Gérard Genettes Buch Métalepse aus dem Jahre 2004 erscheint hier erstmals in deutscher Übersetzung. Seitdem Genette in den 1970er Jahren den Begriff Metalepse als einen narratologischen Begriff eingeführt hat, hat der Begriff eine bemerkenswerte Verbreitung erfahren. Die narratologische Beschäftigung mit den verschiedenen Formen der Ebenenvermischung und hierarchischen Grenzverletzungen hat sich zu einem breit aufgefächerten Forschungsfeld ausgeweitet. Denn das Phänomen gibt es nicht nur in der erzählenden Literatur, sondern ebenso im Film, im Theater und in der Populärkultur, in der Werbung, im Videoclip, in der Kinder- und Jugendliteratur. Genette geht es in seiner Reise durch die vielfältige Welt metaleptischer Phänomene weniger darum, Ordnung zu schaffen als darum, die Möglichkeiten der Metalepse anhand von immer neuen Beispielen auszukundschaften und den Blick für sie zu schärfen. Und so geht es von der Odyssee bis zu Woody Allen, von Chateaubriand bis Cortázar, von Molière bis Jean Giono, von Nabokov bis Dallas. Je weiter wir dem Gedankengang dieses Buches folgen, umso deutlicher zeichnet sich ab, dass die Metalepse allgegenwärtig ist – dass sie nicht nur gleichursprünglich mit der Fiktion ist, sondern auch unablässig in unser Leben eindringt.
Gérard Genette Reihenfolge der Bücher
Genette trug maßgeblich zur Wiederbelebung eines reichen Vokabulars rhetorischer Begriffe wie Trope und Metonymie in der Literaturkritik bei. Seine grundlegende Arbeit zur Erzähltheorie, insbesondere "Narrative Discourse: An Essay in Method", hat die Art und Weise, wie wir Geschichten analysieren, maßgeblich geprägt. Durch seine mehrteilige Reihe "Figures" und seine Trilogie zur textuellen Transzendenz schuf er kritische Rahmenbedingungen, die bis heute nachhallen. Obwohl seine Arbeit oft in Sekundäranalysen diskutiert und nicht isoliert untersucht wird, sind Konzepte wie 'Paratext' und 'Hypotext', die aus seiner Forschung hervorgegangen sind, zu verbreiteten Werkzeugen der literarischen Interpretation geworden.







- 2018
- 1996
Mimologiken
Reise nach Kratylien
Mimologiken zeichnet ausgehend vom Platonischen Dialog Kratylos die Theoriegeschichte einer „natürlichen Beziehung“ zwischen Sprache und Natur nach, die bis in die Gegenwart reicht.
- 1993
Palimpseste : die Literatur auf zweiter Stufe
- 537 Seiten
- 19 Lesestunden
Gérard Genette ist einer der wichtigsten französischen Literaturtheoretiker, seine Bücher gehören zum Kanon der Literaturtheorie. So auch Palimpseste, das sich dem komplexen Spiel der Resonanz der Texte untereinander widmet.
- 1989
Genettes Interesse gilt den Elementen, die zwar zum Buch, nicht aber zum „Werk“ gehören. Seine Studie ist eine regelrechte Kulturgeschichte des Buches.