Berlusconis Italien, Italien gegen Berlusconi
- 144 Seiten
- 6 Lesestunden
Stefano Benni ist ein italienischer Satiriker, dessen Werke für ihre einzigartige Mischung aus Humor, Fantasie und Gesellschaftskritik gefeiert werden. Sein Schreiben zeichnet sich durch spielerische Sprache, originelle Metaphern und eine unkonventionelle Perspektive auf das tägliche Leben aus. Leser schätzen seine Fähigkeit, die Absurditäten der modernen Zeit mit Witz und Ironie aufzudecken. Seine Bücher, oft erfüllt von absurdem Humor und unerwarteten Wendungen, bieten eine unterhaltsame und doch zum Nachdenken anregende Lektüre.







In einer Bar auf dem Meeresgrund treffen sich Geschichtenerzähler aus der ganzen Welt und fabulieren um die Wette: Herren mit Hut, Blondinen, der Matrose, der Zwerg, der Koch, die Nixe, der Barmann, das kleine Mädchen, der unsichtbare Mann, der schwarze Hund – und der Floh des schwarzen Hundes.
Martin, ein älterer Literaturprofessor und Dichter, lebt außerhalb des Dorfes, in einem Haus am Waldrand. Er hat sich gut eingerichtet mit seiner Einsamkeit, schreibt ein Buch, spricht mit seinem Hund und wartet auf E-mails von seinem Sohn, der als Musiker in Amerika lebt. Als in das Haus gegenüber ein junges Paar einzieht, wird sein Gleichgewicht empfindlich gestört: stadtmüde Künstler, die sogleich die Nähe des Älteren suchen. In ihm, einem Maler und Galeristen, sieht Martin sich selbst als jungen Mann. Sie, Tänzerin und Schauspielerin, weckt seine Erinnerung an eine große Liebe. Mit ihr wird er spazierengehen, am blauen See, um den eine dunkle Legende gewoben ist über ein Mädchen, das einst darin verschwand … Märchen, Geheimnisse der Vergangenheit und gegenwärtiges Erleben verschwimmen im virtuosen Spiel des Dichters. Dann wieder poltern sehr prosaische Ereignisse und alltägliche Zumutungen in das Leben des Professors, die Welt zerrt an ihm und will dies und das. Dabei ist Martin vollauf beschäftigt mit diesem neuen alten Gefühl der Liebe. Und Benni wäre nicht Benni, wenn er den melancholischen Wendungen nicht immer wieder seinen Witz, seine (Selbst-)Ironie und Sprachmächtigkeit entgegensetzen würde. Das Leben im italienischen Dorf schildert er so anschaulich, dass man glaubt, selbst dort zu sein.
Eine Satire auf das Großstadtleben im neuen Jahrtausend, geschrieben von einem Autor mit Kultstatus. Luzius Lurch wird siebzig. Er wohnt mit seinem sprechenden Kanarienvogel auf Berg drei einer nicht näher genannten Stadt und rast im Metallkorb vierzig Höhenmeter auf und nieder. Auf Berg vier wohnt Luzi Liebell mit ihrer Mutter. Libero Lee, der Drache, war früher in Luzi verliebt. Wie sein Freund Leo. Aber Leo wird einundzwanzigjährig mit einem Jagdgewehr erschossen. Die Polizei und der Journalist Carlo Chamäleon ermitteln. Berg drei versinkt daraufhin in Urschweigen. Der Roman endet in einer klaren Nacht mit besonders dichtem Raumschiffverkehr.
Ein poetischer Roman über Liebe, Freundschaft und das Erlernen von Verantwortung. Der große Bestsellerautor aus Italien blickt in seinem neuen Buch zurück auf die Kindheit und Jugend und entwirft das Bild einer Generation, die in den sechziger und siebziger Jahren aufwächst und sich eine ganz andere Zukunft vorstellt. Die Geschichte einer glücklichen Kindheit auf dem Land, zwischen Weinbergen und Wäldern, und einer aufwühlenden Jugend in der Stadt. Der Junge Saltatempo, der »Zeitenspringer«, besucht in der Stadt das Gymnasium, wo er sich verliebt und die Launen der schönen Klassenkameradinnen kennenlernt. Im Dorf geschieht indes ein Unglück: Ein Bergrutsch, die Folge einer ungenehmigten Abholzung, kostet seinen Vater das Leben. Saltatempo hegt zuerst wilde Rachegedanken gegenüber den Verantwortlichen, die ihre Schuld leugnen. Weil er aber politisch und emotional reift, stellt er die Vergeltung vorerst zurück und erobert inzwischen die schöne, von allen umschwärmte Selene. Die Liebe siegt über die Wut. Für dieses Mal. Mit ungewöhnlichen Bildern erzählt Benni diese »éducation sentimentale et politique«, einfühlsam und mitreißend. In ein heiteres Deutsch gebracht von Moshe Kahn.
Die düstere Halbwelt der geheimnisumwitterten »Akademie der drei Prinzen« ist ein Zufluchtsort für Verrückte und Verlassene. Die wahren Spieler, die Profis mit ihrem Queue, kommen nachts. Dann hört man nur noch das Rollen und das Klicken der Kugeln. Eine Männerwelt zwielichtiger Gestalten – bis die Pantherin erscheint. Schlank, geschmeidig, schwarz gekleidet, mit dunkler Sonnenbrille. Jeder der Spieler tritt gegen sie an, überlegen feixend, und sie besiegt alle ohne ein Wort. Als schließlich der beste, der legendäre Engländer Jones, eintrifft und ihr zur Begrüßung die Hand reicht, nimmt sie ihre Brille ab, und beide schauen einander an. Dann beginnen sie zu spielen. Stefano Benni ist bekannt als grandioser Erzähler. Mit der Geschichte der Pantherin ist ihm ein funkelndes kleines Meisterwerk gelungen.
Gespenstische Gestalten einer Comic-Welt haben die Herrschaft ergriffen: Ein dumm-dreister amerikanischer Präsident, Bürger wie aus einem Simpsons-Film, fette Tenöre, dekadente Wirtschaftsdiktatoren und eine unbekümmert vom Computervirus befallene Jugend in dieser sich selbst auffressenden Welt. In 46 kurzen, scharf konturierten Kapiteln hält Benni der italo-amerikanischen Welt den Spiegel vor, und dieser Anblick ist selten erfreulich. Doch ist Stefano Bennis Kunst nie die des erhobenen Zeigefingers, sondern einfach nur ein köstliches Vergnügen, zumal in Hinrich Schmidt-Henkels Übersetzung, „die dem Vulkan an sprachlichem Einfallsreichtum in phantastischer Weise beikommt“ (SWR).
Als Kind hüpfte sie in die Höhe, als sie zum ersten Mal einen Vollmond sah, und wollte ihn greifen und zu sich herunterziehen. Seither heißt sie Prendiluna und ist inzwischen eine alte Frau, die mit ihren zehn Katzen am Waldrand lebt. Ariel, der Luftgeist, erscheint mit einem gewichtigen Auftrag: In acht Tagen soll Prendiluna die Welt retten, indem sie zehn gute, würdige Menschen findet und jedem von ihnen eine ihrer Katzen schenkt – gelingt dies nicht, ist alles verloren. Und so macht sich Prendiluna mit einem löcherigen Koffer voller Katzen auf den Weg. Ist Prendiluna eine weise Frau mit visionärer Kraft oder doch eher eine verrückte Alte, die von ihrer Familie in ein Heim verfrachtet wurde und die längst in einer eigenen, unzugänglichen Welt lebt, Stimmen hört und Geschichten erfindet? Mit »Prendiluna« knüpft Stefano Benni an seine schönsten Romane an und stellt ein lebenskluges und poetisches Geschöpf gegen die Brutalität und die Doppelzüngigkeit der Welt.
Im Jahr 2157 ist nach sechs Atomkriegen eine neue Eiszeit über unseren Planeten hereingebrochen. Da gelangt eine mysteriöse Botschaft in die Kommandozentrale der sineuropäischen Föderation. Ein neuer Planet wurde entdeckt, der der alten Erde gleicht: mit Wasser, Sonnenlicht und echten Pflanzen und Tieren. So brechen drei Raumschiffe auf, um den traumhaften Planeten »Erde 2« zu finden. Mithilfe des alten chinesischen Weisen Fang und des zwölfjährigen Computergenies Frank werden sie feststellen, dass der Schlüssel des Geheimnisses von »Erde 2« nicht in der Zukunft liegt, sondern in der Vergangenheit.
Auf dem Tisch von Ulysses häufen sich die Manuskripte. Er liebt sie, nennt sie zärtlich „Skriptmanuse“, und ihre lebenshungrigen Figuren bringen Abwechslung in seinen Alltag. Eines Tages nimmt ein merkwürdiger Schriftsteller namens Achilles per E-Mail Kontakt mit ihm auf. Achilles hat ein Handicap und Ulysses gerät so in eine prekäre Situation, die ihn zu einer folgenreichen Entscheidung zwingt.