Auch eine Faust war einmal eine offene Hand. Gedichte
- 126 Seiten
- 5 Lesestunden
Yehuda Amichai gilt als Israels herausragendster moderner Dichter, der für seine bahnbrechende Verwendung der Umgangssprache Hebräisch in der Verskunst gefeiert wird. Sein Werk verwebt persönliche Erfahrungen, historischen Kontext und tiefgründige existenzielle Fragen und erforscht Themen wie Glauben, Liebe und die Komplexität des Lebens in einer sich verändernden Welt. Amichais unverwechselbare Stimme verbindet das Intime mit dem Universellen und schafft Poesie, die sowohl zutiefst lyrisch als auch schonungslos ehrlich ist. Sein bedeutender Beitrag zur zeitgenössischen hebräischen Literatur findet weltweit Anklang bei den Lesern.







„Dieser große, formal innovative Roman gehört zu den aufregendsten Werken der hebräischen Literatur der letzten Jahrzehnte“, so urteilte das „New York Times Magazine“ über Jehuda Amichais 1963 erschienenen Roman. Er erzählt die Geschichte des jungen Jerusalemer Archäologen Joel, der während eines Sommers mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird. In einem Traum trifft er seine Jugendfreundin Ruth, die im KZ ermordet wurde, und erkennt, dass es an der Zeit ist, seine Vergangenheit zu ergründen. Joel sehnt sich nach seiner Kindheit in dem deutschen Städtchen Weinburg und verspürt gleichzeitig den Drang zur Rache an den Verantwortlichen für die Judendeportationen während des Naziregimes. Während er überlegt, nach Weinburg zu reisen, raten ihm Freunde, in Jerusalem zu bleiben und neue Impulse in einer Liebesaffäre zu suchen. Die Grenzen zwischen Realität und Imagination verschwimmen, als Joel eine leidenschaftliche Beziehung mit der amerikanischen Ärztin Patricia eingeht. Sein Alter ego hingegen begibt sich auf den Weg nach Weinburg, einer Stadt, die halb zerstört, halb wiederaufgebaut, eine surreale Kulisse für seine Rückkehr zur Vergangenheit bietet. Die Erzählung wechselt zwischen verschiedenen Schauplätzen und Perspektiven und verdeutlicht, dass die Vergangenheit nur bewältigt werden kann, indem man sie in die Gegenwart integriert.
Jehuda Amichai: "Wie schön sind deine Zelte, Jakob". Gedichte. Aus dem Hebräischen übersetzt von Alisa Stadler. Ausgewählt von Simon Werle. Nachwort von Christoph Meckel. Piper Verlag, München 1988. 167 S., geb., 26,- DM
Israel in all seinen Facetten hat Jehuda Amichai eine poetische Stimme gegeben. 1924 in eine fromme jüdische Familie hineingeboren, floh er 1935 ins damalige Palästina. Die Familie zog nach Jerusalem. Jehuda Amichais Lebensweg prägt die Grundmotive seines Werkes: die jüdische Tradition, die traumatische Erfahrung des Nationalsozialismus, seine doppelte Identität als Jude und Deutscher, sein Schreiben zwischen dem Deutschen und Hebräischen. Die beiden Städte, in denen er lebte: Würzburg und Jerusalem, die Geschichte und Gegenwart. Jehuda Amichais Bücher wurden in alle Weltsprachen übersetzt. Er starb im September 2000 in Jerusalem.
Ausgew. von Werle, Simon Mit e. Nachw. von Meckel, Christoph 168 S. Neuausgabe.
Yehuda Amichai was first brought to attention in this country by his inclusion in Modern Poetry in Translation (1965). The magazine's editors, Daniel Weissbort and Ted Hughes, here provide a selection of Amichai's poetry translated by various hands, placing his achievements alongside those other Eastern European poets with whom he was first introduced - Zbigniew Herbert, Miroslav Holub, Vasko Popa, Czeslaw Milosz and Andrei Voznesensky - while demonstrating what makes his own talent so unique.In Ted Hughes's words, Amichai was 'the poet whose books I still open most often, most often take on a journey, most often return to when the whole business of writing anything natural, real and satisfying, seems impossible. And that after thirty years of feeling the same way about him. The effect his poetry has on me is to give me my own life - to open it up somehow, to make it available to me afresh, to uncover all kinds of riches in every moment of it, and to free me from my mental prisons'.
A leading Israeli poet shares his thoughts about childhood, history, love, war, mercy, death, loneliness, and heritage
Výber z poézie významného izraelského básnika.