Emergenz
- 320 Seiten
- 12 Lesestunden
Wolfgang Isers Standardwerk zeigt historisch wie systematisch das Fiktive und das Imaginäre als Konstitutionsbedingungen von Literatur auf. Im Hintergrund steht die Frage, inwieweit das Fiktive und das Imaginäre Kennzeichen anthropologischer Disponiertheiten sind, durch die eine Einsicht in die Fiktionsbedürftigkeit des Menschen gewonnen werden kann. Wolfgang Iser versteht Literatur als einen Spiegel der anthropologischen Ausrüstung. In diesem Buch bietet er eine Grundlegung dieses Verständnisses, die weder aus der Kulturanthropologie noch aus der philosophischen Anthropologie allein zu gewinnen ist.
Ein literarischer Text entfaltet seine Wirkung erst dadurch, dass er gelesen wird. Er ist ein Wirkungspotential, das nur durch eine im Lesevorgang stattfindende Interaktion zwischen Text und Leser entfaltet wird. Iser geht von diesem neuen Modell aus und entwickelt eine systematische und didaktische Theorie ästhetischer Wirkung, die nicht nur Verarbeitungsprozesse erklärt, die Literatur im Leser auslöst, sondern auch individuelle Sinnvollzüge des Lesens sowie solcher der Interpretation fundiert. Interessenten: Studenten der Allgemeinen Literaturwissenschaft sowie der Einzelfächer: Germanistik, Anglistik, Romanistik, Sprachwissenschaft und Philosophie.