entwickelte Wechselstrom ließ sich besser transportieren als Edisons Gleichstrom. Doch seine fixe Idee, Energie drahtlos bis in die letzten Winkel der Erde zu übertragen, fand in der Wirtschaft wenig Anklang. Er verarmte, vereinsamte, wurde wunderlich. 1943 verstarb der serbischstämmige Erfinder und Elektroingenieur Nikola Tesla, aus dessen Leben Jean Echenoz höchst fiktionale Funken schlägt.
- 2009
Er hasst den Sport, aber er hat keine andere Wahl. Bei einem Wettkampf im „Reichsprotektorat“ wird sein Talent als Läufer entdeckt; er ist siebzehn. Auf der ersten Meisterschaft nach dem Krieg läuft er zwei Landesrekorde. Sein Laufstil lässt zu wünschen übrig, aber er ist sein eigener Coach, trainiert mit schwerem Schuhwerk, hängt sich Gewichte ans Bein und erfindet den Endspurt. Auf der ersten Nachkriegsolympiade in London holt er Gold für die CSSR. Er wird zum Leutnant befördert. Vier Jahre später, in Helsinki, dreimal Gold. Die Welt jubelt ihm zu. Er hält acht Weltrekorde. Er wird zum Hauptmann befördert. Und läuft immer in Rot, der Farbe der proletarischen Revolution: Er ist zur Symbolfigur für den Erfolg des realen Sozialismus geworden. Nur einmal stand er auf der „falschen“ Seite: Im „Prager Frühling“, als er auf dem Wenzelsplatz von einem Panzer herab die sowjetischen Soldaten aufforderte, nach Hause zurückzukehren. Er wird für acht Jahre in ein Uranbergwerk verbannt, darf nach Prag zurück aber wenn er, zur Müllabfuhr relegiert, hinter einem Karren durch die Vorortstraßen läuft, jubelt ihm die Bevölkerung immer noch zu. Die atemberaubende Karriere des Langstreckenläufers Emil Zatopek ist zwischen zwei historische Daten gespannt: die Besetzung seiner Heimat 1939 durch die Deutschen und der Einmarsch der Russen 1968, der dem „Prager Frühling“ ein Ende machte. Und wie nebenher gerät Echenoz der kleine Roman, den er aus Zatopeks Leben spinnt, zu einer bestürzenden Parabel der Diktatur.
- 2007
Mit 60 Hemden, 20 Paar Schuhen und 75 Krawatten reist Maurice Ravel 1928 auf dem Transatlantikdampfer France nach New York. Vier Monate bespielt er die berühmtesten Konzerthallen Amerikas, feiert mit Gershwin Geburtstag, besucht Chaplin in Hollywood und kehrt nach Frankreich zurück. In Luxuszügen setzt er seine Reisen fort, raucht viel, schläft schlecht, komponiert en passant den »Boléro« und für Paul Wittgenstein das Konzert »Für die linke Hand«. Mondän sind die Empfänge, die man ihm bereitet, doch bleibt der kauzige Dandy immer für sich, bis ihm die Welt aus den Fugen gerät.
- 2005
- 2004
Georges Chave, Privatdetektiv, ein Mann, der wie Humphrey Bogart redet, ist hinter einer Frau her, die wie Angie Dickinson aussieht. 'Cherokee' heißt eine seltene Platte von Charlie Parker, die der Held verliehen und nicht zurückbekommen hat. Die Suche nach diesem Fetisch verquickt sich mit Nachforschungen nach dem Erben des Vermögens einer ausgestorbenen Familie und mit der Fahndung nach dem gestohlenen Papagei Morgan, der wiederum Auskunft geben soll über den Verbleib einer schönen Frau. Ein wirbelndes Karussell der Verfolgung durch das nächtliche Paris nimmt seinen Lauf.
- 2004
Jean Echenoz Am Piano Roman Max Delmarc, der erfolgreiche 50-jährige Pianist, hat noch 22 Tage zu leben. Aber für jeden großen Künstler gibt es ein Leben nach dem Tod, und war Maxens Leben selbst nicht eher die Hölle? Diese tägliche Angst vor dem gefräßigen Rachen des Pianos, täglich nur im Alkohol zu ertränken, und auf die Bühne musste er von Bernie, seinem Aufpasser, förmlich gestoßen werden, bevor er sein Publikum verzauberte. Ein Leben, ganz der Kunst gewidmet, ist wie eine Schattenexistenz, in der Frauen, beispielsweise, nur als Fantome auftreten. wie Rose, die unerreichbare Liebe vom Konservatorium, die Max noch dreißig Jahre später in einer entgegenkommenden Metro zu erkennen glaubt. (Aber versuchen Sie mal, jemanden mit der Metro zu verfolgen.) Nach einem nächtlichen Überfall landet Max im Purgatorium (vulgo: einem großstädtischen Krankenhaus), und das Urteil wird gesprochen, gegen das keine Berufung möglich ist: Entlassung in ein neues Leben in einer paradiesischen Parklandschaft oder – wie für Max – in der „städtischen Zone“, die Paris nicht unähnlich sieht und die wir Lebenden auch Hölle nennen. Nachdem Echenoz die Muster des Abenteuer- (Die großen Blondinen) und Liebesromans (Ich gehe jetzt) unterlaufen hat, spielt er in Am Piano mit dem Übernatürlichen und dem Künstlerroman – wie eine verschobene Antwort auf Gaillys Abend im Club.
- 2002
Gloria Stella, einst Star des Pariser Show-Business und wegen Totschlags im Gefängnis, ist nach ihrer Entlassung verschwunden. Ein Filmproduzent und seine Assistentin suchen sie für ein TV-Feature. Detektive verfolgen sie, während sie in gefährliche Geschäfte verwickelt wird. Der Roman vereint Abenteuer, Krimi und literarischen Comic mit einem überraschenden Happy End.