Israel in all seinen Facetten hat Jehuda Amichai eine poetische Stimme gegeben. 1924 in eine fromme jüdische Familie hineingeboren, floh er 1935 ins damalige Palästina. Die Familie zog nach Jerusalem. Jehuda Amichais Lebensweg prägt die Grundmotive seines Werkes: die jüdische Tradition, die traumatische Erfahrung des Nationalsozialismus, seine doppelte Identität als Jude und Deutscher, sein Schreiben zwischen dem Deutschen und Hebräischen. Die beiden Städte, in denen er lebte: Würzburg und Jerusalem, die Geschichte und Gegenwart. Jehuda Amichais Bücher wurden in alle Weltsprachen übersetzt. Er starb im September 2000 in Jerusalem.
Jehuda Amichai Reihenfolge der Bücher
Yehuda Amichai gilt als Israels herausragendster moderner Dichter, der für seine bahnbrechende Verwendung der Umgangssprache Hebräisch in der Verskunst gefeiert wird. Sein Werk verwebt persönliche Erfahrungen, historischen Kontext und tiefgründige existenzielle Fragen und erforscht Themen wie Glauben, Liebe und die Komplexität des Lebens in einer sich verändernden Welt. Amichais unverwechselbare Stimme verbindet das Intime mit dem Universellen und schafft Poesie, die sowohl zutiefst lyrisch als auch schonungslos ehrlich ist. Sein bedeutender Beitrag zur zeitgenössischen hebräischen Literatur findet weltweit Anklang bei den Lesern.







- 2023
- 2018
Jehuda Amichai, mehrfach für den Literaturnobelpreis nominiert, ist einer der bedeutendsten Lyriker der Gegenwart. Geprägt von der europäischen Moderne und der jüdischen Tradition reicht seine Dichtung von klassischen Formen bis zu modernen Strukturen. Sie kontrastiert biblische Zitate und Figuren mit der individuellen Erfahrung des heutigen Menschen und spricht die großen Themen an: Liebe, Eros, Verlust, Vertreibung und Krieg. Getränkt mit den Schrecken der Shoah und den vielen Kriegen, an denen er selbst teilgenommen hat, ist seine Lyrik ein Bollwerk gegen falsches Heldentum und ein Plädoyer für Menschlichkeit.
- 2018
Zwischen Würzburg und Jerusalem
Gedichte von Jehuda Amichai
Jehuda Amichai, 1924 als Ludwig Pfeuffer in Würzburg geboren, musste mit zwölf Jahren vor den Nationalsozialisten nach Palästina fliehen und gilt heute als einer der großen Lyriker des Zwanzigsten Jahrhunderts. Die zahlreichen Bezüge zu seiner Geburtsstadt, Deutschland und Europa, hat Prof. H. D. Amadé Esperer, ein ausgewiesener Amichai-Kenner, in Amichais Gedichten aufgespürt und aus dem Neuhebräischen übersetzt. Die Zusammenführung dieser thematisch zwischen Orient und Okzident oszillierenden Gedichte ließ eine Art lyrischer Biografi e entstehen, die bedeutsame Stationen in Amichais Leben nachzeichnet und aus der so gewonnenen Perspektive überraschende Einblicke in sein poetisches Universum gewährt.
- 1998
Amichais Erzählungen sind geprägt von Subjektivität und sprachlicher Dichte. Seine Figuren streben nach Liebe und Leben und kämpfen gegen den Tod. Seine Geschichten, von persönlichen Erlebnissen bis hin zu Krieg, zeichnen eine heimliche Chronik Israels.
- 1998
Zeit. Gedichte
- 67 Seiten
- 3 Lesestunden
- 1994
Auch eine Faust war einmal eine offene Hand. Gedichte
- 126 Seiten
- 5 Lesestunden
- 1992
„Dieser große, formal innovative Roman gehört zu den aufregendsten Werken der hebräischen Literatur der letzten Jahrzehnte“, so urteilte das „New York Times Magazine“ enthusiastisch über Jehuda Amichais in Israel bereits 1963 erschienenen Roman. Er erzählt, einen Sommer lang, die Geschichte des jungen Jerusalemer Archäologen Joel. In einem Traum begegnet Joel seiner Jugendfreundin Ruth, die im KZ ermordet worden war, und ihm wird klar, dass der Zeitpunkt gekommen ist, seine Vergangenheit, Schicht für Schicht, zu ergründen. Da ist einerseits die Sehnsucht nach der Kindheit in dem romantischen deutschen Städtchen Weinburg, gleichzeitig ist es aber auch der Drang, Rache zu üben an den während des Naziregimes für die Judendeportationen Verantwortlichen. Während Joel schon fast entschlossen ist, an den Ort der Kindheit zu fahren, raten ihm seine Freunde, in Jerusalem zu bleiben und vielleicht in einer Liebesaffäre neue Impulse zu finden... Von nun an vermischen sich Wirklichkeit und Imagination: Tatsächlich verliert sich Joel in einer heftigen, „unvernünftigen“ Leidenschaft mit der amerikanischen Ärztin Patricia; sein Alter ego jedoch nähert sich Weinburg, der Stadt, die, halb noch zerstört, halb wiederaufgebaut, eine surreale Kulisse für seine Begegnung mit der Vergangenheit bildet. Spannungsreich alternierend zwischen Schauplätzen und Erzählperspektiven, zwischen bestechend klarer, anschaulicher und suggestiv-bildreicher Sprache, zwischen der kargen, sonnenverbrannten israelischen Wüstenlandschaft und der lieblich-grünen, vom Sommerregen verwaschenen deutschen Stadt und ihrer Umgebung, zwischen der monomanischen Liebesbeziehung und der für alte und neue Begegnungen offenen Haltung des „Heimkehrers“ – beide Erzählstränge machen in ihrer engen Verwobenheit deutlich: Die Vergangenheit lässt sich nur bewältigen, indem man sie in die Gegenwart integriert.
- 1992
Ausgew. von Werle, Simon Mit e. Nachw. von Meckel, Christoph 168 S. Neuausgabe.
