Die Brutalisierung der Welt im 20. Jahrhundert Eine radikal neue Perspektive auf das Zeitalter der Weltkriege und totalitären Regime in Europa. Enzo Traverso entfaltet ein Panorama der Jahre zwischen 1914 und 1945, die für ihn zur Epoche eines großen europäischen Bürgerkriegs verschmelzen. Enzo Traverso gelingt mit dieser Geschichte der europäischen Gewalt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein großer Wurf. Der italienische Historiker bietet einen neuen Ansatz, um zu verstehen, wie die Zivilgesellschaften des europäischen Kontinents innerhalb weniger Jahrzehnte an den Abgrund geraten konnten. Überzeugend deckt er Verbindungslinien zwischen politischen Prozessen und Entwicklungen in Literatur, Philosophie, Kunst und Film auf, die sich über alle ideologischen Lager erstreckten. Die Spirale der Brutalität in Worten, Bildern und Taten drehte sich immer schneller, bis an ihrem Ende schließlich der Holocaust stand. Das Buch macht eindrucksvoll bewusst, dass die politischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts allein aus einem nationalen Kontext heraus nicht zu verstehen sind. Die beiden Weltkriege und die verschiedenen totalitären Regime erscheinen als Teil einer gemeinsamen europäischen Geschichte, die in den Sog eines gewalttätigen Denkens geraten war. • Ein neuer Blick auf die europäische Geschichte • Ein packendes Buch über die abgründige Verbindung von Kunst und Politik.
Enzo Traverso Bücher
Enzo Traverso ist ein führender zeitgenössischer Historiker und Theoretiker, dessen Werk sich tiefgehend mit der Natur des Totalitarismus, der Gewalt und den komplexen Gruppendynamiken in historischen Konflikten auseinandersetzt. Er schöpft aus einem breiten Spektrum von Disziplinen, darunter Politikwissenschaft und Soziologie, um die Wurzeln und Erscheinungsformen extremistischer Ideologien und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen zu analysieren. Sein Schreiben zeichnet sich durch einen durchdringenden analytischen Ansatz aus, der darauf abzielt, die dunkleren Aspekte der modernen Geschichte zu verstehen, um ihren anhaltenden Einfluss zu beleuchten. Traversos Beiträge werden für ihre intellektuelle Strenge geschätzt und helfen den Lesern, sich mit zentralen Herausforderungen des 20. und 21. Jahrhunderts auseinanderzusetzen.







Auschwitz denken
Die Intellektuellen und die Shoah
Franz Kafka und Walter Benjamin, Hannah Arendt, Günther Anders, Theodor W. Adorno, Jean Améry und Primo Levi, Paul Celan und die beiden nichtjüdischen Autoren Jean Paul Sartre und Dwight Macdonald deuten den Genozid an den Juden nicht als weitere Etappe in der Geschichte der Pogrome, sondern als Ereignis von universeller Tragweite. Die Texte, die Enzo Traverso untersucht, dokumentieren den beeindruckenden Versuch, auf die tiefgreifendste Verwerfung der Menschheitsgeschichte in unserem Jahrhundert zu reagieren, die Gleichgültigkeit und das Schweigen zu durchbrechen und das Unfassbare zu verstehen.
Revolution
Eine Geistesgeschichte
Nach Auschwitz
Die Linke und die Aufarbeitung des Völkermordes der Nazis
In ihrem Fortschrittsglauben befangen begriffen die meisten Theoretiker der Linken den Antisemitismus und Rassismus als ein Relikt der Vergangenheit. Sie konnten sich eine Erscheinung wie Auschwitz, wo Millionen von Menschen gegen alle wirtschaftlichen Erwägungen einzig aus „rassischen“ Gründen gemordet wurden, einfach nicht vorstellen. In dieser Sammlung von Arbeiten über Auschwitz und die Moderne setzt sich Enzo Traverso mit den Positionen zahlreicher Historiker und Philosophen zur Judenfrage, zu Antisemitismus und Rassismus und zu den Konsequenzen des nationalsozialistischen Völkermords für die Fortschrittskonzeptionen der Linken auseinander. Behandelt werden u. a. Ansätze von Hannah Arendt, Walter Benjamin, der Frankfurter Schule, von Ernest Mandel, Jean-Paul Sartre, Norman Geras und Daniel Goldhagen. Für Traverso stellt Auschwitz die tiefgreifendste Verwerfung der Menschheitsgeschichte dar, in der die in der Moderne angelegte Trennung von technischem Fortschritt und Ethik einen kaum zu überbietenden Höhepunkt erreicht hat. Vor diesem Hintergrund muss Rosa Luxemburgs Alternative „Sozialismus oder Barbarei“ neu interpretiert werden.
Die neuen Gesichter des Faschismus
Postfaschismus, Identitätspolitik, Antisemitismus und Islamophobie. Gespräche mir Régis Meyran
Fast überall in Europa sind neue rechtsradikale Bewegungen und Parteien entstanden, die teilweise über einen erheblichen Massenanhang verfügen. Da ihre Ideologie und Praxis im Unterschied zu ihren historischen Vorläufern weniger die gewaltsame Überwindung des Systems zum Ziel hat, sondern sie es von Innen autoritär umbauen wollen, reden die Medien häufig von Rechtspopulisten. Sie sind eine Sumpfpflanze der neoliberalen Globalisierung und der damit einhergehenden heftigen sozialen Erschütterungen. Als Feinde werden diesmal weniger die Juden als vielmehr die Migranten und Geflüchteten ausgemacht, zumal wenn sie aus muslimischen Ländern kommen. Überhaupt strukturiert die Islamfeindlichkeit die neuen europäischen Nationalismen. Im zweiten Teil des Buches beschäftigt sich der Autor mit der Ideologie und Politik des Islamismus und des Islamischen Staates. Diskutiert wird die Frage, welches die Ähnlichkeiten und die Unterschiede zum Faschismus und zu den neuen rechtsradikalen Parteien und Bewegungen sind
